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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Vergangenheit ahnen, und nie wieder würde Blut an ihren Händen kleben.
    ***
    Um zehn Uhr kam kein Anruf. Max starrte das Telefon auf dem Schreibtisch seines Stiefvaters an, als wolle er es zwingen zu klingeln.
    Samantha saß auf dem Stuhl ihm gegenüber. Frank hatte sich im Wohnzimmer verkrochen. Vielleicht trank er, vielleicht hatte er einen Nervenzusammenbruch – wer wusste das schon?
    »Was hast du ihnen gesagt?«, fragte Max und zwang sich, sie anzusehen.
    Sie hob das Kinn. »Ich habe den zuständigen Kollegen informiert, dass ein weiteres Opfer entführt wurde, und ihm den Namen durchgegeben.«
    »Wie?«
    »Ich habe ihm auf dem Weg hierher eine SMS geschickt.«
    Mutig.
    »Dann habe ich ihm nach dem Anruf, als wir oben waren, noch eine geschickt.«
    Direkt unter seinen Augen. Er war wirklich ein Idiot, und blind dazu. Warum klingelte das Telefon nicht? Warum?Er wusste, er war kein guter Bruder gewesen. Quinlan und er hatten sich nie besonders gut verstanden, aber …
    Aber die letzten Worte seiner Mutter an ihn hatten gelautet: »Pass auf ihn auf.« Eine Woche vor ihrem Tod hatte sie ihm das aufgetragen, und danach hatte sie kein Wort mehr gesagt, die himmelblauen Augen kein einziges Mal mehr aufgeschlagen.
    Eine Bitte. Die einzige Bitte, die sie je geäußert hatte. Auf Quinlan aufzupassen, mit dem er nicht einmal blutsverwandt war, und das hatte er verbockt. Max stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich habe dich falsch eingeschätzt, nicht?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst«, antwortete Samantha zögernd.
    Drei nach zehn.
    Sein Blick wurde schärfer. »Ich dachte, du wärest schwach. Hättest Angst.« Er dachte an den Albtraum der vergangenen Nacht – und er hatte wahrhaftig geglaubt, er müsse sie beschützen! Was für ein Idiot er doch war! »Aber das hast du mir nur vorgespielt.« Er grub die Fingernägel in die Schreibtischkante. »Wie viele Männer?«
    Sie runzelte die Stirn. »Bitte?«
    »Wie viele Männer hast du so aufgegabelt? Wie vielen Männern hast du erzählt, du willst Sex, aber nur unverbindlich? Was ich sagen will – ist das ein Standardspruch von dir?« Jedenfalls ein erfolgreicher.
    Sie sprang von ihrem Stuhl auf. »Du kennst mich nicht. Sag nicht …«
    »Die Wahrheit? Sie tut weh, was?« Wieso war er so gierig nach ihr gewesen? Wieso war er noch immer so gierig? Er musste sie nur ansehen, und schon begehrte er sie – sogar mitten in diesem ganzen Durcheinander. Nach wie vor spürte er ihren Geschmack auf seiner Zunge, nahm er ihren Geruch auf seiner Haut wahr.
    »Du kennst sie nicht«, ermahnte er sich.
    Sex. Das war alles, was sie hatten. Sex und Lügen.
    Es klopfte an der Tür.
    Max stand auf und stürmte um den Schreibtisch.
    »Herein!«
    Sam trat vor ihn, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
    Automatisch hob er die Hände und nahm sie in die Arme. Der Kuss war fieberhaft, ungestüm. Ihr Mund blieb geschlossen. Seiner …
    Nein.
    Ihre Lippen öffneten sich, wurden weicher. Ihre Zunge glitt in seinen Mund, leckte über seine, und mit einem Knurren, das ganz tief unten aus seiner Kehle kam, zog er sie an sich. Die unerträgliche Spannung, unter der er stand, ließ schlagartig nach, und einen Augenblick lang wollte er sie nur noch spüren, ihren Mund, ihre Brüste, die sich an seinen Brustkorb pressten, während …
    Samantha löste ihren Mund von seinem. Sie presste die Lippen an seine Wange, die mit Sicherheit relativ rau war, und dann spürte er ihren Atem an seinem Ohr.
    »Egal, was du jetzt empfindest …« Ihr leises Flüstern ging ihm durch und durch. »Egal, was du von mir hältst … für alle anderen müssen wir weiter die Verliebten spielen.«
    Denn alle beobachteten sie.
    Max hob den Kopf. Er hielt sie nach wie vor in den Armen, hatte sich aber wieder unter Kontrolle. Zwar nur mit Mühe, aber er hatte begriffen, was sie meinte.
    Sie hatte ihn nicht berührt oder geküsst, weil sie ihn wollte.
    Arbeit, und davor war es reine Lust gewesen.
    »Äh … Entschuldigung«, sagte eine tiefe Stimme, die Max noch nie gehört hatte.
    Sam drehte sich um, und Max wandte den Blick zur Tür. Dort stand ein Mann in dreckigen Jeans und einem weiten weißen T-Shirt. Sein dunkelblondes Haar war verstrubbelt, und in den Händen hielt er einen Stapel Ordner. »Ich habe Ihnen die Pläne vom Gästehaus gebracht, nach denen Sie gefragt hatten, Boss.«
    Boss?
    »Ja, ich habe Mr Johnson gesagt, wir könnten heute anfangen, aber er meinte …«
    Damit schloss er die Tür hinter

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