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Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Aber gib nicht mir die Schuld, wenn er findet, der wehrhafte Fremde sei im Recht und er sollte mich einsperren.«
     
    Als Alex anrief, um ein Gespräch mit ACC Lawson zu vereinbaren, gab ihm die Sekretärin zu seiner Überraschung einen Termin am gleichen Nachmittag. Er hatte gerade noch genug Zeit, um zwei Stunden ins Büro zu gehen, was aber das Gefühl, die Kontrolle zu haben, eher abschwächte. Er hatte gern ein wachsames Auge auf das Tagesgeschäft, nicht weil er kein Vertrauen zu seinen Mitarbeitern hatte, sondern weil es ihn unruhig werden ließ, wenn er nicht wusste, was lief. Aber in letzter Zeit war er zu oft nicht ganz auf dem Laufenden gewesen und musste jetzt aufholen. Er kopierte einen Stapel Rundschreiben und Berichte auf eine CD, weil er hoffte, dass er später zu Hause die Zeit finden würde, sich auf den neuesten Stand zu bringen. Er nahm ein belegtes Brot mit, das er im Auto essen wollte, und machte sich wieder nach Fife auf.
    Das leere Büro, in das man ihn führte, war ungefähr doppelt so groß wie sein eigenes. Bei Beamten waren die Vorteile einer höheren Position immer deutlich erkennbar, dachte er und betrachtete den großen Schreibtisch, die sorgsam gerahmte Karte der Grafschaft und James Lawsons an gut sichtbarer Stelle an der Wand hängende Qualifikationen. Er setzte sich auf den Besucherstuhl und bemerkte amüsiert, dass er viel niedriger war als der hinter dem Schreibtisch.
    Er musste nicht lange warten. Die Tür hinter ihm öffnete sich, und Alex sprang auf. Das Alter war nicht nett mit Lawson umgegangen, stellte er fest. Seine Haut war voller Falten und wettergegerbt, auf den Wangen hatte er zwei rote Flecken von geplatzten Äderchen, Merkmale eines Mannes, der entweder zu viel trank oder zu viel Zeit im rauen Ostwind von Fife zubrachte. Sein Blick war jedoch immer noch scharfsinnig, bemerkte Alex, als Lawson ihn von Kopf bis Fuß musterte.
    »Mr. Gilbey«, sagte er. »Tut mir leid, dass Sie warten mussten.«
    »Macht nichts. Ich weiß ja, dass Sie viel zu tun haben. Ich danke Ihnen, dass Sie mir so schnell einen Termin gegeben haben.«
    Lawson eilte an ihm vorbei, ohne ihm die Hand zu geben. »Es interessiert mich immer, wenn jemand, der mit einer Ermittlung zu tun hat, mich sehen möchte.« Er setzte sich auf seinen Lederstuhl und zog an seinem Jackett, um es zurechtzurücken.
    »Ich habe Sie bei David Kerrs Begräbnis gesehen«, sagte Alex.
    »Ich hatte in Glasgow drüben zu tun und ergriff die Gelegenheit, ihm meinen Respekt zu erweisen.«
    »Ich dachte nicht, dass die Polizei von Fife für Mondo großen Respekt hat«, sagte Alex.
    Lawson machte eine ungeduldige Handbewegung. »Ich nehme an, Ihr Besuch hat mit der Wiederaufnahme des Mordfalles Rosemary Duff zu tun?«
     
    »Ja, wenn auch nicht direkt. Wie geht es mit den Ermittlungen? Hat es Fortschritte gegeben?«
    Lawson schien durch die Fragen irritiert. »Ich kann mit jemandem in Ihrer Lage nicht über Angelegenheiten sprechen, die mit einem laufenden Fall zu tun haben.«
    »Welche Lage meinen Sie damit? Sie betrachten mich doch wohl nicht immer noch als Verdächtigen?« Alex war jetzt mutiger als damals als Zwanzigjähriger und wollte eine solche Bemerkung nicht ohne Widerspruch durchgehen lassen. Lawson schob einige Papiere auf seinem Tisch hin und her.
    »Sie waren damals Zeuge.«
    »Und Zeugen darf nicht mitgeteilt werden, was sich tut? Sie sind sehr schnell dabei, mit der Presse zu sprechen, wenn Sie Fortschritte machen. Warum habe ich weniger Rechte als ein Journalist?«
    »Ich spreche auch mit der Presse nicht über den Fall Rosie Duff«, sagte Lawson steif.
    »Vielleicht weil Sie die Beweisstücke verloren haben?«
    Lawson warf ihm einen langen scharfen Blick zu. »Kein Kommentar«, sagte er.
    Alex schüttelte den Kopf. »Das reicht nicht. Nach dem, was wir vor fünfundzwanzig Jahren über uns haben ergehen lassen, meine ich, eine klarere Antwort verdient zu haben. Rosie Duff war damals nicht das einzige Opfer, und das wissen Sie auch.
    Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich zur Presse gehe und bekannt mache, dass ich nach all den Jahren immer noch wie ein Krimineller von der Polizei behandelt werde. Und wenn ich gerade dabei bin, könnte ich auch erzählen, dass die Polizei von Fife ihre Wiederaufnahme von Rosie Duffs Fall vermasselt hat, weil die entscheidenden Beweisstücke verloren gingen, die mich entlastet und eventuell zur Überführung des wirklichen Mörders geführt hätten.«
     
    Diese Drohung bereitete

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