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Echte Biester: Roman (German Edition)

Echte Biester: Roman (German Edition)

Titel: Echte Biester: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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flog empört krächzend davon.
    »Verdammt noch mal«, murmelte Jared Gordon und senkte die Waffe.
    Gut , dachte Mickey. Jetzt sind nur noch drei Patronen übrig .
    Es nieselte nur noch und das Gewitter zog ab. Wahoo und Tuna konnten nicht mehr still sitzen. Sie ließen Link unter der Plane zurück und wagten sich nach draußen, um die Insel zu erkunden.
    »Sei leise«, flüsterte Wahoo.
    »Klar«, sagte Tuna.
    Vorsichtig bahnten sie sich einen Weg durch das Gebüsch. Als Wahoo eine mit Giftefeu bewachsene Stelle entdeckte, wich er zur Seite aus. Das erste Anzeichen von Leben – und gleichzeitig von Tod –, auf das sie stießen, war ein burmesischer Python, der sich um ein Purpurhuhn geschlungen hatte. Der Python war zwar wesentlich kleiner als Beulah, aber der Vogel hatte trotzdem keine Chance.
    Tuna blieb so abrupt stehen, als wäre sie gegen eine Wand gelaufen. Etwas Derartiges hatte sie bisher nur im Fernsehen gesehen. Da sie das Reptil nicht identifizieren konnte, wollte sie in einem der Naturführer nachsehen, die in ihrem Beutel steckten.
    »Lass uns lieber weitergehen«, schlug Wahoo vor.
    »Er wird uns doch nicht verfolgen, oder?«
    »Keine Angst, Lucille. Bei dem stehen wir nicht auf dem Speiseplan.«
    Er merkte, dass sie ziemlich durcheinander war. Die wissenschaftlichen Namen wilder Tiere auswendig zu lernen, war eben nicht das Gleiche, wie ihnen zu begegnen. Der Vogel hatte sterben müssen, damit die Schlange nicht verhungerte.
    »Ganz schön brutal«, sagte Tuna.
    »Menschen sind viel schlimmer. Die machen bestimmte Dinge aus purer Gemeinheit.«
    »Brauchst du mir nicht zu erzählen.«
    Da sie sehr bedrückt klang, sagte Wahoo: »So hab ich das nicht gemeint.«
    »Was soll’s? Daddy ist eben so, wie er ist.«
    Sie machten einen großen Bogen um den Python und setzten ihren Weg fort. Ohne dass Tuna es merkte, blieb einer ihrer Flipflops im Schlamm stecken. Die heftigen Regengüsse hatten zu Hochwasser geführt, sodass das Ufer der Bauminsel überspült war. Wahoo zeigte Tuna eine Schleifspur, die von einem Alligator herrührte, der zum Schlafen an Land gekrochen war.
    »Und wo ist er jetzt?«, fragte Tuna und blickte umher.
    »Hör auf, so nervös zu sein.«
    »Ich bin nicht nervös.«
    Wahoo entdeckte als Erster das Sumpfboot, dessen Propeller er zwischen den Rohrkolben ausmachen konnte. Er kauerte sich hin und zog Tuna nach unten.
    »Sind sie das?«, flüsterte sie ängstlich.
    »Keine Ahnung. Ich geh mal nachsehen. Du bleibst hier.«
    »Kommt nicht infrage.«
    »Das mein ich ernst«, sagte Wahoo.
    »Ich auch, Lance. Ich komme mit.«
    Vorsichtig wie Katzen schlichen sie näher. Tunas Beine waren mit Moskitos übersät, aber sie wagte nicht, nach ihnen zu schlagen, weil sie befürchtete, dass andere das Klatschen hören könnten. Wahoo lauschte angestrengt, ob Stimmen zu vernehmen waren – vor allem die seines Vaters. Doch abgesehen vom leisen Tröpfeln des Regens, der von den Blättern fiel, blieb ringsum alles still.
    Wahoo machte ein paar Schritte vor dem Sumpfboot halt. »Falsche Farbe«, sagte er.
    Das Boot, das Tunas Vater gekapert hatte, war leuchtend grün angestrichen. Das hier war mit Tarnfarben bemalt.
    »Das ist Links Boot!«, stellte Tuna erleichtert fest. »Mit dem Derek verschwunden ist.«
    In dem Moment war aus dem Gebüsch ein Ächzen zu hören, dem ein seltsamer, zittrig klingender Singsang folgte.
    Wahoo ging ein Stück weiter. »Mr. Badger?«
    »Verschwinde, Kumpel!« Der unechte australische Akzent war unverkennbar.
    »Das ist er. Ganz bestimmt«, flüsterte Tuna.
    Der unmelodische Singsang setzte wieder ein. »Eee-ka-laro! Eee-ka-laro! Gumbo mucho eee-ka-laro.«
    »Sind Sie verletzt?«, rief Tuna.
    »Haut ab!«, schrie Derek. »Wenn euch euer verdammtes Leben lieb ist!«
    Tuna folgte Wahoo, der auf die aus dem Wald kommende Stimme zuging. Als sie den TV-Star entdeckten, kletterte er gerade unbeholfen einen Brasilianischen Pfefferbaum hoch. Die durchlöcherte Helmkamera saß ihm schief auf dem Kopf, seine Shorts hatten hinten ein Brandloch. Derek sah abgezehrt aus und hatte einen irren Blick.
    »Kommen Sie da runter«, sagte Wahoo.
    »Nein! Ich bin verflucht!«
    »Wieso denn das?«, fragte Tuna.
    »Lauft weg! Rennt um euer Leben! Zack, zack!«
    »Wir brauchen dieses Sumpfboot, Mr. Badger«, erwiderte Wahoo.
    »Bist du blind, mein Junge? Das verflixte Ding ist voller Wasser.«
    »Dann werden Sie uns helfen, es auszuschöpfen.«
    »Lass mich in Frieden!«
    »Nun beruhigen Sie sich

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