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Echte Biester: Roman (German Edition)

Echte Biester: Roman (German Edition)

Titel: Echte Biester: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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umgekommen.«
    »Ja, weil er ein Idiot ist«, sagte Mickey. »Dagegen gibt es kein Mittel.«
    »Dann unternehmen Sie bitte alles Nötige, um ihn vor Schaden zu bewahren.«
    Mickey kicherte. »Sie haben einen Anruf von Ihren Bossen in Kalifornien bekommen, stimmt’s?«
    Raven machte ein betretenes Gesicht, ließ aber nicht locker. »Wir brauchen Derek in einem Stück. Mit ihm steht und fällt die ganze Show.«
    »Ah ja?« Mickey grinste sarkastisch. »Dann müssen wir wohl dafür sorgen, dass keine giftige Schlange in seinen Schlafsack kriecht und ihm in den Hintern beißt.«
    Jetzt kicherte Raven. »Oh, Derek wird nicht mit uns zusammen campen, Mr. Cray. Er wird im Empresario wohnen.«
    »Ist das nicht ein Hotel?«
    »Eines der besten in ganz Miami«, erklärte Raven.
    Mickey zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Wie kommt er denn jeden Abend aus den Everglades in die Stadt?«
    Raven tippte sich mit einem ihrer roten Fingernägel ans Ohr. »Hören Sie das?«
    »Was denn?«
    »Sperren Sie die Ohren auf.«
    Jetzt konnte Mickey es auch hören. »Hätt ich mir denken können«, brummte er.
    Es war das Geräusch eines Hubschraubers.

11
    Schon als Junge von zwei Jahren war Wahoo mit Sumpfbooten gefahren, doch das hier war das größte, das er je gesehen hatte. Außer dem Fahrer passten noch fünfzehn dicke Touristen hinein.
    »Ist doch nur eine alte Blechwanne«, grummelte Mickey.
    »Immer rein mit euch, Leute!«, trällerte Derek Badger.
    Die anderen Passagiere waren Raven, der Regisseur, zwei Kameraleute (ohne Kamera) und Tuna.
    »Und wer bist du?«, fragte Raven.
    »Oh, ich bin die Taxonomistin«, antwortete Tuna, während sie Platz nahm.
    »Ist schon okay, Ms. Stark«, schaltete sich Wahoo ein. »Sie gehört zu uns.«
    Raven musterte das Mädchen skeptisch. »Taxonomistin?«
    Tuna nickte fröhlich.
    »Was ist denn mit deinem Auge passiert, junge Dame?«
    »Bin die Treppe runtergefallen. Und was ist mit Ihrem Haar passiert?«
    Raven wurde knallrot. »Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    Derek erhob sich von seinem Sitz und verlangte Mr. Sickler zu sprechen.
    »Der kommt nich’ mit«, erklärte der Fahrer des Sumpfboots, ein bulliger, mürrischer Mann namens Link.
    »Und warum nicht?« Derek konnte es nicht fassen, dass sich jemand die Gelegenheit entgehen ließ, zusammen mit einem weltberühmten Überlebenskünstler eine Fahrt durch die Natur zu machen.
    »Der wär heut zu viel«, sagte Link.
    Derek missverstand, was Link gesagt hatte. »Habt ihr das gehört?«, wandte er sich an die anderen. »Es ist Mr. Sickler zu viel, sich mit Leuten wie uns abzugeben.«
    »Nee, nee, er is’ zu schwer fürs Boot«, erläuterte Link. »Wenn er auch noch mitkommt, würde das Boot sofort absaufen.«
    Alle lachten, bloß Derek nicht. Bevor Link den Motor anwarf, verteilte er Ohrenschützer gegen den Lärm. Amüsiert beobachteten Tuna und Wahoo, wie Raven herumfummelte, um die Ohrenschützer aufzusetzen, was bei ihrem enormen roten Haarturm gar nicht so einfach war.
    Nachdem das Sumpfboot durch das Schneidegras eines Wasserarms gepflügt war, drosselte Link das Tempo und stoppte das Boot schließlich ganz.
    »Da, ein Alligator«, verkündete er triumphierend, als erwarte er sofort ein Trinkgeld.
    Der Alligator war drei Meter lang und schien sich auf einem umgestürzten Baumstamm zu sonnen. Sein Maul war weit aufgerissen.
    Mickey Cray brach in schallendes Gelächter aus. Offenbar hatte Sickler dem Fahrer nicht mitgeteilt, dass diese Gruppe nicht aus den üblichen Einfaltspinseln bestand.
    »Was issen daran so komisch?«, fragte Link.
    »Das arme Ding ist ausgestopft«, sagte Mickey, während er sich die Ohrenschützer vom Kopf riss.
    »Isses nich’!«
    Derek Badger starrte neugierig zu dem reglosen Reptil hinüber. Es war ein streng gehütetes Geheimnis, dass man bei Expedition Überleben! gelegentlich ausgestopfte Tiere benutzte, wenn die lebendigen Exemplare sich nicht kooperativ zeigten. Trotzdem konnte er nicht feststellen, ob der Alligator echt war oder nicht.
    Raven stieß dem Regisseur den Ellbogen in die Seite. »Wir wollen keine Bootstour machen«, erklärte er daraufhin Link. »Wir suchen nach Drehorten für eine TV-Produktion.«
    Nachdem der Fahrer eine Weile über diese Mitteilung nachgegrübelt hatte, sagte er: »Der da heißt Old Sleepy. Morgen isser auch noch da, wenn Sie ’n paar Aufnahmen für Ihre Show von ihm machen wollen.«
    Mickey ging zum Bug des Bootes. »Dieser Alligator ist nicht schläfrig, der ist

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