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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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ausgebreitet lag, und dann zu Bosch.
    »Ich hatte immer gehofft, du rufst mich mal an«, sagte sie. »Allerdings nicht wegen eines Falls.«
    Bosch wusste nicht gleich, wie er darauf reagieren sollte.
    »Wegen dem, was ich damals gesagt habe, oder besser, dem, was wir gesagt haben, dachte ich …«
    Er wusste nicht, wie er den Satz zu Ende bringen sollte. Er wusste nicht mal, was er überhaupt zu sagen versuchte. Sie hob die Hand und legte sie behutsam auf seine Brust. Er machte einen Schritt auf sie zu und kam in ihre Sphäre. Dann legte er die Arme um sie und zog sie an sich.
NEUN
    Später, nachdem sie sich geliebt hatten, blieben Bosch und Rachel im Bett liegen und unterhielten sich über alles Mögliche, was ihnen einfiel. Schließlich landeten sie irgendwann wieder bei dem Fall und dem bevorstehenden Gespräch mit Raynard Waits.
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich nach so langer Zeit doch noch ihrem Mörder gegenübersitzen werde«, sagte Bosch. »Es ist fast wie in einem Traum. Ich habe nämlich tatsächlich davon geträumt, dass ich diesen Kerl fasse. In dem Traum war es natürlich nicht Waits, aber ich habe den Fall gelöst.«
    »Wer war es in deinem Traum?«, fragte sie.
    Ihr Kopf lag auf seiner Brust. Er konnte zwar ihr Gesicht nicht sehen, aber er konnte ihr Haar riechen. Unter der Decke hatte sie ein Bein über eines von seinen gelegt.
    »Es war der Kerl, den ich immer im Verdacht hatte. Dem ich aber nie etwas nachweisen konnte. Wahrscheinlich wollte ich, dass er es war, weil er sich wie ein Schwein verhalten hat.«
    »Gab es denn irgendeine Verbindung zwischen ihm und Gesto?«
    Bosch versuchte, mit den Achseln zu zucken, aber wegen ihrer ineinander verschlungenen Körper war das schwierig.
    »Er wusste von der Garage, in der wir ihr Auto fanden, und er hatte eine Exfreundin, die Gesto auffallend ähnlich sah. Außerdem hatte er Probleme, seine Aggressionen in den Griff zu kriegen. Aber echte Beweise hatte ich keine. Ich dachte bloß, er wäre es. Im ersten Jahr der Ermittlungen bin ich ihm mal gefolgt. Er arbeitete oben in den Ölfeldern hinter Baldwin Hills als Wachmann. Weißt du, wo das ist?«
    »Meinst du da, wo man die Ölpumpen sieht, wenn man auf der La Cienaga vom Flughafen in die Stadt fährt?«
    »Genau da. Jedenfalls gehörte ein Teil des Geländes seiner Familie, und sein Vater hat wohl versucht, ihm den Kopf zurechtzurücken. Du weißt schon – ließ ihn selbst für seinen Lebensunterhalt aufkommen, obwohl sie Geld wie Heu hatten. Jedenfalls arbeitete er dort oben als Wachmann, und eines Tages habe ich ihn beobachtet. Er entdeckte zwei Kids, die sich auf dem Gelände herumtrieben. Sie waren über den Zaun geklettert und machten irgendwelchen Unsinn. Sie waren noch halbe Kinder, vielleicht dreizehn oder vierzehn. Zwei Jungs, die in der Nähe wohnten.«
    »Was hat er mit ihnen gemacht?«
    »Er stellte sie mit gezogener Pistole und kettete sie dann mit Handschellen an eine der Pumpen. Sie standen mit dem Rücken zueinander an einen der Pfeiler des Stahlgerüsts gefesselt. Und dann stieg er in seinen Pick-up und fuhr davon.«
    »Er ließ sie einfach zurück?«
    »Das dachte ich zunächst auch, aber er kam wieder. Ich beobachtete alles durchs Fernglas, von einer Anhöhe auf der anderen Seite der La Cienaga aus, von der ich das ganze Ölfeld überblicken konnte. Er brachte einen zweiten Kerl mit, und sie fuhren zu einem Schuppen, in dem sie wahrscheinlich Proben von dem Öl aufbewahrten. Sie gingen rein und kamen mit zwei Kübeln von dem Zeug wieder raus. Sie stellten sie hinten auf den Pick-up und fuhren los. Und dann kippten sie alles über die beiden Jungs.«
    Rachel richtete sich auf einem Ellbogen auf und sah ihn an.
    »Und du hast die ganze Zeit nur zugesehen?«
    »Ich sage dir doch, ich war auf der anderen Seite der La Cienaga auf einem Hügel. Das war, bevor sie dort oben die ganzen Häuser hingestellt haben. Wenn er noch weitergegangen wäre, hätte ich schon versucht, irgendwie einzuschreiten, aber danach ließ er sie laufen. Außerdem sollte er nichts davon mitbekommen, dass ich ihn observierte. Zu diesem Zeitpunkt wusste er nicht, dass ich ihn für den Mord an Gesto auf der Rechnung hatte.«
    Sie nickte, als könnte sie das verstehen, und machte ihm keine weiteren Vorhaltungen mehr.
    »Er ließ sie einfach laufen?«, fragte sie.
    »Er nahm ihnen die Handschellen ab, gab einem von ihnen einen Tritt in den Hintern und ließ sie laufen. Ich konnte sehen, dass sie heulten und

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