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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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geändert hatte.
    Bosch stand auf und trug die leere Flasche in die Küche. Er fand, zwei Bier waren genug. Er musste bei klarem Verstand und immer schön oben auf der Welle bleiben. Er ging zur Stereoanlage und legte das Meisterwerk ein. Kind of Blue. Es ging ihm jedes Mal von Neuem unter die Haut. »All Blues« war die erste Nummer der Zufallswiedergabe, und es war, als bekäme man an einem 25-Dollar-Tisch einen Black Jack. Es war seine Lieblingsnummer, und er ließ sie laufen.
    Zurück am Esstisch, schlug er das Fitzpatrick-Mordbuch auf und begann zu lesen. Kiz Rider hatte es erst vor Kurzem durchgearbeitet, aber sie hatte sich nur einen allgemeinen Überblick verschafft, um sich auf Waits’ Geständnis vorzubereiten. Sie hatte nicht nach dem verborgenen Zusammenhang gesucht, nach dem Bosch jetzt Ausschau hielt.
    Die Ermittlungen zu Fitzpatricks Tod hatten zwei Detectives durchgeführt, die vorübergehend der Riot Crimes Task Force zugeteilt worden waren. Sie hatten sich bestenfalls oberflächlich damit befasst. Weil es nicht viele Anhaltspunkte gab, waren sie auch nur wenigen gefolgt; zudem hatte bei allen während der dreitägigen Unruhen begangenen Straftaten, von vorneherein wenig Hoffnung bestanden, sie könnten jemals gelöst werden. Insbesondere die Gewaltverbrechen waren fast ausnahmslos willkürlicher und zufälliger Natur gewesen. Die Leute hatten wahllos und nach Belieben geraubt, vergewaltigt und gemordet – einfach, weil sie es konnten.
    Es wurden keine Zeugen für den Mord an Fitzpatrick ermittelt. Außer der Dose Brennspiritus, die zudem nachträglich abgewischt worden war, wurde kein forensisches Beweismaterial gefunden. Die meisten Pfandscheine waren durch Feuer oder Wasser zerstört worden. Die wenigen, die übrig geblieben waren, hatte man in zwei Plastikbehälter gepackt und in der Asservatenkammer vor sich hin schimmeln lassen. Der Fall wurde vom ersten Augenblick an als aussichtslos betrachtet. Er verwaiste und kam ins Archiv.
    Das Mordbuch war so dünn, dass es Bosch in weniger als zwanzig Minuten von vorn bis hinten durchgelesen hatte. Er hatte sich keine Notizen gemacht, keine Ideen bekommen, keine Zusammenhänge gesehen. Er spürte, wie sein Schwung nachließ. Sein Ritt auf der Welle neigte sich dem Ende zu.
    Er überlegte gerade, ob er doch noch ein Bier aus dem Kühlschrank holen und sich den Fall am nächsten Tag noch einmal vornehmen sollte. Da ging die Haustür auf, und Rachel Walling kam mit mehreren Kartons von Chinese Friends herein. Um Platz zum Essen zu schaffen, stapelte Bosch die Akten auf dem Esstisch. Rachel holte Teller aus der Küche und öffnete die Kartons. Bosch nahm die letzten zwei Anchors aus dem Kühlschrank.
    Sie unterhielten sich eine Weile, und dann erzählte er ihr, was er seit dem Mittagessen gemacht und was er in Erfahrung gebracht hatte. Ihre zurückhaltenden Kommentare verrieten ihm, dass sie seine Beschreibung der Wegzeichnung, die er im Beachwood Canyon gefunden hatte, nicht überzeugte. Doch als er ihr seine Zeitlinie zeigte, war sie, was seine Schlussfolgerungen hinsichtlich der Namensänderung des Mörders nach dem Fitzpatrick-Mord anging, mit ihm einer Meinung. Sie gab ihm auch darin recht, dass sie zwar nicht den richtigen Namen des Mörders hatten, aber möglicherweise sein richtiges Geburtsdatum.
    Bosch blickte auf die zwei Plastikbehälter auf dem Boden hinab.
    »Dann sind die Dinger wohl einen Versuch wert«, sagte er.
    Sie neigte sich zur Seite, um sehen zu können, worauf er schaute.
    »Was ist das?«
    »Hauptsächlich alte Pfandscheine. Alle Unterlagen, die nach dem Brand aus dem Leihhaus geborgen wurden. Sie wurden damals alle nass. Sie haben sie in diese Behälter geworfen und vor sich hin gammeln lassen. Niemand hat sie je durchgesehen.«
    »Ist das dein Plan für heute Abend, Harry?«
    Er schaute zu ihr auf und lächelte. Er nickte.
    Als sie mit dem Essen fertig waren, schnappte sich jeder von ihnen einen Behälter. Bosch schlug vor, sie wegen des Modergeruchs, der ihnen beim Öffnen sicher entgegenschlüge, mit nach draußen auf die Terrasse zu nehmen. Rachel erklärte sich sofort einverstanden. Bosch trug die zwei Behälter nach draußen, dann holte er aus dem Carport zwei leere Pappkartons. Sie setzten sich in die Liegestühle und machten sich an die Arbeit.
    Auf dem Deckel des Behälters, den Bosch sich vorgenommen hatte , war mit Klebeband eine 8 x 12 Zentimeter große Karte mit der Aufschrift HAUPTAKTENSCHRANK befestigt. Bosch nahm

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