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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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erneut.
    »Nicht rangehen.« Hastig drückte ich auf »Anruf abweisen«.
    »Wer belästigt dich denn da andauernd? Doch nicht etwa Blade, oder?«
    »Nein, das war nicht Jerry, sondern Westwood.« Ich blinzelte, weil mir Tränen in die Augen stiegen. »Seit ich ihm diese E-Mail geschickt habe, ruft er ständig an.« Ich holte zitternd Luft. »Ich glaube, er steht auf mich. Ich schätze, ich sollte mitspielen, um herauszufinden, wo er sich aufhält, aber... das kann ich einfach nicht.«
    »Nicht zu fassen.« Richard schnappte sich mein Telefon und klickte sich durch das Menü. »Er hat dir eine Nachricht hinterlassen.« Mit gerunzelter Stirn hielt er sich das Telefon ans Ohr und lauschte. Angesichts seiner grimmigen Miene wurde mir angst und bang, obwohl ich wusste, dass sein Zorn gar nicht mir galt.

    »Das darfst du dir nicht bieten lassen.Wir sollten dir gleich eine neue Nummer besorgen. Das ist ja regelrechter Terror.«
    »Du sagst es. Aber ich will keine neue Nummer. Ich sollte all meinen Mut zusammennehmen und sehen, ob ich ihm irgendwelche nützlichen Informationen entlocken kann. Jerry meint, dass sich Westwood womöglich gar nicht mehr in Afrika befindet. Wir müssen herausfinden, wo er steckt.« Ich musste mir die Nachricht des Jägers nicht erst anhören, um zu wissen,worum es ging,nämlich wieder einmal um das Thema Halsschmuck. Westwood schwärmte davon, wie toll sich meine Zähne an seiner Kette ausmachen würden und berichtete, er wolle demnächst auch ein dazu passendes Armband basteln, ein Geschenk für seine Zukünftige. Er wollte nämlich heiraten und eine Schar Kinder in die Welt setzen, die natürlich allesamt mit seinem überragenden Grips ausgestattet sein würden. Die Braut musste selbstverständlich eine Sterbliche sein und seine Abneigung gegen Vampire teilen.
    »Der Kerl ist absolut krank. Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie er sich sein Imperium aufgebaut hat.« Ich erhob mich von der Bettkante und ging ins Wohnzimmer. Meine Hunde beobachteten mich besorgt.
    Valdez stupste mich mit der Schnauze an. »Wo steckt Flo ?«
    »Keine Ahnung, Kleiner.« Ich sank auf das Sofa und legte die Füße auf dem Couchtisch ab. Dabei fiel mein Blick auf meine Ferragamo-Slingbacks. Die waren ein echtes Schnäppchen gewesen; Flo hatte mir bei der Auswahl geholfen. Ich brach in Tränen aus. »Ich weiß es nicht.« Schluchz, schnief. Es war mir schrecklich unangenehm, aber ich konnte nicht mehr aufhören.
    »Lieber Himmel, Glory, und ich hatte schon gehofft, du bist keine von diesen nervigen Heulsusen«, brummte Will. »Flo ist tough. Es geht ihr bestimmt gut.«

    Richard reichte mir ein Handtuch, und ich trocknete mir damit das Gesicht ab. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er ins Bad gegangen war. Ich schniefte noch ein Weilchen vor mich hin, und als ich die Schleusen wieder einigermaßen im Griff hatte, sagte ich: »Entschuldigt, Jungs. Ich bin mit den Nerven am Ende. Erst werde ich von Westwood gejagt, dann von den EVs, und jetzt wurde auch noch Flo entführt. Das ist einfach zu viel des Guten.« Von wegen gut. Eine letzte Träne kullerte mir über die Wange. Ich wischte sie weg.
    »Ich bezweifle, dass sie entführt wurde.« Richard begann wieder einmal in meiner Wohnung hin und her zu tigern. »Sie wollte bestimmt zu Simon. Ich bin sicher, sie ist aufgewacht und hat beschlossen, wieder zu ihm zu fahren.«
    »Ohne Schuhe?«, rief ich und sprang auf. »Verdammt, Richard, hast du während eurer Affäre denn gar nichts über Flo gelernt?«
    Richard zuckte die Achseln. Ich hätte ihn am liebsten geohrfeigt. »Wir haben uns ehrlich gesagt nicht zum Plaudern getroffen. Ich habe mich nicht sonderlich oft mit ihr unterhalten.«
    »Nun, sie ist meine beste Freundin. Ich mache mir Sorgen um sie, und ich werde jetzt etwas unternehmen.« Ich marschierte zurück in ihr Zimmer, um meine Tasche zu holen.
    »Wo zum Teufel willst du hin? Es ist fastTag.« Richard packte mich am Arm und brachte mich unsanft zum Stehenbleiben.
    »Nirgendwohin.Ich bin müde, und ich gehe auch gleich ins Bett, aber vorher muss ich noch jemanden anrufen.« Ich kramte in meiner Tasche.
    »Doch nicht etwa Westwood?« Richard streckte die Hand nach dem Handy aus, aber ich wich ihm blitzschnell aus.
    »Nein. Dieses Telefon gehört nicht mir,sondern Greg Kaplan. Und ich möchte wetten...« Ich durchsuchte seine Kontakte. Jede Menge Frauennamen, ein Mann namens Lucky und – wer
sagt’s denn – Simon. Ich drückte auf »Wählen« und

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