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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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aus eine Nachricht schicken. Eine Stunde später ging ich an Bord der Gonzalez und bereitete alles für den Start vor.
    Von der Brücke aus rief ich Robin an.
    »Wunderbar!« , sagte er. »Wenn du zurück bist, feiern wir.«
    »Hört sich gut an.«
    »Chase?«
    »Ja?«
    »Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.«
    Ich werde nicht behaupten, der Flug wäre ereignislos verlaufen. Ehe wir Arkon erreichten, musste ich mich mit einer Orgie befassen, die sogar den Hauptaufenthaltsraum okkupierte, mit einem Passagier, der mit dem Essen nicht zufrieden war und mich persönlich dafür verantwortlich machte, und mit einem Streit unter Spielern, der mit einem gebrochenen Kiefer endete. Oh, und ich durfte einem Baby auf die Welt helfen.
    Auf Arkon erklärte mir ein erfahrener Pilot, das höre sich alles ziemlich alltäglich an. »Mach dir keine Sorgen!«, versuchte er mich zu beruhigen. »Mit der Zeit wirst du solche Dinge mit links erledigen.«
    Ich schickte Eliot eine Botschaft, in der ich meine Kündigung bekräftigte.
    Während meiner letzten Nacht auf dem Schiff bekam ich nicht viel Schlaf. Nach Mitternacht döste ich ein wenig auf der Brücke, hatte es aber nicht eilig, mich in mein Quartier zurückzuziehen. Es waren noch drei Stunden bis zum Sprung, und im Schiff herrschte Stille, abgesehen von dem kaum hörbaren Geräusch der Antriebe und der Belüftungsanlage. Jack hatte mir gratuliert, als ich ihm von meinem Entschluss erzählt hatte. Darüber hinaus hatte er keine Reaktion gezeigt, und unsere Gespräche waren nicht über die üblichen Routineangelegenheiten hinausgegangen. Doch während die Uhr tickte, meldete er sich mit einem kurzen statischen Rauschen, seiner Form eines Räusperns. »Chase?«
    »Ja, Jack?«
    »Ich freue mich, dass Sie so glücklich sind. Aber ich werde Sie vermissen.«
    »Danke, Jack. Ich werde dich auch vermissen.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie das Richtige tun?«
    »Ja, ich bin sicher.«
    »Gut. Ich glaube auch, es ist die richtige Entscheidung. Viel Glück.«
    »Danke.«
    »Darf ich Ihnen noch etwas sagen?«
    »Natürlich.«
    »Nachdem ich Sie nun gerade ein paar Wochen kenne ...«
    »Ja ...?«
    »Zum ersten Mal frage ich mich, ob ich als Mensch nicht besser dran wäre.«

Sechsundzwanzig
    Jedes einzelne Leben endet in einsamen
    Spasmen hilfloser Agonie.
    William James, Die Mannigfaltigkeit religiöser Erfahrung
    Als ich im Landhaus auftauchte, erwarteten mich Blumen auf meinem Schreibtisch. Alex ließ mir Zeit, mich einzurichten. Dann kam er die Treppe herunter und umarmte mich. »Schön, dich wiederzuhaben, Chase!«, sagte er. »Ohne dich war es hier nicht mehr wie früher.«
    »Tja«, sagte ich, »vielen Dank. Ich glaube, ich habe erkannt, dass ich nicht dazu geschaffen bin, Transportschiffe zu fliegen.«
    Wir genossen den Moment und leerten eine Flasche Wein, einen Varicotta. Es war immer noch Vormittag, und ich bin es nicht gewohnt, vor dem Mittagessen Alkohol zu trinken. Also musste Alex etwas finden, um mich zu füttern, wenigstens eine Kleinigkeit, um mich wieder in den Normalzustand zu versetzen.
    »Meines Erachtens«, sagte er, »steht außer Frage, dass Cavallero etwas übersehen oder vernachlässigt hat, was in irgendeiner Form ernsthafte Folgen für Rachel nach sich gezogen hat, und dass das der Grund für die Auseinandersetzung war, wenn man das so nennen kann.«
    »Also«, spann ich den Faden weiter, »suchen wir nach etwas, das während eines Reiseflugs passiert ist. Es war ernst genug, den Captain des Schiffes achtundzwanzig Jahre später in den Selbstmord zu treiben. Aber offenbar ist das Geschehene ausschließlich von Teleskopen und Scannern erfasst worden, da anscheinend niemand sonst, nicht ein Passagier, etwas davon mitbekommen hat.«
    »Was immer es war, Bannister kam zurück, stritt sich mit Cavallero und erzählte Tuttle, was sie gesehen hatte. Und wahrscheinlich ist sie mit ihm noch einmal rausgeflogen, um es ihm zu zeigen.«
    »Aber falls es um Außerweltler geht, warum hat Tuttle dann nie etwas davon gesagt?«
    »Das ist die Kernfrage, nicht wahr, Chase? Rachel hat Stillschweigen bewahrt, und er auch. Außer Rachels Geschichte von den Kreaturen, die so todbringend sind, dass sie beide es für notwendig gehalten hätten, ihre Existenz und ihren Standort geheim zu halten, fällt mir dazu wenig ein. Aber falls dieser Teil der Geschichte stimmt, kann sie ihnen nicht während eines Reiseflugs begegnet sein. Dann muss sie mit Tuttle unterwegs gewesen sein. Denn so etwas

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