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Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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viel über Farbe herausfinden. Ich bekomme viel mehr Information von den Labors, als ich selbst noch vor drei oder vier Jahren erhielt. Sie sollten das untersuchen. Du musst noch einmal zu Lawson gehen und darauf bestehen, dass sie es sich erneut vornehmen.«
    »Eine Analyse bringt nichts, wenn es nichts gibt, womit man sie vergleichen kann. Lawson wird die Sache nicht anpacken, nur weil ich es ihm sage.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, er wolle diesen Fall lösen?«
    »Lynn, wenn sich auf diese Weise etwas erreichen ließe, dann hätten sie es schon getan.«
    Lynn stieg plötzlich die Zornesröte ins Gesicht. »Herrgott, Alex, hör dich doch bloß mal selbst reden. Willst du einfach abwarten, bis wir die nächste Katastrophe haben? Mein Bruder ist tot. Jemand ist total ungeniert in sein Haus eingebrochen und hat ihn ermordet. Der einzige Mensch, der dir vielleicht hätte nützen können, meint, dass du paranoid bist. Ich will nicht, dass du umkommst, Alex. Ich will nicht, dass unsere Tochter ohne eine Erinnerung an dich aufwächst.«
    »Meinst du, ich will das?« Alex drückte seine Tochter an seine Brust.
    »Dann hör auf, so verdammt lahm zu sein. Wenn ihr recht habt, du und Weird, dann wird derjenige, der Ziggy und Mondo umgebracht hat, hinter dir her sein. Da kommst du nur raus, wenn Rosies Mörder endlich überführt wird. Wenn Lawson es nicht tut, solltest du es vielleicht selbst versuchen. Die beste Motivation der Welt hältst du da in den Armen.«
    Das konnte er nicht abstreiten. Seit Davinas Geburt war er von Gefühlen erfüllt, deren Tiefe ihn immer wieder erstaunte.
    »Ich bin Hersteller von Grußkarten, Lynn, kein Detektiv«, war sein schwacher Protest.
    Lynn starrte ihn an. »Und wie oft sind Justizirrtümer schon aufgedeckt worden, weil einer einfach nicht aufhörte nachzubohren?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen könnte.«
    »Erinnerst du dich an die Sendungen über Gerichtsmedizin im Fernsehen vor zwei Jahren?«
    Alex stöhnte. Die Begeisterung seiner Frau für Kriminalisti-sches in Fernsehen und Film war nie auf ihn übergesprungen.
    Gewöhnlich war seine Reaktion auf eine zweistündige Sendung über authentische Fälle, dass er einen Zeichenblock nahm und Ideen für Karten ausarbeitete. »Nur ungenau«, sagte er.
    »Ich weiß noch, dass einer der Gerichtsmediziner sagte, dass sie oft vieles aus ihren Berichten herauslassen – Spuren, die sie nicht analysieren können, und solche Sachen. Wenn es den Kriminalbeamten nichts bringt, lassen sie es einfach weg.
    Offenbar könnte die Verteidigung solche Unsicherheiten nutzen, um die Geschworenen zu verwirren.«
    »Ich weiß nicht, wie uns das weiterbringen soll. Selbst wenn wir die Originalberichte bekommen könnten, wüssten wir doch nicht, was sie weggelassen haben, oder?«
    »Stimmt. Aber wenn wir vielleicht den Experten aufspüren könnten, der den Bericht geschrieben hat, würde der sich eventuell an etwas erinnern, was damals nicht von Bedeutung war, es aber heute ist. Er hätte vielleicht sogar seine Notizen aufbewahrt.« Ihr Zorn war jetzt ihrer Begeisterung gewichen.
    »Was meinst du?«
    »Ich glaube, deine Hormone haben dein Gehirn vernebelt«, sagte Alex. »Meinst du etwa, Lawson wird mir sagen, wer den Bericht verfasst hat, wenn ich ihn anrufe und frage?«
    »Natürlich nicht.« Sie verzog missbilligend die Lippen. »Aber einem Journalisten würde er es sagen, oder?«
    »Die einzigen Journalisten, die ich kenne, sind die, welche im Sonntagsfeuilleton Artikel über Lifestyle schreiben«, wandte Alex ein.
    »Na, dann ruf doch mal ein paar an und bitte sie, einen ihrer Kollegen ausfindig zu machen, der helfen kann.« Lynn klang bestimmt und schloss das Thema damit ab. Er wusste, dass es nichts brachte, mit ihr zu diskutieren, wenn sie in dieser Stimmung war. Aber als er sich damit abfand, dass er sich wohl an seine Bekannten wenden müsste, kam ihm eine Idee.
     
    Vielleicht würde er auf diese Weise sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Allerdings konnte es auch sehr schmerzlich nach hinten losgehen. Es gab jedoch nur eine Möglichkeit, dies herauszufinden.
     
    Parkplätze bei Krankenhäusern ließen sich ausgezeichnet zum Observieren nutzen, dachte Macfadyen. Viele Leute kamen und gingen, und öfter saß jemand wartend im Auto. Die Beleuchtung war einwandfrei, so dass man gut sehen konnte, wann die Zielperson auftauchte und wieder wegfuhr. Niemand beachtete einen, man konnte sich stundenlang dort aufhalten, ohne dass man

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