Echo: Roman (German Edition)
vielleicht hier treffen«, warf Alex beiläufig ein. »Hugh Conover. Kennt ihn jemand von Ihnen?«
Mehrere nickten. »Der ist schon lange weg«, sagte die Blondine. »Ist schon vor Jahren einfach von der Bildfläche verschwunden.« Sie sah sich um. »Hat von Ihnen in letzter Zeit noch jemand etwas von ihm gehört?«
Niemand hatte das.
In den nächsten Tagen erhielten wir mehrere Anrufe von Leuten, die von unserem Besuch auf der Plaza gehört hatten und behaupteten, irgendeine Verbindung, zumeist eine dürftige, zu Tuttle zu haben. Meiner Ansicht nach hatten sie lediglich einen Grund gesucht, um mit Alex zu reden, der an diesem Punkt seiner Laufbahn zu einer echten Berühmtheit aufgestiegen war.
Einer der Anrufer gab sich Alex gegenüber als Everett Boardman zu erkennen. »Ich habe Tuttle immer bewundert« , erzählte er. »Mein Vater war ein Kollege von ihm. Bedauerlicherweise einer derer, die den Mann nie ernst genommen haben.« Boardman war der Typ Mann, von dem man auf Anhieb den Eindruck hatte, man könnte sich in der Not auf ihn verlassen. Dunkle Haare, Bart, klare Augen, ein nettes Lächeln, das andeutete, dass er sich selbst nicht übertrieben ernst nahm.
»Sind Sie Archäologe?«, fragte Alex.
»Ja, und ich habe Tuttles Interesse in großem Umfang geteilt. All diese alten interstellaren Schiffe und die versunkenen Ruinen interessieren mich wirklich nicht so sehr. Das sind nur historische Details.«
»Sie würden lieber grüne Männchen finden.«
Boardmans Augen leuchteten förmlich auf. »Mr Benedict, ich würde dafür töten, könnte ich dort draußen jemand anderen finden! Das ist alles, was mich wirklich antreibt.«
»Suchen Sie immer noch?«
»Wann immer mir die Arbeit Zeit dazu lässt.«
»Tja, dann wünsche ich Ihnen viel Glück.«
»Danke.« Er saß an einem Tisch voller Papiere, Karten und Bücher. In seiner rechten Hand hielt er eine Tasse Kaffee. »Einige der Leute, mit denen Sie auf der Plaza gesprochen haben, hatten den Eindruck, dass Sie glauben, Tuttle könnte etwas entdeckt haben.«
»Waren Sie dort?«, fragte Alex. »Sie kommen mir bekannt vor. Und, ja, möglich ist das. Aber wir wissen es nicht.«
»Sie haben keine Beweise?«
»Jedenfalls nichts, worüber sich derzeit zu sprechen lohnen würde.«
Boardman nickte. »Ich glaube nicht, dass er etwas entdeckt hat. So einen Durchbruch hätte Tuttle nie für sich behalten können.«
»Wie gut hat Ihr Vater ihn gekannt?«
»Sie haben sich dann und wann unterhalten, und in den Siebzigern haben sie sogar eine gemeinsame Mission unternommen. Mein Dad stand bis zum Ende in Kontakt zu ihm. Sie wissen von dem Bootsunglück?«
»Ja.«
»Mein Vater hat an dem Tag, bevor Tuttle rausgefahren ist, mit ihm zu Mittag gegessen. Seine letzte Mahlzeit, sozusagen.«
»Und Tuttle hat nie etwas angedeutet ...?«
»Nicht, dass ich wüsste. Teufel auch, hätte mein Vater von ihm zu hören bekommen, dass er etwas gefunden habe, er hätte einen Herzinfarkt erlitten!«
An diesem Nachmittag erhielten wir noch einen weiteren Anruf, dieses Mal von einem steinalten, düster dreinblickenden Mann, der vor einem Kamin mit einem lodernden Feuer in einem Lehnstuhl saß. »Mein Name ist Edwin Holverson« , sagte er. »Könnte ich bitte Mr Benedict sprechen?«
»Der ist bei einem Klienten, Mr Holverson. Mein Name ist Kolpath. Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?«
»Sind Sie seine Sekretärin?«
»Seine Assistentin, Sir.«
»Ich möchte ihn sprechen. Würden Sie ihn bitten, mich zurückzurufen, sobald er verfügbar ist?«
»Gewiss, wenn Sie es wünschen. Darf ich fragen, worum es geht?«
»Sunset Tuttle. Soweit ich informiert bin, ist Mr Benedict an ihm interessiert.«
»Das ist richtig. Wir arbeiten an einer Dokumentation.«
»Tatsächlich? Darf ich fragen, warum Sie beide an einem Mann interessiert sind, der bereits seit einem Vierteljahrhundert tot ist?«
»Wie ich bereits sagte, wir stellen Nachforschungen für eine Dokumentation an.«
»Eine Dokumentation wovon? «
»Es geht um die Geschichte des Amtes für Planetarische Vermessung und Astronomische Forschung.«
»Ich verstehe. Ich hoffe, Sie haben nicht vor, sich über ihn lustig zu machen.«
»Selbstverständlich nicht.«
Er kniff die Augen zusammen. »Oder ihn zu bemitleiden.«
»Warum sollten wir das tun?«
»Hören Sie mal, Ms ...? Wie, sagten Sie, lautet Ihr Name?«
»Kolpath.«
»Ms Kolpath, bitte versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen.« Er beugte sich vor und
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