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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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verlassen musste. Und er ließ sie nicht fallen, obwohl sie ihn auf Abstand hielt.
    Bei ihrer zweiten Verabredung hatte er sie gefragt, ob er noch mit nach oben kommen dürfe, aber sie hatte verneint, weil sie wusste, dass sie vermutlich seinen Küssen und Berührungen nicht widerstehen konnte, wenn sie allein waren.
    Bei ihrer dritten Verabredung schlug er vor, sie für eine Nacht mit in ein Hotel zu nehmen. Sie tat so, als wäre sie entrüstet über seinen Vorschlag, doch in Wirklichkeit war sie versucht mitzugehen, denn dann würden zumindest die Nachbarn nicht mitbekommen, was sie tat. Aber ihr Verstand siegte: Sie musste nur daran denken, was mit ihrer Mutter passiert war, um zu wissen, dass sie nicht riskieren konnte, schwanger zu werden, oder dass Theo sie vielleicht sitzen ließ, sobald er bekommen hatte, was er wollte.
    Seitdem versicherte Theo ihr immer, wie sehr er sie begehre, aber obwohl er auf viele zärtliche Arten versuchte, sie zu überreden, drängte er sie nie. Und wenn er von der Zukunft sprach, dann klang es, als schließe er sie in seine Pläne mit ein.
    So traurig Beth Theos lange Abwesenheiten auch fand, als Thanksgiving kam, war sie doch erleichtert, dass er noch unterwegs war. Amy und Kate hatten beschlossen, dass Beths und Sams erstes Thanksgiving in Amerika denkwürdig werden sollte, und wollten ein traditionelles Truthahn-Essen veranstalten.
    Da in ihrer eigenen Wohnung so wenig Platz war, fragten sie Beth, ob sie bei ihnen kochen könnten, und schlugen vor, die Rossinis auch einzuladen. Beth bat Sam, auch seine Freundin dazuzubitten, aber sein entsetzter Blick sagte ihr, dass er nicht vorhatte, seine Liebste zu einer Dinnerparty mit zwei Huren und einem älteren italienischen Ehepaar mitzubringen, das nur ganz wenig Englisch sprach.
    Doch als der Tag näher rückte, wurden Beth und Sam von Amys Begeisterung für das besondere Essen angesteckt. Sam brachte eine alte Tür mit nach Hause und legte sie über zwei Böcke, damit sie einen Tisch hatten, an den sie alle passten; sie liehen sich von verschiedenen Leuten im Haus Stühle; Ira borgte ihnen eine Spitzendecke, und Mrs Rossini suchte ein altes Familienrezept heraus, um einen besonderen Nachtisch zu machen.
    Amy und Kate übertrafen sich selbst bei der Zubereitung des Essens. Um sechs Uhr abends war alles fertig, der Truthahn tiefbraun und das Gemüse perfekt gekocht. Sie wollten sich gerade an den Tisch setzen, als Jack kam.
    Beth hatte ihn einige Male gesehen, seit sie sich getrennt hatten, meistens im Heaney’s, wo sie sich ihrer Distanz akut bewusst geworden war, aber er war auch ein paar Mal in Iras Laden gewesen, um Hallo zu sagen. Das erste Mal, als er kam, hatte sie Angst gehabt, dass er immer noch etwas von ihr wollte, aber als er klargemacht hatte, dass er nur an Freundschaft interessiert war, und sogar ein Mädchen erwähnte, mit dem er tanzen ging, war sie froh, dass sie weiter Freunde sein konnten.
    »Ich wäre nicht gekommen, wenn ich gewusst hätte, dass ihr Gäste habt«, sagte er und sah ein bisschen verlegen aus. »Ich habe ein bisschen Fleisch und Früchte mitgebracht.«
    »Es ist schön, dich zu sehen, und du bist mehr als willkommen, dich zu uns zu setzen«, erklärte Beth und nahm ihm die Tasche aus der Hand. Sie enthielt eine Menge Lammkoteletts, einige Würstchen und Äpfel und Orangen. »Vielen, vielen Dank. Das ist sehr nett von dir.«
    »Der Boss hat uns eine Tüte mit Sachen für Thanksgiving gegeben.« Er wirkte noch immer verlegen. »Das kann ich allein gar nicht aufessen.«
    Jacks unerwartetes Auftauchen stellte sich als Segen für den Abend heraus, denn er verwandelte das, was vielleicht eine langweilige Party geworden wäre, in eine laute und fröhliche.
    Er brachte Amy und Kate oft zum Lachen, hielt Sam davon ab, sich unwohl zu fühlen, weil er allein alle Frauen unterhalten musste, und da er inzwischen ein bisschen Italienisch von seinen Kollegen gelernt hatte, konnte er die Rossinis in die Gespräche miteinbeziehen.
    Beth stellte fest, dass sich der unerfahrene junge Mann mit den ungehobelten Manieren, den sie auf dem Schiff kennengelernt hatte, in einen selbstbewussten und sehr amüsanten Mann verwandelt hatte. Die harte körperliche Arbeit hatte ihn muskulös gemacht, sein kantiges Gesicht war jetzt voller, und die Narbe verlieh seinem Gesicht noch mehr Ausdruck. Er war auch sehr viel eloquenter als früher. Er erzählte humorvolle Geschichten von den Männern, mit denen er arbeitete, doch es klang

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