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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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ein Hasenfuß, der keinen Spaß verstand. »Du weißt doch, dass ich dir nicht wehtun würde.«
    »Ach ja? Tue ich das?« Nimm das, du Biest. Ihre Worte waren kein bisschen ernst gemeint; sie zielten doch nur darauf ab, Blade zu besänftigen. Wollte ich, dass Blade besänftigt war? Jedenfalls nicht so sehr, dass ich mich mit dieser Pseudoentschuldigung zufriedengeben würde.
    Jetzt packte Jerry sie am Arm. »Mara bereut es wirklich aufrichtig, Gloriana. Nicht wahr, Mara? Und es wird auch nicht wieder vorkommen, oder?«
    Mara wand sich. Ha! Ich hätte beinahe einen kleinen Siegestanz vollführt. Ist doch immer wieder eine Freude, wenn die Guten triumphieren.
    »Ich nehme zur Kenntnis, dass du eine Freundin von Jeremiah bist, Gloriana, und dass ich mich entsprechend verhalten muss, wenn ich bei ihm wohnen will«, erklärte Mara steif, ganz die vornehme Lady.

    Ich konnte jetzt ebenfalls in die Rolle der vornehmen Lady schlüpfen oder weiter das kratzbürstige Balg von niederem Stand mimen, das im Globe aufgetreten war. Ach, was soll’s.
    »Danke, Mara. Entschuldigung angenommen.« Ich lächelte Blade an. »Ist das der einzige Grund für euren Besuch?«
    »Nein, es gibt Neuigkeiten.« Blade ließ Mara los und trat näher. »Wir haben jetzt einen Spitzel, der bereit ist, uns im Kampf gegen Westwood zu helfen.«
    »Hervorragend. Was habt ihr vor? Wollt ihr ihn vergiften?« Ich sah zu Mara. »Oder aus der Luft angreifen, wenn er ungeschützt ist?«
    »Ich arbeite noch an den Details.« Blade runzelte die Stirn. »Aber ihn zu vergiften erscheint mir feige.«
    Mara nickte. »Ist es auch. Wir wollen einen Kampf. Wir wollen ihm in die Augen sehen, wenn er sein Leben aushaucht.«
    »Das mag deiner Vorstellung von Entertainment entsprechen, Mara, aber wenn wir Westwood ohne großen Aufwand mit einer Prise Arsen in seinen Spaghetti zur Strecke bringen können, dann sollten wir das tun, ehe er wieder zuschlägt.« Ich ergriff Jerrys Arm. »Ich weiß, du hättest gern einen Kampf, aber denk doch mal an all die Vampire, die Westwood bereits im Visier hat. Ihr müsst ihn schleunigst ausschalten, damit wir nicht länger in ständiger Angst leben müssen.«
    »Da gebe ich dir Recht, Gloriana.« Blade beugte den Kopf zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. »Wir müssen los. Mara und ich werden diesen Spitzel noch heute Nacht treffen. Ich werde dir dann berichten, was dabei herausgekommen ist.«
    »Gut, danke.« Ich sah ihnen nach. Mara warf mir über die Schulter einen letzten giftigen Blick zu. Sie konnte es einfach nicht lassen. Einmal Zicke, immer Zicke. Mann, ich benötigte dringend Ablenkung.

    »Hey, Harvey, Emmie Lou! Schwirrt ihr hier irgendwo rum?« Ja, so sehr sehnte ich mich nach Gesellschaft. Valdez, der die ganze Zeit über um Blade herumgetänzelt war, döste neben der Tür. Er sah kurz auf, dann schloss er wieder die Augen. Er war an meine Hausgeister gewöhnt und hatte sie offenbar als ungefährlich eingestuft, denn er ignorierte sie, solangekeine Gegenstände durch die Luft flogen.
    »Aber klar doch, Schätzchen, das tun wir immer.« Emmie Lou erschien neben den Designer-Schals. »Aber wir zeigen uns nur, wenn du allein bist, aus Respekt vor deinen Kunden.«
    »Tja, danke.« Ich lächelte.
    Harvey tauchte neben dem Ständer mit der Herrenbekleidung auf. »Nicht zu fassen, dass der Kerl vorhin diesen Polyesteranzug erstanden hat. Darin wird er im Sommer ganz schön schwitzen. Polyesterkleidung ist die reinste Sauna.«
    »Wohl wahr, aber Geschäft ist Geschäft.« Ich winkte die beiden zu mir. »Könntet ihr mal mitkommen ins Lager? Ich möchte euch eine Frage stellen«, flüsterte ich, ohne Valdez aus den Augen zu lassen.
    »Aber klar doch, Glory.« Emmie Lou wedelte mit ihren Fransen, ehe sie nach hinten flitzte. »Harvey, schwing deinen Hintern hier rüber.«
    »Ich komm ja schon. Dass mich dieses Weib immer rumkommandieren muss!«, grummelte Harvey.
    Ich folgte ihnen und schloss die Tür hinter uns. Vermutlich konnte Valdez trotzdem jedes Wort hören, aber ich setzte darauf, dass er zu faul war, um uns zu belauschen. Ich wollte Blade gegenüber von meinen Bedenken vorerst nichts verlauten lassen. Falls es ein Problem gab, dann würde ich das auch allein in den Griff bekommen. »Es geht um Ryan.«
    »Bei dem Jungen ist eine Schraube locker.« Harvey sah Bestätigung heischend zu Emmie. »Findest du nicht auch?«

    »Allerdings. Er hat eine Schwäche für Ungeziefer.«
    Keine Ahnung, was ich erwartet hatte,

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