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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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bringen.
    Aber sosehr sie ihn auch mochten und obwohl er für sie wie ein Bruder war, hielten sie zu Beth. Deshalb hatten sie nicht versucht, mit ihm zu reden, und er hatte seinerseits ihre Nähe nicht gesucht.
    »Was ist mit Soapy?«, fragte Sam und brach das Schweigen. »Empfindest du etwas für ihn?«
    »Lust vielleicht.« Beth kicherte. »Aber es ist jetzt eine Woche her, und er hat noch nicht versucht, mich wiederzusehen. Ich schätze, jetzt, wo er gehört hat, dass Theo aus dem Rennen ist, bin ich nicht mehr ganz so attraktiv für ihn.«
    Sam lächelte ein wenig. »Vielleicht ist es ganz gut so, Schwesterchen, er ist ein gefährlicher Mann. Ich mag ihn irgendwie, aber er ist glatter als ein Aal. Wenn nur die Hälfte der Geschichten über ihn stimmt, dann reicht das, um jeden auf die Palme zu bringen. Du wirst eines Tages den richtigen Mann finden, jemanden, der dich verdient hat.«
    Beth streckte die Hand aus und zerzauste ihm den dichten blonden Bart. »Wir haben es ganz schön weit gebracht, nicht wahr? Ich bezweifle, dass die Langworthys uns jetzt noch erkennen würden. Nicht nur, weil wir anders aussehen, sondern auch, weil wir uns so verändert haben. Stell dir vor, wir hätten so ein Gespräch zu Hause in Liverpool geführt! Weißt du noch, was Mama über Leidenschaft gesagt hat? Ich hatte damals keine Ahnung, was das ist.«
    »Ich auch nicht.« Sam grinste. »Das war eine der besten Entdeckungen.«
    Sie lachten beide und unterhielten sich weiter darüber, wie gut es war, den Beschränkungen entkommen zu sein, mit denen sie aufgewachsen waren, und dass sie nicht nur Geschwister, sondern auch Freunde waren.
    »Hat es nie eine Frau gegeben, von der du dich nicht trennen wolltest?«, erkundigte sich Beth.
    »Es ginge schneller, die aufzulisten, bei denen ich froh war, sie los zu sein«, scherzte Sam. »Ich scheine immer dann jemanden kennenzulernen, der mir wirklich gefällt, wenn wir weiterziehen. Nimm zum Beispiel die kleine Rothaarige, die mit ihrer Mutter an der Main Street Kuchen backt!«
    »Sarah?« Beth hatte schon oft mit der jungen Frau gesprochen. Sie war sehr anständig, ging nie in den Saloon oder flirtete mit Männern. Aber sie hatte etwas Keckes an sich, und sie war sehr hübsch.
    »Ja, Sarah aus Idaho. Ich mag sie wirklich, sie ist so ...« Er brach plötzlich ab, als sie draußen Schüsse hörten. »Das war ganz in der Nähe«, rief er, streifte die Decke von seinen Schultern und stand auf.
    Schusswechsel waren üblich, genauso wie Prügeleien in den Straßen und in den Saloons. Aber normalerweise hörte man sie nicht in diesem Teil der Stadt.
    »Geh nicht nach draußen, Sam«, bat Beth ihn. »Du weißt doch, wie es ist, wenn welche von denen betrunken und wütend sind. Du könntest dazwischengeraten und verletzt werden.«
    Er zögerte. »Ich gehe nur mal vor die Tür und sehe nach, was los ist. Da kann nichts passieren.«
    Als er die Tür aufstieß, wehte ein eisiger Wind herein. Sam griff nach seinem pelzbesetzten Mantel, trat schnell nach draußen und schloss die Tür hinter sich wieder. Beth erhob sich, um aus dem winzigen Fenster zu blicken, aber sie konnte nur Sams Schultern und den schneebedeckten Boden sehen. Doch als sie Leute rufen hörte, weckte das ihre Neugier, und sie griff ebenfalls nach Mantel und Hut.
    Sam grinste, als sie nach draußen trat. »Hab mir schon gedacht, dass du nicht widerstehen kannst! Sollen wir nicht hingehen? Es klingt, als wäre es in der State Street. Wir sehen nur mal nach. Wir mischen uns nicht ein.«
    Sie beeilten sich, und Beth hielt sich an Sams Arm fest, um auf dem glatten Boden nicht auszurutschen. Als sie um die Ecke in die State Street bogen, stießen sie auf eine Gruppe von Leuten, die um einen Mann herumstand, der auf dem Boden lag. Selbst in der schwach beleuchteten Straße konnte man die Blutflecken im Schnee sehen.
    »Wer war das?«, fragte Sam einen Mann, der die Straße entlangging.
    »Kenn’ den Namen nicht, einer, der betrogen wurde, nehme ich an.«
    »Wissen Sie, wer der Mann ist, auf den geschossen wurde?«, wollte Beth wissen.
    »Der Typ, den sie den Earl nennen.«

27
    Sam versuchte, sie zurückzuhalten, aber Beth entwand sich ihm und schob sich durch die Menge, die um Theo herumstand. Ihr Herz raste vor Angst, und ihre letzten wütenden Worte an ihn waren aus ihren Erinnerungen gelöscht.
    »Theo!«, schrie sie, während sie neben ihm auf die Knie sank.
    »Er wird’s nicht schaffen, Mam«, meinte ein Mann aus der Menge.
    Es sah

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