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Echte Biester: Roman (German Edition)

Echte Biester: Roman (German Edition)

Titel: Echte Biester: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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lang und so friedlich, dass ein Baby mit ihr spielen könnte«, sagte er. »Oder vielleicht ein paar Waschbären – es ist immer sehr spaßig, die am Set zu haben.«
    Raven Stark lehnte dankend ab. »Derek möchte mit ungezähmten und wilden Tieren arbeiten.«
    » Ungezähmt und wild passt schlecht zu ungeschickt und dumm .«
    »Danke für die Information, Mr. Cray.«
    »Ganz im Ernst. Ich meine, der Mann wäre fast vom trägsten Alligator der Welt umgebracht worden.«
    »Wir sehen uns dann morgen früh«, erwiderte Raven.
    Am nächsten Morgen weckte Mickey zunächst die Kinder. Während er nach draußen ging, um nach den Tieren zu sehen, frühstückten sie in aller Eile und beluden anschließend den Pick-up. Wahoo riet Tuna, ihren Vater anzurufen, damit er wusste, dass alles mit ihr in Ordnung war.
    »Hab ich bereits getan«, sagte sie. »Dem war noch nicht mal aufgefallen, dass ich weg bin.«
    »Hat er denn nicht gefragt, wo du bist?«
    »Dazu ist er vor lauter Rumgebrülle gar nicht gekommen.« Sie warf ihren Segeltuchbeutel auf die Ladefläche des Pick-ups. Ihr blaues Auge sah noch schlimmer aus als am Abend zuvor.
    »Für das, was er gemacht hat, könnte dein Dad ins Gefängnis kommen«, meinte Wahoo.
    »Und wenn ich dir nun sagen würde, dass ich mich gewehrt habe? Jedenfalls wird er eine Weile nicht Motorrad fahren können.«
    Nachdem sie sich gegenseitig mit Insektenspray eingesprüht hatten, gingen sie hinunter zum Teich, weil Tuna einen Blick auf Alice werfen wollte.
    »Wow! Das ist ja ein Alligator mississippiensis , wie er im Buche steht.«
    »Ein Prachtstück«, stimmte Wahoo ihr zu.
    »Kaum zu glauben, dass sie fast den großen Derek Badger gefressen hätte.«
    »Das wollte sie gar nicht. Er ist auf ihren Rücken geklettert, da ist sie stinkig geworden.«
    Tuna grinste. »Wie auch immer. Ist trotzdem irre.«
    Expedition Überleben! war eine ihrer absoluten Lieblingsfernsehsendungen, und sie war schon ganz aufgeregt, dass sie die Gelegenheit haben würde, Derek Badger in Aktion zu erleben. Weil er ihre Illusionen nicht zerstören wollte, verkniff sich Wahoo die Bemerkung, dass der Mann eine Gefahr für alle anderen Lebewesen war. Das würde sie schon selbst herausfinden.
    »Glaubst du, dass ich ihn kennenlernen werde?«, fragte sie. »Ob er mir wohl ein Autogramm auf meine Jacke schreibt?«
    Bevor Wahoo sich eine diplomatische Antwort ausdenken konnte, brach in einem der Gehege ein Höllenlärm los: Die Waschbären hatten Hunger.
    »Procyon lotor« , stellte Tuna fest.
    Wahoo erkundigte sich, woher sie die wissenschaftlichen Bezeichnungen so vieler Tiere kenne. Sie erklärte, dass man das Taxonomie nenne und dass es ein Wissenschaftszweig sei, der alle Lebewesen in Kategorien einteile, die auf gemeinsamen Eigenschaften und gemeinsamen Vorfahren beruhten. Der erste Teil des wissenschaftlichen Namens bezeichne die Gattung, der zweite die Art.
    »Jeder Organismus, vom Pilz bis zum Wal, hat seinen festen Platz im taxonomischen System. Such mal im Internet nach einem Typ namens Linnaeus«, sagte Tuna. »Und da wir gerade von Namen sprechen – wie kommt es eigentlich, dass du genau wie ich einen Fischnamen hast?«
    »Ich wurde nicht nach einem Fisch benannt, sondern nach einem Wrestler.«
    »Ja, aber der Wrestler wurde wahrscheinlich nach dem Fisch benannt«, erwidert Tuna. »Ich wurde nach meiner Tante benannt, die in einem Sushi-Restaurant gearbeitet hat. Jedenfalls wurden wir beide nach etwas benannt, das Schuppen, Kiemen und Flossen hat. Ich hätte lieber einen anderen Namen.«
    »Ich auch.«
    »Ich könnte mir vorstellen, Lance zu dir zu sagen.«
    »Kommt gar nicht infrage«, entgegnete Wahoo. »Wenn du mich Lance nennst, dann sage ich … Lucille zu dir, das schwöre ich.«
    Das schien Tuna zu gefallen. »Klasse. Gegen Lucille hab ich nichts einzuwenden.«
    Wahoos Vater gesellte sich zu ihnen und teilte ihnen mit, dass sie bald aufbrechen müssten. Neben ihm stand Donny Dander, der darauf wartete, von Mickey instruiert zu werden, womit und wie oft er die Tiere der Crays füttern solle.
    »Wenn bei meiner Rückkehr auch nur eins von ihnen krank ist – selbst wenn es nur ein kleiner Affe mit laufender Nase ist –, kannst du dich auf was gefasst machen«, warnte Mickey ihn. »Dann werde ich dir gewaltig auf die Pelle rücken.«
    »Entspann dich, Kumpel«, erwiderte Donny. Nach dem, was beim letzten Mal passiert war – als die Papageien entkommen waren, ein Lemur erkrankt war und Alice das Krokodil

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