Echo: Roman (German Edition)
nicht weiß, ob ich einen Unterschied würde hören können.«
»Das ist wirklich nett von dir, Chase.« Ihre Augen funkelten. Und ich sah ihr zu, während sie sich zu einer Entscheidung durchrang. »Ich habe eine Frage.«
»Nur zu, frag schon!«
»Ich glaube, ich könnte mich ernsthaft in Alex verlieben.«
Ich sah sie an, lächelte, ergriff ihr Handgelenk. »Du könntest es schlechter treffen«, sagte ich.
»Würde das Probleme machen?«
»Du meinst, für mich? Du willst wissen, ob zwischen ihm und mir eine emotionale Bindung besteht?«
»Ja. Ich meine, ich weiß, dass Alex sagt, da gibt es niemand anderen, und ich glaube ...«
»Audree, ich liebe Alex. Aber ich spreche nicht von dieser Art von Liebe. Sicher, ich bin ihm emotional zugetan. Und ich würde nicht wollen, dass du ihn dir schnappst und ihn irgendwohin entführst, wo ich ihn nie wiedersehen würde. Aber davon abgesehen wäre ich überaus entzückt, wenn du ein fester Bestandteil seines Lebens werden würdest.« Ich brach ab, um über meine nächsten Worte nachzudenken, doch dann dachte ich nur, zum Teufel damit! »Von unserem Leben.«
Sie wirkte erleichtert. »Ich war unsicher, weil ...«
Ich wusste, warum. Die langen Reisen, nur wir zwei, Alex und ich auf der Belle-Marie . Und die gemeinsamen Missionen im Allgemeinen. Die Medien behandelten uns wie ein Paar. Niemand sagte das offen, aber die Andeutung war immer vorhanden. Meine Familie hatte mich vor einigen Monaten sogar deswegen ausgequetscht und auf allerlei Umwegen versucht herauszufinden, wann Alex und ich heiraten würden. Als ich ihnen erklärt hatte, dass dergleichen nie passieren werde, hatten sie sich mir gegenüber verhalten, als würde ich mich nur zieren. »Wie geht es denn ihm damit?«, fragte ich.
»Ich weiß es nicht. Er legt sich nie fest. Vielleicht ist er Frauen gegenüber ja grundsätzlich eher vorsichtig, aber vielleicht ist er es auch nur mir gegenüber.«
»Ich glaube, das liegt in seinem Naturell. Ich weiß, dass er dich wirklich gern hat. Weiß er, was du für ihn empfindest?«
Ihre Brauen schnellten in die Höhe. »Ich wüsste nicht, wie er das übersehen haben könnte. Aber du weißt ja, wie die Kerle sind.« Wir beendeten das Hauptgericht, und das Dessert wurde serviert. Erdbeerkuchen mit Mürbteig für mich, Schokoladenpudding für sie. Als der Kellner fort war, ergriff Audree wieder das Wort. »Er ist einmalig, Chase.«
»Da gebe ich dir recht. Und ich wünsche dir Glück mit ihm.«
»Danke.«
Ich konnte nicht widerstehen. »Hätte ich Ansprüche in Bezug auf ihn angemeldet, dann hättest du dich doch nicht wirklich zurückgezogen, oder?«
Das trug mir ein breites Grinsen ein. »Chase, ich bin einfach froh, dass wir immer noch Freundinnen sein können.«
Vier Tage später dockten wir auf der Starburst Station in Grand Salinas an und ließen uns Pinky Albertsons Anwesenheit bestätigen. Sie war die Eigentümerin des O. K. Bar & Grill. Als wir eintrafen, erklärte uns der Concierge, sie wäre in den nächsten Stunden nicht vor Ort. Also checkten wir in einem Etablissement mit dem Namen Nettes Hotel ein. Das allgemeine Geschäftsgebaren auf der Station konnte bestenfalls als Tiefstapelei durchgehen. Sie hatten ein Carbury’s Restaurant, dessen Angebot akzeptabel sei, Jack’s Spielshow, deren VR-Darbietungen als ›interessant‹ bezeichnet wurden. Mein Favorit war Kristins Schönheitssalon, in dem man Sorge dafür trug, dass man ›nicht schlecht‹ aussehe.
Wie auf den meisten Raumstationen war man auch hier im Umgang mit der Zeit recht flexibel. Für die Leute, die gerade von der Oberfläche kamen, mochte es gerade Mitternacht sein, für die, die mit einem der Transporter eintrafen, Mittag. Man bekam Frühstück zu jeder beliebigen Zeit, und Mitternacht war stets nur ein subjektiver Eindruck.
Für uns war es früh am Morgen. Nachdem wir eingecheckt hatten, gingen wir hinunter, um uns an Eiern mit Speck zu laben. Dann schlenderten wir durch die Station, bei der es sich um eine der größten der ganzen Konföderation handelte.
Es gab einen Konzertsaal, in dem eine Gruppe namens Sternenfeuer an diesem Abend auftreten sollte. Das Lokal, in dem wir gefrühstückt hatten, hatte einen Komödianten auf dem Plan. Wir sahen eine Gruppe Schulkinder, zusammengesetzt aus Menschen und Stummen. Begleitet wurden sie von zwei weiblichen Erwachsenen, je eine Frau von jeder Spezies. »Weißt du«, meinte Alex, »sich aneinander anzupassen war ein ziemlich heftiger Kampf.
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