Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Dafür sind sie da!«
    »Wasisn?«
    »Eine stabile Steuerbasis ist die Grundlage für effizientes Regieren, meine Herren.
    Bitte vertraut mir.«
    »Ich habe al es verstanden, bis auf das mit der stabilen Steuerbasis und dem effi-zienten Regieren.«
    »Wie dem auch sei: Es hat keinen Sinn, diesen hart arbeitenden Steuereintreiber zu töten.«
    »Er wäre dann tot. Ich nenne so etwas sinnvol .«
    So ging es noch eine Zeitlang weiter. Sechs Wohltätige Winde zuckte
    zusammen, als das Kauderwelsch plötzlich aufhörte und ihm der ziegen-
    gesichtige Mann ein Lächeln schenkte.
    »Meine bescheidenen Freunde sind von deiner… eine Art Pflaume…
    kleines Messer, um Algen zu schneiden… Präsenz tief beeindruckt, ehrenwerter Herr«, sagte er. Die Gesten von Kriecher hinter ihm standen
    im offensichtlichen Widerspruch zu Herrn Zervelatwursts Worten.
    »Wie wär’s, wenn wir nur ein bißchen abschneiden?«
    »Wasisn?«
    »Wie seid ihr hierhergekommen?« fragte Sechs Wohltätige Winde. »In
    diesem Gebäude gibt es viele starke Wächter.«
    »Ich wußte, daß wir etwas verpaßt haben«, erwiderte Diamantzähne.
    »Wir möchten, daß du uns durch die Verbotene Stadt führst«, sagte
    Ziegengesicht. »Ich heiße… Vol gestopfter Schlauch. Ja, ich glaube, so
    würde man mich in eurer Sprache nennen.«
    Sechs Wohltätige Winde sah hoffnungsvol zur Tür.
    »… und wir sind hier, um mehr über eure wundervol e… Berge…
    Bambusart… Geräusch von fließendem Wasser am Abend… verflixt…
    Zivilisation zu erfahren.«
    Hinter ihm zeigte Kriecher der Unhöfliche sehr deutlich, was die Ske-
    lettreiter des Fürchterlichen Ferdinand einmal mit einem Steuereintreiber
    angestel t hatten. Die Aufmerksamkeit von Sechs Wohltätige Winde galt
    den ausladenden Gesten. Die Worte verstand er nicht, aber das war auch
    nicht nötig.
    »Warum redest du so mit ihm?«
    »Weil ich nicht mehr weiter weiß, Dschingis. Es gibt keine Karten von der Verbotenen Stadt. Wir brauchen einen Führer.«
    Ziegengesicht wandte sich wieder an den achatenen Beamten. »Möch-
    test du vielleicht mit uns kommen?« fragte er.
    Nach draußen, dachte Sechs Wohltätige Winde. Ja! Bestimmt begegnen
    wir Wächtern!
    Er nickte.
    »Na schön«, brummte Diamantzähne. »Nimm deinen Pinsel und
    schreib auf, was ich dir sage.«
    Kurze Zeit später verließen sie das Büro. Zurück blieb ein Blatt Papier
    mit folgendem Text:
    »Rosen sind rot, Veilchen sind blau. Sieben Frohe Baumstämme sol
    ein Schwein und soviel Reis erhalten, wie er tragen kann, denn er ist jetzt Eins Froher Bauer. So befiehlt es Sechs Wohltätige Winde, Sammler von
    Steuern und Gebühren, Langtang. Hilfe, Hilfe! Wer auch immer dies
    liest: ich bin in der Gewalt von bösen Eunuchen. Hilfe!«

    Rincewind und Zweiblum steckten in unterschiedlichen Zellen, während
    sie über die gute alte Zeit sprachen. Zumindest Zweiblum sprach über
    die gute alte Zeit. Rincewind bemühte sich, einen schmalen Riß zwischen
    zwei Mauersteinen zu erweitern. Er benutzte dazu einen Strohhalm –
    andere Werkzeuge standen ihm nicht zur Verfügung. Sicher dauerte es
    einige tausend Jahre, damit ein Loch in die Wand zu kratzen, doch das
    war kein Grund aufzugeben.
    »Bekommen wir hier etwas zu essen?« fragte er und unterbrach Zwei-
    blums Erinnerungsstrom.
    »Oh, manchmal. Aber die hiesigen Nahrungsmittel können sich nicht
    mit denen in Ankh-Morpork messen.«
    »Tatsächlich nicht?« erwiderte Rincewind geistesabwesend und kratzte
    weiter. Ein winziges Mörtelstück schien sich zu lösen.
    »Den Geschmack von Schnappers Würstchen vergesse ich nie.«
    »Das geht vielen Leuten so.«
    »Solche Erfahrungen macht man nur einmal im Leben.«
    »In der Tat.«
    Der Strohhalm brach ab.
    »Verdammter Mist!« Rincewind setzte sich zurück. »Was ist so wichtig
    an der Roten Armee? Sie besteht doch nur aus einigen dummen Kindern
    und Jugendlichen. Sie ist ein Ärgernis, weiter nichts.«
    »Ich fürchte, die Dinge sind ziemlich durcheinandergeraten«, entgegne-
    te Zweiblum. »Hast du jemals von einer Theorie gehört, nach der die
    Geschichte einen Kreislauf bildet?«
    »In einem von Leonard von Quirms Notizbüchern habe ich eine ent-
    sprechende Zeichnung gesehen…«, sagte Rincewind und griff nach ei-
    nem anderen Strohhalm.
    »Nein, ich meine wie ein… Rad, das sich dreht. Wenn man an Ort und
    Stelle verharrt, so wiederholt sich al es.«
    »Ach so. Mist!«
    »Viele Leute hier glauben daran. Sie sind davon überzeugt, daß die

Weitere Kostenlose Bücher