Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Titel: Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frau Freitag
Vom Netzwerk:
Stunde in der Sieben und die doofe Achte, dann sind Osterferien. Die Schüler sollen mal nicht denken, dass sie irgendwas anderes als Unterricht verdient hätten. Natürlich wird keiner Englischsachen dabeihaben, oder wenigstens werden alle erzählen, dass sie nichts dabeihaben. Deshalb muss ich mit denen was mit Arbeitsblättern machen. Ich plane, bastle, schreibe, drucke und schnippele und habe am Ende eine schöne runde Stunde für die doofe Achte. Und die Siebte? Die müssen auch noch was machen. Ich könnte eine Stunde zum kreativen Schreiben machen. Ich hatte doch so ein gutes Buch dazu. Wo ist das denn? Ach, hier. Also was braucht man? Ah, man soll diese 40 Wörter abtippen, für ein Arbeitsblatt und den Modelltext und dann das Textproduktionsskelett … Na, das mach ich auch noch schnell. Das soll zwanzig Minuten dauern, dann ist die Stunde aber noch nicht vorbei. Vielleicht könnten die Schüler den Text noch auf ein Extrablatt schreiben. Fürs Portfolio (uäääh!). Das ist so viel Arbeit. Ich habe doch irgendwo so Blätter mit schönen Umrandungen von Frau Dienstag. Wo sind die denn? Ah, hier. Muss ich nur noch einscannen, verkleinern und ausdrucken …
    Nach vier Stunden ist mein Freitag vorbereitet. Jetzt muss ich nur noch um 7.30 Uhr in der Schule sein, damit ich alles noch kopieren kann.
    Dann ist Freitag. Ich bin müde. Trödele morgens rum. Gehe zu spät aus dem Haus. Im Bus denke ich: Warum mache ich mir das Leben eigentlich so schwer? Gleich kommt die doofe Achte, und ich will mit denen (gegen deren Willen) noch Unterricht machen. Warum denn eigentlich? Mein Nacken schmerzt immer noch, und ich könnte doch auch einfach den Beamer anschmeißen. Ist doch die letzte Stunde vor den Osterferien.
    Die doofe Achte wartet schon. Es sind überhaupt nur fünfzehn von zweiundzwanzig Schülern gekommen.
    »Können wir rausgehen?
    »Können wir was spielen?«
    »Was wollt ihr denn spielen?«
    »Er, sie, es.«
    »Was soll denn das sein?«
    »Na, er ist er und sie ist sie«, sagt Kufa, zeigt dabei auf einen Mitschüler und eine Mitschülerin und grinst mich verschlagen an. »Klingt ein wenig langweilig, dieses Spiel«, tue ich seinen Vorschlag schnell ab.
    »Also, ich habe Pimp my ride und die Simpsons .« Ich kläre diese unwissende Generation auf, was Pimp my ride ist. Einige kennen es und sind ganz heiß drauf. Aufgeregt erzählen sie ihren Mitschülern, was da für geile Autos zusammengebastelt werden. Wir stimmen ab. Die Simpsons verlieren. Ich suche die DVD. Finde sie nicht, also doch die Simpsons . Zwei Folgen mit englischen Untertiteln.
    Weil der Beamer schon steht, gucke ich mit der Siebten gleich weiter. Dann kommen die Jungs aus meiner Klasse. Wir spielen Karten. Einige spielen Uno mit Nacken: Wer verliert, bekommt von jedem einen Nackenklatscher. Ich bringe einigen Schwimmen bei (auch als Knack oder 31 bekannt). Wir haben alle großen Spaß. Ich gewinne und verliere, verteile am Ende der Stunde Schokolade und verabschiede jeden einzeln mit Handschlag in die Osterferien.
    »Tschüs, schöne Ferien.«
    »Ihnen auch schöne Ferien.«
    Vielleicht kann ich die Stunde mit dem Modelltext in der Woche nach den Ferien halten. Die hätte ich jedenfalls schon mal vorbereitet.

Abschnitt 4

Können wir nicht die Simpsons
weitergucken?
    »Frau Freitag, Sie haben ja schon wieder Haare geschnitten.«
    »Woher ist Ihre Brille?«
    »Vom Optiker.«
    »Fielmann?«
    »Nein.«
    »Wie teuer war die?«
    »800 Euro.«
    »Abooo, niemaaals!«
    Die Schüler können keine Schule mehr. Wie ging das noch? Jacke aus, Mütze ab, Sachen auf den Tisch, Klappe halten, melden, wenn du was sagen willst … Alles völlig unbekannt. Verlernt in zwei Wochen Osterferien.
    Die Achte begrüßt mich so: »Können wir nicht die Simpsons weitergucken?« Das immerhin haben sie in den zwei Wochen nicht vergessen.
    Vincent aus meiner Klasse hat nicht nur sein Englischbuch, sondern auch gleich seine Federtasche zu Hause gelassen.
    So geht es den ganzen Tag. Von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr habe ich Schule und dann noch eine Sitzung bis um 18.00 Uhr. Danach weiß ich gerade noch, wie ich heiße. Was für ein Anfang!
    Eine neue Schülerin habe ich auch schon wieder. Angeblich wurde sie in ihrer alten Schule gemobbt. Zufälligerweise ist es ausgerechnet die beste Freundin von Chanel aus meiner Klasse. Dauerschwänzerin Chanel, die eigentlich fast nie in die Schule kommt. Kurz vor Weihnachten war sie mal für ein paar Tage da und fragte mich immer wieder, ob

Weitere Kostenlose Bücher