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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Barkeeper aus Seattle brachte sie nicht nur regelmäßig nach Hause, sondern erzählte ihr auch immer Geschichten über die bekannten Persönlichkeiten von Dawson City.
    Erst gestern hatte er ihr von Mack Dundridge berichtet, denn Mack war einer der gefeierten Eldorado-Könige. Er war jahrelang auf der Suche nach Gold durch Alaska und das Yukon-Gebiet gezogen, und er war in der Nähe, als George Carmack und Skookum Jim es am Rabbit Creek entdeckten. Mack ging sofort dorthin, als er die Nachricht hörte, und steckte einen Claim ab, der ihm bald ein Vermögen einbrachte. Und Rabbit Creek wurde als Eldorado bekannt.
    Aber wie viele jener alten Hasen, die reich geworden waren, konnte Mack mit dem vielen Geld nicht umgehen. Er kam in die Stadt, legte seinen Beutel, einen Lederbeutel mit Goldnuggets, auf die Theke und lud alle ein. Es hieß, dass er einmal einer Tänzerin ein Goldnugget im Wert von über fünfhundert Dollar gegeben hatte, nur damit sie den ganzen Abend mit niemandem außer ihm tanzte.
    »Können wir reingehen und zusehen?«, fragte Beth. Obwohl kaum eine Stunde verging, ohne dass sie an Sam dachte, hatten ihre Popularität im Monte Carlo und die aufgeregte und fröhliche Stimmung in der Stadt ihre Laune gebessert. Sie mochte Wilbur und fühlte sich sicher in seiner Nähe, und da Theo und Jack immer erst frühestens um sieben Uhr morgens zurück zum Zelt kamen, sah sie keinen Grund, warum sie sich nicht auch ein bisschen amüsieren sollte.
    »Da die Einsätze heute Abend sehr hoch sein werden, wird jemand an der Tür stehen, damit nicht irgendwelches Gesindel hereinkommt. Aber du bist ja kein Gesindel, also schätze ich, dass ich meine Überredungskünste einsetzen kann.« Wilbur grinste.
    Er ergriff fest ihren Arm und zog sie durch die Menge, die vor dem Saloon stand und durch die Tür und die Fenster blickte, um mitzubekommen, was drinnen vor sich ging.
    »Ihr lasst doch die Klondike Gypsy rein, oder?«, sagte er zu einem stämmigen Mann, der sich ihnen in den Weg stellte. »Sie hat sich in den Kopf gesetzt, sich das Spiel anzusehen, und vielleicht tut sie euch dann auch einen Gefallen und spielt abends mal hier.«
    An der Art, wie der große Mann zu ihr herunterlächelte, wurde Beth klar, dass ihr Name tatsächlich in der Stadt bekannt war, und das fühlte sich gut an.
    »Sie sind im Golden Horse Shoe willkommen, Miss Gypsy«, erklärte er. »Aber lenken Sie die Spieler nicht ab mit Ihrem hübschen Gesicht oder mit Ihrer Geige.«
    Trotz der hell erleuchteten Straße war es im Saloon düster, und man konnte nichts sehen, denn Männer standen Schulter an Schulter und beobachteten etwas hinten im Raum. Aber Wilbur nahm Beths Arm und führte sie an die Seite, wo die Menge nicht so dicht stand.
    Er ließ sie dort stehen, um ihnen etwas zu trinken zu holen. Beth konnte die Spieler hinter der dichten Wand aus Männerschultern nicht sehen, aber sie spürte an der Spannung, die im Raum herrschte, dass etwas Ungewöhnliches passierte.
    »Gewinnt Mack?«, flüsterte sie einem großen Mann zu, der neben ihr stand.
    »Zuerst schon, aber die letzten beiden Spiele hat er verloren«, flüsterte er zurück. »Ich schätze, heute ist einer dieser Abende, an denen er seinen Claim aufs Spiel setzt.«
    Wilbur hatte ihr erzählt, dass Mack sich seinen Ruf als Spieler, der hohe Einsätze nicht scheut, dadurch erworben hatte, dass er immer bis ans Limit ging und bereit war, alles zu riskieren, was er hatte. Es hieß, er habe an einem Abend eine halbe Million Dollar verloren, sei jedoch am folgenden Abend wiedergekommen und habe alles zurückgewonnen.
    »Mit wem spielt er?«, flüsterte sie.
    »Mit dem Schweden, Dangle und einem Kerl, den ich noch nie gesehen habe«, flüsterte der Mann zurück.
    Die Leute in Dawson gaben allen Spitznamen; offenbar zeigten sie so, dass sie denjenigen akzeptierten. Aber da Beth weder dem Schweden noch Dangle begegnet war, hatte sie das Gefühl, sie sehen zu müssen, deshalb ging sie weiter zu dem Pfosten, der das Dach hielt, schob sich daran vorbei und drängte die Männer dort zur Seite.
    Sie keuchte, als sie die Spieler schließlich sah, denn einer von ihnen war Theo.
    Über dem Tisch hing eine verzierte Petroleumlampe, die einen goldenen Lichtkreis in den ansonsten dunklen Raum warf. Am Rande des Kreises und hinter Theo konnte sie Jack erkennen, der an der Wand lehnte und das Spiel beobachtete, und sie erkannte an seiner Haltung, dass er sehr nervös war.
    Die drei Männer, mit denen Theo

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