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Echte Biester: Roman (German Edition)

Echte Biester: Roman (German Edition)

Titel: Echte Biester: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Nacken des Mannes. »Du, mein Freund, hast dir gerade eine fette Gehaltserhöhung gesichert.«
    Wie Wahoo und sein Vater vermutet hatten, wusste Susan Cray ganz genau, wie viel die Familie der Bank schuldete. »Siebentausendneunhundertzwölf Dollar und vier Cent.«
    »Vergiss nicht, dass ich denen gerade achthundert Eier geschickt habe«, sagte Mickey.
    »Ja, Schatz, die habe ich bereits abgezogen.«
    »Oh.«
    »Bei deinem Pick-up sind wir ebenfalls zwei Monate im Rückstand«, sagte sie.
    »Bist du dir da sicher?«
    »Kann ich mal mit Wahoo sprechen?«
    »Einen Moment.« Mickey reichte ihm den Apparat.
    »Tut mir leid, dass wir dich geweckt haben, Mom.«
    »Wie läuft’s mit dem Auftrag?«
    »Nicht so gut.«
    »Was ist passiert?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Wahoo. Zu lang für ein teures Ferngespräch . »Wie ist es so in China?«
    »Ich hab Heimweh, mein Großer. Geht es deinem Dad gut? Sag mir die Wahrheit!«
    »An manchen Tagen fühlt er sich besser als an anderen.«
    Susan Cray seufzte. »Er ist stur wie ein Esel. Pass gut auf ihn auf.«
    »Ich tu mein Bestes«, erwiderte Wahoo.
    In dem Moment klopfte es. Mickey ging zur Haustür.
    »Gib ihn mir noch mal«, sagte Wahoos Mutter.
    »Er ruft dich zurück, Mom – wenn drüben bei dir Tag ist, das verspreche ich.«
    Im Wohnzimmer standen Derek Badger und Raven Stark. Nachdem Wahoo sich von seiner Mutter verabschiedet hatte, legte er auf. Dann forderte er seinen Vater auf, den Feuerlöscher wegzustellen.
    »Das meine ich ernst, Pop.«
    »Ich habe denen gesagt, sie sollen verschwinden!«
    »Wir müssen miteinander reden, Mr. Cray. Bitte!«, sagte Raven.
    »Kein Bedarf.« Mickey drückte den Hebel des Feuerlöschers nach unten und sprühte eine Wolke weißen Nebels in Richtung Decke. »Und jetzt hauen Sie endlich ab!«
    »Nun mach mal halblang!«, sagte Wahoo.
    Derek warf sich in die Brust. »Gibt gar keinen Grund, stinkig zu werden, Kumpel. Wir kommen in Frieden.«
    Es war schwer, den Mann ernst zu nehmen, weil er einen purpurfarbenen Bademantel und dazu passende Pantoffeln trug. Mickey stellte den Feuerlöscher auf den Küchentresen. Wahoo schlug vor, dass sich alle hinsetzten, was sie auch taten.
    »Derek möchte Ihnen etwas mitteilen«, kündigte Raven an.
    »Was Sie nicht sagen.« Mickey massierte sich die Schläfen.
    Derek beugte sich vor. »Diese Kampfszene mit dem Alligator …«
    »Sie heißt Alice.«
    »Ja, klar. Alice. Also, diese Szene ist fabelhaft geworden, Mr. Cray. Das sind vielleicht die außergewöhnlichsten dreiunddreißig Sekunden Bildmaterial in der ganzen Geschichte von Expedition Überleben! «
    »Aber Sie sind fast ertrunken.«
    »Genau! Und das Beste daran ist: Es war echt !«
    »Wollen Sie das wirklich in Ihrer Sendung zeigen?«, fragte Mickey, und Wahoo wusste sofort, was sein Vater dachte.
    »Natürlich werden wir das zeigen«, erklärte Raven.
    »Und noch am selben Abend wird es auf YouTube zu sehen sein«, fügte Derek hinzu. »Das wird weltweit aufgerufen werden. Millionenfach, das können Sie mir glauben.«
    Mickey kniff die Augen zusammen. »Das heißt, wir bekommen von Ihnen den Rest des Geldes, ja?«
    Derek kicherte. »Nicht nur das. Wir heuern Sie auch an, damit Sie uns in die Everglades begleiten, um diesem Meisterwerk den letzten Schliff zu geben. Was halten Sie davon?«
    Wahoo wurde ziemlich mulmig zumute.
    »Wozu brauchen Sie mich denn dabei?«, wollte sein Vater von Derek wissen. »Den Rest des Ganzen werden Sie doch wie üblich faken.«
    Derek schien nicht im Geringsten beleidigt. »Sie sind der furchtloseste Mann, der mir je begegnet ist, Mr. Cray«, sagte er. »Wenn Sie uns am Drehort beraten, werden wir überhaupt nichts faken müssen.«
    »In unserer Branche«, warf Raven ein, »nennt man das Ereignisse für die Kamera nachstellen .«
    Wahoo meldete sich zu Wort. »Das geht nicht. Er hat schon einen neuen Auftrag. Morgen geht’s los.«
    Mickey warf seinem Sohn einen fragenden Blick zu. »Was denn für einen Auftrag?«
    »Du weißt doch, Pop, diese Skorpionsache für den Rain Forest Channel.« Wahoo hoffte inständig, dass sein Dad den Wink verstehen und mitspielen würde. Ein Trip in die Sümpfe mit Derek Badger verhieß nichts als Ärger.
    Mickey kratzte sich am Kopf. »Kann mich nicht erinnern, dass was mit Skorpionen in meinem Terminkalender steht.«
    »Und selbst wenn«, sagte Derek augenzwinkernd, »würde Ihnen das denn zweitausend Dollar pro Tag einbringen? Und zwar vier Tage lang.«
    Wahoo war

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