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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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was?«
    »Nein, Anthony, Sie sind nicht verhaftet. Ich wollte nur, dass Sie herkommen, damit wir noch mal Verschiedenes durchsprechen können.«
    »Ich habe schon alles mit Ihnen durchgesprochen.«
    »Aber das war, bevor wir verschiedene Dinge über Sie und Marie Gesto in Erfahrung gebracht haben. Deshalb hat sich die Notwendigkeit ergeben, diese Punkte noch einmal durchzusprechen und offiziell zu Protokoll zu nehmen.«
    Garlands Gesicht verzerrte sich zu einer wütenden Grimasse. Er beugte sich über den Tisch.
    »Welche Punkte? Was wollen Sie eigentlich? Ich hatte nichts mit dieser Sache zu tun. Das habe ich Ihnen jetzt mindestens schon zweimal gesagt. Warum gehen Sie nicht lieber los und suchen denjenigen, der es getan hat?«
    Bosch wartete, bis Garland sich etwas beruhigt hatte, bevor er antwortete.
    »Vielleicht weil ich gerade mit demjenigen rede, der es getan hat.«
    »Sie ticken ja nicht mehr ganz richtig, Mann. Sie haben nichts gegen mich in der Hand, einfach weil es da nichts gibt. Das habe ich Ihnen von Anfang an gesagt. Ich war es nicht!«
    Jetzt beugte sich Bosch über den Tisch. Ihre Gesichter waren dreißig Zentimeter voneinander entfernt.
    »Ich weiß, was Sie mir erzählt haben, Anthony. Aber das war, bevor ich in Austin war und mit Ihrer Freundin gesprochen habe. Sie hat mir ein paar Dinge über Sie erzählt, Anthony, die es mir nötig erscheinen lassen, mich etwas ausführlicher mit Ihnen zu befassen.«
    »Was wollen Sie denn mit der? Sie ist eine verdammte Nutte!«
    »Tatsächlich? Warum waren Sie dann so wütend, als sie Sie verlassen hat? Warum musste sie vor Ihnen weglaufen? Warum haben Sie sie nicht einfach gehen lassen?«
    »Weil mich niemand verlässt. Wenn jemand Schluss macht, dann bin ich das. Klar?«
    Bosch lehnte sich zurück und nickte.
    »Gut. Dann erzählen Sie mir jetzt so detailliert wie möglich, was Sie am 9. September letzten Jahres getan haben. Ich möchte wissen, wo Sie überall waren, und mit wem Sie sich getroffen haben.«
    Bosch schaltete mit der Fernbedienung den Schnellvorlauf ein.
    »Er hatte kein Alibi für die Zeit, in der Marie vor dem Supermarkt entführt wurde. Aber das können wir überspringen, weil sich dieser Teil der Vernehmung endlos hinzog.«
    Rachel hatte sich inzwischen in die Decke gewickelt und hinter Bosch im Bett aufgesetzt. Er blickte sich zu ihr um.
    »Was für einen Eindruck hast du bisher von dem Kerl?«
    Sie hob ihre nackten Schultern.
    »Auf mich wirkt er wie ein verzogenes reiches Jüngelchen. Deswegen muss er aber noch lange kein Mörder sein.«
    Bosch nickte.
    »Was jetzt kommt, war zwei Jahre später. Die Anwälte der Firma seines Vaters erwirkten eine einstweilige Verfügung gegen mich, worauf ich den Jungen nur noch in Anwesenheit eines Anwalts vernehmen durfte. Deshalb gibt es hier nicht mehr viel Interessantes, aber eine Sache ist da trotzdem, die du dir ansehen solltest. Sein Anwalt in dieser Angelegenheit ist Dennis Franks, ein Sozius von Cecil Dobbs, einem erfolgreichen Century-City-Anwalt, der sich um die rechtlichen Angelegenheiten von T. Rex kümmert.«
    »T. Rex?«
    »Der Vater. Thomas Rex Garland. Lässt sich gern T. Rex nennen.«
    »Passt.«
    Bosch verlangsamte den Schnellvorlauf, um besser erkennen zu können, was auf der Kassette gerade passierte. Auf dem Bildschirm war Garland zu sehen, der mit einem anderen Mann an einem Tisch saß. Während die Kassette im Zeitraffer lief, war mehrere Male zu sehen, wie der Anwalt seinem Mandanten etwas ins Ohr flüsterte. Nach einer Weile ließ Bosch die Kassette wieder in Normalgeschwindigkeit laufen, und der Ton kam zurück. Es war Franks, der Anwalt, der das Reden übernahm.
    »Mein Mandant hat uneingeschränkt mit Ihnen kooperiert, aber Sie belästigen ihn sowohl zu Hause als auch an seinem Arbeitsplatz weiterhin mit Verdächtigungen und Fragen, ohne auch nur den geringsten Beweis zu haben.«
    »Daran arbeite ich noch, Herr Anwalt«, entgegnete Bosch. »Und wenn ich irgendwann so weit bin, wird ihm kein Anwalt dieser Welt mehr helfen können.«
    »Sie sind ein blödes Arschloch, Bosch!«, legte Garland los. »Wagen Sie sich nur allein im meine Nähe. Dann mache ich Sie platt.«
    Franks legte Garland beschwichtigend die Hand auf den Arm. Bosch schwieg eine Weile, bevor er antwortete.
    »Wollen Sie mir drohen, Anthony? Wie einem dieser Jungs, die Sie mit Handschellen an eine Pumpe gekettet und mit Öl übergossen haben? Glauben Sie, ich ziehe den Schwanz ein und verdrücke mich

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