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Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Titel: Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frau Freitag
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ihre Freundin nicht auch in unsere Klasse kommen könnte. Habe ich natürlich abgelehnt. Noch so eine von ihrem Kaliber – nein, danke. Und nun ist diese Freundin Marina doch da. Wird Chanel jetzt nicht mehr schwänzen? Oder schwänzen beide zusammen? Heute waren sie jedenfalls da, und Chanel hat ihrer Freundin die Schule gezeigt.
    Langsam ist es wirklich genug mit neuen Schülern. Wir sind jetzt voll. In den letzten drei Monaten habe ich drei Neue bekommen: Paolo, Günther und jetzt diese Freundin von Chanel. Das reicht. Vor allem, weil sich Hamid immer so aufspielen muss, wenn Neue kommen. Deshalb habe ich ihn heute nach der Stunde noch dabehalten: »So geht das nicht, was denkst du dir und blablabla.« Irgendwann kapiert er es, ist still und hat wässrige Augen. Morgen dann der Neustart.
    Mutterliebe
    »Chanel, jetzt schalte endlich dein Handy aus!«, sage ich streng. Langsam nervt es mich, dass Chanel ständig an ihrem Mobiltelefon rumfummelt. Chanel guckt mich verwirrt an. »Ausschalten!«, fordere ich sie noch einmal auf.
    »Aber, aber …«
    »Was aber? Chanel, die Handys sollen in der Schule nicht benutzt werden!«
    »Aber ich muss es anbehalten.«
    »Warum?«
    »Na, was ist, wenn meine Mutter anruft?«
    »Warum sollte dich denn deine Mutter anrufen? Die weiß doch, dass du in der Schule bist. Und sie weiß auch, dass ihr hier die Handys nicht benutzen sollt«, sage ich.
    »Aber wenn meine Mutter mich erreichen MUSS!«
    Chanel und ihre Mutter sind symbiotisch miteinander verbunden. Beide demonstrieren gerne, wie eng ihr Verhältnis ist. Chanels Mutter sagt so Sachen wie: »Ich bin einfach eine zu nette Mutter, wenn ich es nicht schaffe, die Chanel morgens aus dem Bett zu schmeißen.«
    »Chanel, was soll denn passieren? Warum sollte deine Mutter dich denn anrufen MÜSSEN?«, frage ich und antizipiere bereits den üblichen Meine-Mutter-ist-die-wichtigste-Person-in-meinem-Leben-Vortrag.
    »Was ist, wenn meine Mutter einen Unfall hatte?« Chanel klingt so dramatisch, als hätte sie soeben einen Anruf aus der Intensivstation erhalten.
    »Chanel, wenn deine Mutter einen Unfall hatte, dann wird sie oder irgendjemand anders einen Krankenwagen rufen, der sie ins Krankenhaus bringt. Wie solltest du ihr denn da helfen. Du bist doch kein Arzt. Wenn sie dann im Krankenhaus ist, dann würden die sich in der Schule melden.«
    Chanel springt entsetzt auf. »Waaas? Was Krankenwagen? Meine Mutter ist mir das Wichtigste auf der Welt. Natürlich würde sie MICH anrufen und dann … und dann … Nein, Frau Freitag, ganz ehrlich, ich MUSS mein Handy anlassen.«
    Ich überlege, ob ich ihr vorschlagen soll, dass sie mit ihrer Mutter vereinbaren kann, dass diese im Falle eines Unfalls eine SMS schicken könnte. Ich verwerfe diesen Gedanken. Auch weil Chanel jetzt richtig in Fahrt kommt: »Meine Mutter ruft mich IMMER an oder ich rufe sie an. Sie muss doch wissen, wo ich bin.«
    Ich frage noch mal nach: »Wieso? Wo sollst du denn sein? Du gehst morgens aus dem Haus und dann in die Schule. Du schläfst doch zu Hause, oder? Oder hast du einen Freund und schläfst bei dem?«
    »FRAU FREITAG! Natürlich schlafe ich zu Hause!«
    »Aber wieso weiß deine Mutter dann nicht, wo du bist?«
    Jetzt mischt sich Rosa ein: »Ich rufe auch immer meine Mutter an, wenn ich in der Schule bin. Ich muss doch sagen, dass ich gut angekommen bin.«
    Chanel nickt bestätigend. »Ja, is doch. Muss man doch.«
    Ich verstehe die Welt nicht mehr. Da rufen diese Teenagermädchen täglich ihre Mütter an, um denen zu berichten, dass sie in der Schule angekommen sind. Wir reden hier nicht von Erstklässlern. Meine Schülerinnen sind fast dreizehn, und Chanel ist sogar schon vierzehn. Ich wäre früher nicht im Traum darauf gekommen, jeden Morgen meine Mutter anzurufen. Wäre auch schwierig gewesen, es gab ja noch keine Handys. Deswegen immer ins Sekretariat zu gehen wäre wohl auch etwas kompliziert gewesen. Heute hat sich durch die Handys anscheinend auch die Mutterliebe verändert, denn ohne ihr Handy könnte Chanel diese Verbundenheit ja gar nicht ausleben und vor allem nicht demonstrieren. Komisch, immer, wenn ich ihr das Handy abnehme, ist sie gerade bei Facebook. Und kommentiert auf der Seite von einem gewissen Hakan. Heißt ihre Mutter etwa Hakan?
    Goodbye doofe Achte
    »Also, dann ist alles klar mit den mündlichen Prüfungen?«
    Alle Kollegen nicken. Ich nicht, denn ich habe dieses Jahr keine Prüfungen. Ich unterrichte ja nur 7. Klassen und die doofe

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