Echte Männer
getestet hat, welcher Ritzenflitzer am schönsten aus den sonnengebräunten Pampelmusenpobacken hervorlugt, was macht man dann miteinander? Gibt man das Mädel bei der Kindertagesstätte ab und sucht sich eine echte Frau zum Unterhalten? Oder bedampft man die junge Gespielin den ganzen Tag mit Lachgas, damit sie auf jeden Fall über alles kichert, was man sagt? Denn nichts ist doch so unsexy, wie wenn jemand die Witze und Anspielungen nicht versteht. Ich habe eine Kollegin, die gerade mal zwanzig ist und die, als ich neulich am Telefon vom braunen Bären, dem Flutschfinger und Ed von Schleck schwärmte, dachte, ich wäre auf Telefonsex umgestiegen.
Besonders bizarr wird diese Gerontoerotik, wenn man sie einmal andersherum vorführt, dann schreien plötzlichalle auf, wie pervers derartige Altersunterschiede sind. Harold und Maude waren in dem gleichnamigen Film doch wirklich zuckersüß. Er blutjunge 18, sie guterhaltene 79, ihre Liebe unschuldig wie ein Gänseblümchenfeld im Morgentau. Und trotzdem regten sich alle auf, obwohl es hier um romantische Gefühle ging und nicht um sexuelle Wiederbelebungsmaßnahmen auf Kreditkarte. Eine alte Frau, die sich einen oder mehrere junge Lover hält, einen Streichelzoo für einsame Abende, einen privaten Escortservice für gewisse Stunden, einen Harem knapp überm Jugendschutz, das geht nicht! Das ist wider die Natur! Gemein eigentlich. Und dass Frauen einfach unschöner altern als Männer, kann man nicht wirklich sagen, wenn man sich Uschi Obermaier ansieht, die mit ihren zarten 60 noch jeden Abiturienten herumkriegen sollte. Aber obwohl es gerecht wäre und ich es kein bisschen merkwürdiger finde als in der herkömmlichen Konstellation, bleibt das gewisse Gruseln bestehen. Nicht, dass ich es nicht gut fände, wenn alte Menschen Sex haben. Ich wünsche mir sehr, dass es bei mir mit 80 noch heiß hergeht und die hysterische Nachbarin von oben die Polizei wegen Ruhestörung ruft. Und Jack Nicholson und Diane Keaton als rattenscharfes Paar jenseits der Menopause waren so sexy wie nur was. Aber wenn ich das Gefühl habe, ein alternder Playboy schart so viele Blondinen um sich, wie er sich in all den Jahren Gehirnzellen weggesoffen hat, dann kommt das nicht gut bei mir an. Die große Ausnahme ist ein richtiger sexueller Altersfetischismus, für den ich als Sexautorin natürlich Verständnis habe, und die Liebe, für die ich als Romantikerin das allergrößte Verständnis habe. Wo die Liebe hinfällt, soll man sie aufheben, vom Pflaster kratzenund von Böden lecken, und dann ist es völlig egal, wie viele Kerzen auf die Torte müssen, notfalls nimmt man eben einen Fön zum Auspusten. Alle anderen Assistentinnen-Dienste aber sind gewerblich. Nichts dagegen einzuwenden, das ist ein ehrbarer Beruf – aber das ist Waranpfleger im Zoo auch.
Money Money Money
Diamonds are a girl’s best friend. Frauen lieben Geld, das kann man nicht leugnen. Und wenn der Taillenumfang, der IQ und der Kontostand der Angebeteten den gleichen niedrigen Wert zeigen, dann kann man(n) mit ein paar Scheinen durchaus etwas reißen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die unmöglichsten Typen umringt sind von einem Schwarm Blondinen wie ein Hundehaufen von Schmeißfliegen. Frauen, die das Gewicht ihrer Brüste nicht in den tagesaktuellen Goldpreis umrechnen, lassen sich von den Scheckbüchern schmerbäuchiger Womanizer allerdings weniger beeindrucken. In dem Fall muss ein Mann mehr zu bieten haben. Viel mehr. Denn wir Frauen wollen keinen wandelnden Sparkassenautomaten, wir wollen Helden! Der Prinz im Märchen bekommt nicht deshalb die Prinzessin, weil er ein Schloss besitzt, sondern weil er den Drachen getötet hat.
In der Teenie-Serie
Dawson’s Creek
(die Tom Cruise’ Ehefrau Katie Holmes berühmt machte) schenkt der ewige Looser Pacey dem Traumgirl Joey eine Mauer und gewinnt damit ihr Herz – eine Szene, die mich als pubertätsgebeutelte Hormonschleuder zu Tränen rührte und mich heute noch seufzen lässt. Was war passiert? Joey malte Folge um Folge an einem Wandgemälde in ihrer Highschool. Als sie endlich fertig war und sich künstlerisch selbstverwirklicht hatte, zerstörten es böse picklige Cafeteria-Vandalen. Joey, am Boden zerstört, wollte nie wieder Herzblut in ihre Kunst investieren, aber da organisierte der Outsider Pacey eine frei stehende Mauerauf einem Abrissgrundstück für ein Jahr und präsentierte Joey damit neben einer Möglichkeit, noch eine der fürchterlich kitschigen
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