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Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Titel: Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frau Freitag
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dann lieber doch nicht so viele Abiturschüler, der Preis ist einfach zu hoch.
    Wieso verbrennen die immer
den Koran?
    »Aber wieso heißt das nine eleven ?«
    »Gute Frage, Ali. Das heißt so, weil die Amerikaner erst den Monat und dann den Tag schreiben. Also wir sagen elfter September.«
    Wir sprechen über New York City im Allgemeinen und über alles Mögliche im Besonderen. Zum World Trade Center hat mal wieder jeder Schüler was zu sagen und vor allem: viel zu fragen.
    »Aber wieso sind die Leute aus den Fenstern gesprungen?«
    »Na, guck mal«, ich zeichne die Zwillingstürme und dann das in den Nordturm fliegende Flugzeug an die Tafel. »Also hier ist das Flugzeug reingeflogen. Dann hat alles gebrannt. Und hier oben waren ja auch noch Leute im Gebäude.«
    »Aber wieso haben die nicht ihr T-Shirt nass gemacht und sind durch das Feuer gegangen?«, will Ali wissen.
    »Das war so ein heftiges Feuer, da konnte man nicht durchgehen.«
    »Aber wieso sind die gesprungen?«
    »Mann, weil die nicht verbrennen wollten«, wendet sich Erhan genervt an Ali.
    »Hatten die Fallschirme?«, fragt Bilal.
    Ich bin auch schon leicht gereizt, weil wir uns immer weiter weg von meiner Unterrichtsplanung bewegen. Ich wollte doch noch die Fragen im Buch und die Übungen im Workbook bearbeiten. Vor allem will ich, dass meine Schüler Englisch sprechen, doch dafür ist diese World-Trade-Diskussion zu kompliziert.
    »Ja, Bilal, die hatten alle Fallschirme. Ist doch immer so, dass man einen Fallschirm mitnimmt, wenn man in ein Hochhaus geht.« Der Lehrer und die Ironie. Manchmal schafft man es einfach nicht ohne, obwohl das bei den Schülern natürlich nie ankommt. Allerdings denke ich gleich: Fallschirme – gar keine so schlechte Idee. In allen Stockwerken, die nicht mehr mit der Feuerleiter zu erreichen sind, sollte man eigentlich Fallschirme haben. Plötzlich habe ich die Costa Concordia, das schiefe Kreuzfahrtschiff, vor der italienischen Küste vor Augen. Die hatten auch nicht genügend Rettungsboote. Aber Rettungswesten, oder?
    Bilal reißt mich mit einer weiteren Frage aus meinen Gedanken: »Sind die denn gestorben, als die runtergesprungen sind?« Ich gucke ihn nur ungläubig an. »Na, denkst du, man überlebt einen Sprung aus dem hundertsten Stock? Probier das mal.«
    Jetzt kommt Ali mit dem Unvermeidlichen: »Das war Bush, der hat die Flugzeuge da reinfliegen lassen.«
    Keine Ahnung von nichts, aber Bescheid wissen über jegliche Verschwörungstheorie.
    »Na, ich glaube nicht, dass das Bush war. Die Flugzeuge wurden doch von Ägyptern geflogen.«
    »Warum haben die das gemacht, wenn sie doch wussten, dass sie sterben?«, fragt Bilal.
    »Das waren doch Selbstmordattentäter. Märtyrer.«
    Bilal guckt mich verwirrt an.
    »Weißt du nicht, was das ist?«
    »Nein.«
    »Na, das sind Leute, die glauben, dass sie ins Paradies kommen, wenn sie das machen.«
    Bilal guckt immer noch verwirrt. Ich lege gleich nach: »Aber das ist natürlich Quatsch, denn in keiner Religion ist das Töten erlaubt.«
    »Doch, wenn Krieg ist«, sagt Ali. Bevor wir jetzt in Richtung Heiliger Krieg abwandern, steuere ich uns zurück zum Ground Zero. »Also, die wollen dort jetzt neue …« Weiter komme ich nicht, denn Ali meldet sich schon wieder. »Ja, Ali?«
    »Sind die Amerikaner Rassisten?«
    »Nein, wieso, also alle Amerikaner sind doch nicht Rassisten. Vielleicht einzelne, aber …«
    »Aber wieso verbrennen die immer den Koran?«
    »Also nicht jeder Amerikaner verbrennt dauernd den Koran. Das war doch nur dieser eine Typ, der ein bisschen irre ist und gesagt hat, dass er das machen will. Das hat er aber dann doch gar nicht gemacht. Der wollte sich bloß wichtigmachen und groß rauskommen, und das hat er ja auch geschafft. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Amerikaner alle was gegen den Koran haben.«
    »Zurück zum Ground Zero …«
    Ground Zero: ein Ort, an dem sich mein Unterricht ständig befindet.
    Scheitern in Spanien
    Ich gebe es offen zu, ich bin ein großer Fan von Reality-TV. Und zwar vor allem von Hyperrealitätsfernsehen. Hyperrealität, das ist die Darstellung einer Realität, die so gruselig ist, dass sie eigentlich schon wieder unrealistisch ist. Familien im Brennpunkt , Mitten im Leben , aber auch die Lindenstraße sind realistischer als die Realität, denn so viel Elend, wie dort passiert, dat jibbet doch eigentlich gar nich. Wahrscheinlich sehe ich so gerne solchen Kram, weil die Schule ja auch so ist. Viel härtere Realität

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