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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Sex und Frau hing in der Luft und weckte in Max Hunger auf mehr.
    Von ihr konnte er nie genug bekommen.
    Doch aus ihren Worten war Schmerz herauszuhören, und Max verspannte sich. »Wie bitte?« Sie zog die Hand zurück, und sofort vermisste er den Körperkontakt. »Sam?«
    »Ich habe an einem Fall gearbeitet, in Mississippi. Am Watchman-Fall.«
    Den Namen hatte er schon gehört. »Diesem miesen Frauenmörder?«
    »Er hat sie nicht nur getötet«, flüsterte sie. »Zuerst hat er sie gequält. Er hat die schlimmsten Ängste seiner Opfer Wirklichkeit werden lassen.«
    Die Richtung, die das Gespräch nahm, gefiel Max nicht. Er legte ihr den Arm um die Taille und zog sie an sich. »Du hast ihn geschnappt?«
    Sie stieß ein verzagtes Lachen aus. »Schön wär’s.« Sie tat sich nach wie vor schwer, darüber zu sprechen, und das merkte man ihr an.
    »Mein Flugzeug war gerade in Jasper gelandet, und ich ging durchs Terminal.« Wieder stieß sie dieses kurze Lachen aus, dem jeder Humor fehlte. »Zumindest hat man es mir so berichtet. Ich kann mich an den Flughafen nur noch vage erinnern. Jedenfalls, als ich wieder zu mir kam, saß ich auf einen Stuhl gefesselt in irgendeiner Hütte.«
    Sie stöhnte leise, und Max wurde bewusst, dass er sie zu fest gepackt hatte. Sofort lockerte er den Griff. »Was hat er getan?«
    Sie schloss die Augen. »Hast du vor etwas Angst?«
    »Vor dir«, dachte er. Laut sagte er: »Ich hatte eine höllische Angst, dass ich Quinlan nicht mehr lebend zurückbekommen würde, und als ich im Krankenhaus erfahren habe, dass meine Mutter im Koma lag, weil sie eine Überdosis Schmerztabletten genommen hatte, ja, da hatte ich Angst.« Furchtbare Angst. »Ich weiß, was Angst ist. Jeder weiß das.«
    »Aber du hast Angst um andere.« Sie schlug die Augen auf. »Du bist wie Monica. Ihr seid stark.«
    »Das bist du auch.« Absolute Sicherheit.
    Die Bettdecken raschelten, als sie sich neben ihm bewegte. »Ich muss … ich muss aufstehen.«
    Er wollte nicht, dass sie ging, er würde sie aber nicht überreden zu bleiben. Deshalb zog er die Hand zurück, ließ die Finger aber leicht über ihre samtweiche Haut gleiten.
    Sam stürmte schon fast aus dem Bett, lief zum Toilettentisch und schnappte sich ihren Bademantel. Bebend zog sie ihn an und knotete den Gürtel fest. Um sich zu schützen.
    Ein paarmal lief sie auf und ab, dann blieb sie vor dem Bett stehen. Er setzte sich auf und wartete, ohne die Decke zurückzuschlagen, die seine untere Körperhälfte bedeckte. Dies war für Samantha ein wichtiger Moment, und er vermied es, sie zu drängen, obwohl er unbedingt herausfinden wollte …
    »Wenn ich stärker gewesen wäre, hätte er mich nicht so schnell kleingekriegt.« Sie verschränkte die Arme. »Am Schluss habe ich ihn regelrecht angefleht, mich sterben zu lassen.«
    Der Albtraum, der sie immer wieder heimsuchte – verdammt! Augenblicklich war Max auf den Füßen. So viel zum Thema Zurückhaltung. Aber er musste sie in die Arme nehmen, er konnte nicht anders. »Was hat er dir getan?«
    »Ich habe es dir schon erzählt. Als Kind wäre ich fast in dem See ertrunken, an dem mein Elternhaus stand.«
    Sie hatte gesagt, ihre Mutter habe … es gar nicht mitbekommen, weil sie so betrunken gewesen war. Die Geschichte würde er so schnell nicht vergessen.
    Sie atmete tief durch. »Ab dem Tag habe ich Wasser gehasst. Gehasst. Meine Mutter … sie hat sich bemüht, trocken zu werden, und als es ihr besser ging, wollte sie, dass es auch mir besser ging.«
    »Dir? Was war mit …«
    »Jedesmal, wenn ich bloß die Zehen hätte ins Wasser tauchen sollen, habe ich angefangen zu zittern. Der bloße Gedanke, ich müsste ganz rein, löste Panikattacken aus. Mutter hat mich zu mehreren Psychotherapeuten geschleppt. Sechs alles in allem. Sie diagnostizierten Hydrophobie und …«
    Sie brach den Satz ab und schüttelte den Kopf. »Als hätte ich dafür diese Typen gebraucht. Dass ich Angst vor Wasser hatte, wusste ich auch so.«
    »Es ist normal, nach so einem Erlebnis Angst zu haben.«
    »Das haben sie auch gesagt«, flüsterte sie, »und außerdem haben sie gesagt, ich könnte diese Angst wieder loswerden.« Sie stieß den Atem aus. »Aber darauf pfiff ich. Ich konnte Wasser nicht ausstehen und wollte ganz bestimmt in keins mehr springen.«
    Dann war der Watchman aufgetaucht.
    Sam warf den Kopf herum und sah ihm ins Gesicht. »Als ich wach geworden bin und gefesselt auf dem Stuhl saß, hörte ich in der Nähe Wellen schlagen, und

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