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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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sind Sie ja.« Diana erschien in der Tür. »Verzeihung, dass ich so hereinplatze, Lieutenant Fleming, aber ich bin schon sehr gespannt auf Ihren Bericht.«
    Sie schnappte nach Luft, als sie sah, was das Feuer in meinem Laden angerichtet hatte. »Du liebe Güte, Glory, das ist ja eine Katastrophe! Viel schlimmer als bei mir drüben.«
    »Danke, Diana. Genau das wollte ich hören.« Ich bereute sofort meinen bissigen Ton. Es gab keinen Grund, meinen Frust an Diana auszulassen. Sie war meine Freundin und außerdem mein großes Vorbild, war sie doch selbst eine erfolgreiche Unternehmerin. »Entschuldige. Ich bin ein bisschen neben der Spur.«
    »Kein Wunder, Schätzchen. Aber ich bin sicher, du bringst deinen Laden im Nu wieder in Schuss.« Sie sah sich mit gerunzelter Stirn um.
    »Ich könnte einen Ausverkauf starten, unter dem Motto ›Vintage-Mode zum halben Preis; nur leicht angekokelt‹.« Ich stieß ein künstliches Lachen hervor, dann legte ich Steve die Hand auf den Arm. »Bitte geben Sie uns gleich Bescheid, wenn wir wieder Strom haben. Wir wollen beide möglichst bald die Aufräumarbeiten in Angriff nehmen. Und wieder in unsere Wohnungen ziehen.«
    »Es sollte nicht mehr allzu lange dauern. Die Sachverständigenkommission wird ihre Arbeit morgen beenden. Ich habe nicht den Eindruck, dass das Feuer gravierende Schäden an der Bausubstanz verursacht hat.« Steve drückte meine Hand und ging dann auf Diana zu.
    »Hervorragend. Kommen Sie mit und erzählen Sie mir, was Sie herausgefunden haben.« Diana wirkte adrett wie immer in ihrem weit ausgeschnittenen Top mit der Aufschrift Mugs & Muffins, das ihre weiblichen Reize unterstrich. Steve war im Megabusen-Himmel.

    »Bis nachher, Glory.« Er folgte Diana nach draußen, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    »Ich komme rein«, verkündete Valdez und trat über die Schwelle.
    »Bloß nicht.« Ich verstellte ihm den Weg. »Ich habe keine Lust, dir den Rest des Abends Scherben aus den Pfoten zu operieren. Ich bin gleich so weit. Steh du so lange an der Tür Wache.« Dann holte ich mir einen Wäschekorb und sammelte alles ein, das so aussah, als könnte man es waschen.
    »Gloriana, Schätzchen, gestern dachte ich tatsächlich, ich wäre in den Feuern der Hölle gelandet.« Eine weibliche Gestalt in einem flotten Cowgirl-Kostüm, das mir meine Kundinnen garantiert aus den Händen reißen würden, erschien vor mir. Emmie Lou Nutt und ihr Göttergatte Harvey sind im wahrsten Sinne des Wortes meine »guten Geister«; sie wohnen nämlich in meinem Laden. Emmie hatte an dem Tag, als sie gestorben war, an einem Kuchenwettbewerb auf derTexas State Fair in Dallas teilgenommen, und sie würde ihre Cowgirl-Kluft bis in alle Ewigkeit tragen.Also, überlegt euch immer gut, was ihr anzieht. Man kann nie wissen, ob man nicht wie Emmie Lou urplötzlich von einem Pick-up überfahren wird.
    »Das tut mir leid, Emmie. Ich schätze, da hat ein Vampirhasser zugeschlagen, um mich einzuschüchtern.«
    »Den Eindruck habe ich auch. Das war kein Dummejungenstreich.« Emmie fächelte sich Luft zu und schwebte zur Tür. »Jemand hat absichtlich die Fensterscheibe eingeschlagen, und im nächsten Moment stand auch schon alles in Flammen. Ich habe alles beobachtet.«
    Ich stellte den Wäschekorb ab. »Echt? Du hast den Täter gesehen?« Keine Ahnung, warum ich plötzlich so aufgeregt war. Ich kann Emmie ja nicht zur nächsten Polizeiwache schicken, damit sie den Schuldigen aus einer Reihe Verdächtiger herauspickt,
wie man es aus dem Fernsehen kennt. Ich weiß, wie das läuft. Ich liebe Realityshows, vor allem die, in denen Cops vorkommen.
    »Ich habe ihn auch gesehen, Glory. Sollte der Bursche je wieder einen Fuß in diesen Laden setzen, dann ist er einen Kopf kürzer.« Harvey materialisierte sich vor mir. Er trug wie immer Jeans und Westernhemd, beides gestärkt und tadellos gebügelt. Konnten Geister eigentlich bügeln, oder war da seine geliebte Emmie Lou am Werk gewesen, am Morgen jenes schicksalhaften Tages, an dem die beiden zu dieser Messe in Dallas gefahren waren? Harvey hatte am Steuer des Pick-up gesessen, der seiner Frau zum Verhängnis wurde, aber er schwor, es sei ein Unfall gewesen.
    »Alles okay, Glory?« Harvey sah zu Emmie. »Vielleicht solltest du später wiederkommen, mit etwas Verstärkung.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, gar nichts ist okay. Ich bin sicher, das hat Westwood veranlasst.« Ich bückte mich nach einigen Baumwollröcken und warf sie in den

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