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Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Titel: Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frau Freitag
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Schüler ausrechnen, wie alt er ist. Wir erfahren, dass Anils Kuseng und Ronaldo am gleichen Tag Geburtstag haben. Den Steckbrief und den Text sollen die Schüler nun von der Tafel abschreiben. Sofort Murren und Stöhnen. »Leute, ich habe das doch eben auch alles an die Tafel geschrieben, während ihr da schön auf euren Plätzen gechillt habt. Jetzt seid ihr dran. Los, Blätter raus und schreiben. Wer fertig ist, meldet sich und bekommt einen anderen Sportler.«
    Volkan spring auf: »Haben Sie Messi?«
    »Wirst du ja sehen.«
    Ja! Ich habe MESSI! Dann habe ich noch Vettel und Dirk Nowitzki. Von jedem habe ich exakt fünf Kopien. Mehr nicht. Die Schüler schreiben. Wer fertig ist, kommt nach vorne und darf sich eine Klarsichtfolie mit einem Steckbrief und Bild ziehen.
    »Ah, suuuper Messi!«
    »Äh, Vettel, wer ist das?«
    »Messi. Yeah. Ich hab Messi!«
    »Ich will auch Messi! Dirk Nowitti? Wer soll das sein? Den will ich nicht! Ich will Messi!«
    »Messi habe ich nicht mehr.«
    »Haben Sie nicht Neymar?«
    »Wen? Nein, habe ich nicht. Sorry.«
    »Warum haben Sie nicht Neymar? Was das, Vettel? Ich will Neymar!«
    »Dirk? Basketball? Wen interessiert denn Basketball?«
    »Die Amerikaner. Jetzt nimm den mal. Ihr könnt ja nachher tauschen.«
    »Ich will den aber nicht. Wie er aussieht … Dann mach ich eben gar nichts. Haben Sie nicht Sahin?«
    »NEIN, HABE ICH NICHT! ICH HABE NUR DIE HIER, UND DAS WAR AUCH DAS LETZTE MAL, DASS ICH MICH DEN GANZEN SONNTAGNACHMITTAG HINSETZE UND SACHEN AUS DEM INTERNET ZUSAMMENSUCHE. NÄCHSTE STUNDE KÖNNT IHR WIEDER MIT DEN PEOPLES AUS DEM ENGLISCHBUCH ARBEITEN!«
    Schmollend werden Texte über Vettel und Nowitzki produziert. Gnädigerweise erlaube ich ihnen als Hausaufgabe, Fakten über ihre eigenen Lieblingssportler rauszusuchen, die Mädchen dürfen sich Popstars vornehmen. Schülerorientierung ist echt schwieriger, als man glaubt.
    Perfekt
    Als hätte ich eben ein Haus gebaut, eine Regierung gebildet, ein Konzert gegeben, eine Couch ausgesucht, ein Pony bestellt und den Hof neu bepflanzt. Ich bin so was von zufrieden – ich bin regelrecht glücklich! Ich könnte diese graue trübe Welt umarmen. Heute ist der schönste Tag überhaupt. Möge dieses Gefühl noch ganz lange anhalten. The best day ever ! Ich habe die Zeugnisse FERTIG! Mit dem ganzen Schnulli: Noten, AGs, Sozialverhalten, Bemerkungen und die Fehlzeiten. Jetzt müssen die nur noch ausgedruckt werden, und dann unterschreibe ich sie. Für mich hört das Halbjahr damit auf. Ich fühle mich eigentlich so, als hätte ich meine gesamte Lehrerlaufbahn erfolgreich beendet: »So, Zeugnisse fertig und jetzt muss ich nichts mehr tun.« I love it .
    Welcher andere Beruf kann einem solche Hochgefühle bescheren? Was kann glücklicher machen, als die Zeugnisse fertig zu haben? Selbst die Zensurenkonferenz ging für mich schnell, da ich ja nur in 7. und 8. Klassen unterrichte. Nicht gut für die Nerven, aber gut bei jeder Zensurenkonferenz, denn die fangen mit dem 7. Jahrgang an und enden mit der Zehnten. Die Kollegen sitzen jetzt bestimmt immer noch zusammen und diskutieren die faulen Zehntklässler durch. Und ich trinke schon zu Hause meinen Kaffee – nicht zu heiß und nicht zu kalt. Genau richtig. Frau Dienstag tut mir leid. Die hat keine Klasse, die hat gar nicht dieses schöne Fertig-Gefühl. Und Fräulein Krise? Ist die schon fertig? Bei der macht das ja sowieso alles der Kollege. An ihrer Schule hat jede Klasse zwei Klassenlehrer. Dann hat sie aber nicht diesen Glücksmoment … oder doch?
    Meine Klasse ist nett und süß, und sogar die Noten können sich sehen lassen. Es gibt nur drei Schüler mit Fünfen. Darunter ist aber auch eine Dauerschwänzerin, und die anderen beiden haben auch nur je drei Fünfen, die kriegen wir schon weg. Überhaupt könnten die alle Abitur machen. Das wäre doch mal was, wenn ich in drei Jahren bei der Zensurenkonferenz sitze und vorlese, dass ich 25 Schüler habe, die eine Gymnasialprognose erhalten … ach, wäre das schön. Man würde mich neidisch und anerkennend anglotzen und hinter meinem Rücken tuscheln. Vielleicht würde man mir auch nicht glauben, dass meine Schüler alle so gute Noten haben. Vielleicht würde man mir Betrug vorwerfen und mich deshalb meiden, schneiden und mobben. Es würde mir sehr schlecht gehen, ich würde krank werden, müsste mir eine neue Schule suchen und vorher noch alle meine Schränke ausräumen – puh, und wohin dann mit dem ganzen Kram … Ach, nee,

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