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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Richard. Ich zog ihr die Bettdecke bis zum Kinn hoch,knipste das Licht aus und bedeutete Richard, mir ins Wohnzimmer zu folgen.
    »Das sind schlechte Neuigkeiten, Richard. Sehr schlechte Neuigkeiten. Oder wie siehst du das?«
    »Ich fürchte, Florence ist in viel größeren Schwierigkeiten, als wir angenommen haben, wenn sie sich tatsächlich mit diesem Simon eingelassen hat.« Richard ging unruhig im Wohnzimmer auf und ab, immer am Rande des Perserteppichimitats
entlang, der sich auf meinem Hartholzboden hervorragend machte. Den Teppich habe ich neulich aus einem Müllcontainer hinter dem Haus gefischt.Was die Leute alles wegwerfen...
    Ich rief meine Gedanken zur Ordnung.Der Teppich war jetzt nebensächlich. Ich hatte Angst. Um Flo und – schluck – um mich selbst. Ich spähte auf meinen Bauch hinunter, zu dem ich in der vergangenen Viertelstunde eine sehr innige Beziehung entwickelt hatte. Den würde ich mir auf keinen Fall wegnehmen lassen, schon gar nicht von einem EV. Fettabsaugen, ja, das wäre eine andere Geschichte... Ts, ts. Ich schweifte schon wieder ab.
    Im Augenblick war mein Nabel von drei Lagen Stoff bedeckt: Bluse, Rock und ein winziger Stringtanga. Vielleicht sollte ich künftig diese steifen Miederhöschen von früher tragen, die vom Knie bis knapp unter die Brust reichen. Die Dinger sind ja meistens aus einem so festen Material, dass man sich darin kaum vornüberbeugen kann. Natürlich würde das für einen Vampir, selbst für einen ganz normalen, kein großes Hindernis darstellen. Einer meiner Lover hat mich mal mit den Zähnen ruckzuck aus einem solchen Liebestöter befreit, selbstverständlich im gegenseitigen Einvernehmen.Aber wenn sich ein EV mit ausgefahrenen Fangzähnen an mich heranmachte... Ich durfte gar nicht daran denken.
    »Mach dich nicht selbst verrückt, Glory«, ermahnte mich Richard.
    »Du hast leicht reden. Simon, der ›König der EVs‹, versucht offenbar, über Flo an mich heranzukommen.« Wenn ihr das erst einmal aufging, würde sie garantiert einen Schreikrampf bekommen. Normalerweise ist es immer sie, die die Männer benutzt und nicht umgekehrt. »Glaubst du, Simon könnte sie wirklich zu seiner Königin machen?«

    »Nein, das würde sich Honoria nicht bieten lassen. Sie wird keine Anführerin neben sich dulden. Und wenn Simon wirklich glaubt, dass er über Florence an deine Energie herankommt, dann hat er sich in den Finger geschnitten. Dazu muss er es nämlich nicht nur mit mir aufnehmen, sondern auch mit zwei sehr aggressiven Hunden.« Richard packte meinen Arm. »Wir gehen jetzt gleich hinunter und holen die beiden. Und wir müssen Derek warnen. Wenn die EVs auf Beutezug gehen, ist kein Vampir mit einem vollen Energiespeicher vor ihnen sicher.«
    Klopf, klopf, klopf. Was war das für ein Krach? Wir hasteten zu Florence ins Zimmer. Ich riss die Tür auf. Sie stand auf ihrem Bett, mit einer goldenen Manolo-Sandale in der Hand.
    »Was treibst du denn da, Flo?«
    »Ich hänge dieses Bild von Simon auf.« Sie hämmerte ein letztes Mal mit dem Stöckel ihrer Sandale auf die Reißzwecke in der Wand. »Sieht er nicht toll aus?«
    »Äh, Flo...«
    Der Stöckel brach ab, und sie warf die Sandale einfach auf den Boden, ohne sich weiter darum zu kümmern. Dann legte sie sich wieder hin.
    »Das ist Simon? « Richard und ich starrten mit offenen Mündern auf den Computerausdruck an der Wand. »Ich glaube nicht...«
    »Er ist so umwerfend attraktiv«, murmelte Flo mit verträumter Miene. »Er sollte in Kinofilmen mitspielen.«
    »Äh, das tut er doch bereits.« Ich war gerade im Begriff, Flo-Querstrich-Fantasia darauf aufmerksam zu machen, dass sie soeben einen sehr teuren Schuh ruiniert hatte, um ein Bild von Brad Pitt an die Wand zu hängen, doch Richard schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich sah auf Flo herunter, die noch immerverklärt lächelte,und fügte hastig hinzu: »Es kommt mir
jedenfalls so vor, als hätte ich ihn schon einmal in einem Film gesehen. Schmucker Knabe.«
    »Und er gehört ganz allein mir.« Flo streckte alle viere von sich, und im nächsten Moment war sie auch schon wieder eingeschlafen. Wir traten hinaus in den Flur,und Richard schloss die Tür.
    »Wie kann das sein? Sieht Simon wirklich so aus?« Dann konnte er meinetwegen nicht nur an meinem Bauchnabel saugen, sondern auch an meinen Ohrläppchen und meinen großen Zehen. Ich gab mich ein paar Sekunden dieser Vorstellung hin. Brad Pitt hatte sogar schon mal einen Vampir gespielt. Also, falls er

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