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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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ihm etwas von meiner Energie einflößen? Nein, erstens fand ich schon die Vorstellung, die Zähne in seinen haarigen Bauch zu schlagen, ekelerregend, und zweitens würde ich ihm lediglich Blut abzapfen. Und auch umgekehrt würde es nicht funktionieren.
Valdez war kein Vampir. Wenn er mich biss, wäre das für ihn nichts weiter als ein schauriger Snack.
    »Ich denke nicht daran, den Namen der Dämonin für derart triviale Angelegenheiten zu missbrauchen. Ich weiß, du bist mit den Nerven am Ende, sonst würdest du nicht versuchen, mir Befehle zu erteilen, obwohl ich alle Trümpfe in der Hand halte. Möchtest du dich wirklich mit der einzigen Person anlegen, die dir geben kann, was du willst? Ich lege jetzt auf. Vielleicht kommst du ja bis morgen zur Vernunft.«
    »Nein, warten Sie!« Ich musste mit diesem Fiesling verhandeln – er war meine einzige Chance. »Lassen Sie Flo nach Hause kommen, damit sie mir erzählen kann, was Sie mit mir vorhaben.Vielleicht können wir uns ja doch irgendwie einigen. Ich selbst habe nicht viel Geld, aber meine Freunde...«
    »Tut mir leid, aber du hast keinerlei Verhandlungsspielraum, Gloriana. Florence bleibt hier. Soweit ich weiß, hängst du an ihr fast noch mehr als an deinem Hund, der für dich in seinem augenblicklichen Zustand keinerlei Nutzen hat. Wenn du deine Mitbewohnerin und deinen Hund zurückhaben willst, und zwar... in guter Verfassung, dann schlage ich vor, du tust, was ich dir sage.«
    Im Hintergrund rauschte etwas. Hoffentlich war das Flo, die sich in einen Vogel verwandelt und die Flucht ergriffen hatte. Sie fand es garantiert nicht gerade prickelnd, von Simon als Druckmittel für seine Verhandlungen mit mir benutzt zu werden.
    »Ich gebe dir einen Tag Bedenkzeit. Morgen bei Sonnenuntergang rufe ich wieder an.«
    »Halt! Ich weiß doch gar nicht, wo ich Sie finde.«
    »Keine Sorge, ich werde jemanden schicken, der dich abholt, falls du zu dem Schluss kommen solltest, dass dir deine Freunde die Mühe wert sind.«

    Damit legte er auf. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Die Mühe wert? Flo und Valdez bedeuteten mir mehr als alles andere auf derWelt.Aber ich klapperte schon bei der Vorstellung, Simon Destiny zu begegnen, mit den Zähnen. Eines stand fest:Wenn ich dem König der EVs schon gegenübertreten musste, dann brauchte ich verdammt nochmal eine Armee, die mir den Rücken stärkte.
     
    »Du wirst allein kommen, Gloriana. Abgesehen von deinem Hund natürlich. Der Wagen steht bereits vor deiner Haustür. Solltest du irgendwelche Tricks versuchen, siehst du Florence nie wieder.«
    Mist! Mist, Mist, Mist! Sollte ich es wirklich wagen und mich allein auf den Weg zu den EVs machen? Ich sah zu Richard hoch, der kurz vor Sonnenaufgang gekommen war und auf meiner Couch geschlafen hatte. Ohne jegliches Gefummel oder Geknutsche. Noch nicht einmal ansatzweise. Wir waren beide völlig fertig mit den Nerven. Was, wenn dieser gewissenlose Bastard namens Simon Destiny Flo all ihrer Energie beraubte und sie dann schutzlos der Sonne auslieferte?
    »Ich will mit Flo reden und mich davon überzeugen, dass es ihr gutgeht. Sonst ist der Deal gestorben.«
    Richard nickte mit versteinerter Miene und legte mir eine Hand auf die Schulter. Dank seines hervorragenden Vampirgehörs konnte er der Unterhaltung folgen, ohne, dass wir die Köpfe zusammenstecken mussten. Der Ärmste hegte ganz offensichtlich noch Gefühle für Flo, denn er war ziemlich aufgewühlt. Ich natürlich auch.Wenn Simon ihr auch nur ein Haar gekrümmt hatte...
    »Glory.« Sie klang schwach.
    »Wie geht es dir, Schätzchen? Hat dich dieses Schwein misshandelt?«

    »Nein, es geht mir gut. Ich bin bloß müde. Ich brauche meine Dosis Vampir-Viagra, aber Simon gibt mir keines mehr.« Sie schluchzte auf. Dann hörte ich etwas klappern, als hätte sie das Telefon fallen lassen.
    »Wie du siehst, leidet Florence lediglich an Entzugserscheinungen. Ich habe ihr nichts getan. Dass sie süchtig nach meinem Produkt ist, hat sie sich selbst zuzuschreiben.«
    »Ihr Produkt.Wenn ich daran denke, dass mich Flo auf eine Stufe mit Ihnen gestellt hat! Von wegen ›er verkauft etwas, genau wie du‹... Der Unterschied zwischen uns besteht darin, dass das, was ich verkaufe, nicht süchtig macht.«
    »Das sagst du.« Simon gluckste. »Aber wie viele Paar Schuhe besitzt Florence? Wie viele Handtaschen? Klingt für mich eindeutig nach einer Sucht.«
    Mir hing dieses Geschwätz allmählich echt zum Hals raus. Flo war auf

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