Echte Vampire haben Kurven
ausgeprägten Libido. Das trifft auf alle Vampire
zu, die ich kenne, und Jerry und ich bilden da keine Ausnahme.
Und was die Ausbuchtung in seiner Jeans anging … Ich sah zu Valdez hinüber, doch der starrte diskret aus dem Fenster auf die Straße hinunter. Blade hatte wohl etwas Privatsphäre verlangt.
Ich schmiegte mich an ihn. »Du bist alles andere als halbtot, Jerry, keine Frage. Aber es ist schon fast Tag. Ich möchte nur noch ins Bett.«
Er ließ die Hände über meinen Rücken gleiten und drückte mich noch fester an sich. »Nimm mich doch mit.«
Ich schlang ihm die Arme um den Hals und sog seinen Geruch ein. Eau de Blade. Verführerisch. Er behandelte Mara nach wie vor wie eine enge Freundin, aber ich bezweifelte inzwischen, dass sie für ihn mehr war als die Witwe seines besten Freundes. Und ich konnte ihm ja kaum einen Strick daraus drehen, wenn Mara ihn als potenziellen Nachfolger für ihren reichen schottischen Ehemann betrachtete. Die dramatischen Ereignisse der Nacht forderten ihren Tribut, aber als ich seine kräftigen Arme spürte, wusste ich, ich wollte ihn bei mir haben.
Ich zog ihn hinter mir in Richtung Schlafzimmer. »Bist du so weit versorgt, Valdez?«
Der Hund drehte sich um. »Klar, Blondie.«
Jerry warf ihm einen letzten Blick zu, ehe er mir folgte. Ich schloss die Tür und lehnte mich dagegen. Jerry sah auf mein (natürlich ungemachtes) Doppelbett.
»Luxusmatratze.«
»Hervorragend.«
»Ich sollte frische Bettwäsche holen.« Ich stieß mich von der Tür ab.
»Lass gut sein.« Er zog mich an sich und legte die Wange
auf meine Haare. »Wir haben schon auf weit unbequemeren Lage rn geschlafen.«
Ich hob die Hand und fuhr ihm mit den Fingern über die Lippen. »Ich erinnere mich. Eine Höhle mit Fellen auf nacktem Felsboden. Da haben wir uns auch nicht beschwert.« Wir hatten uns erst kurz davor kennengelernt und mussten bis an die Grenzen der Campbellschen Ländereien reiten, um ungestört sein zu können. Auf dem Schloss hatte es nämlich herzlich wenig Privatsphäre gegeben.
Ich knöpfte sein Hemd auf und streifte es ihm von den Schultern. Sein muskulöser Körper wird mich wohl bis in alle Ewigke it faszinieren.
»Und unser allererstes Mal – im Globe Theater, an die Tür deiner Garderobe gelehnt …« Er zog mir das T-Shirt über den Kopf und drückte einen Kuss auf meine Brüste. »Nicht unbedingt mein glänzendster Augenblick.«
Ich blinzelte, weil mir plötzlich Tränen in die Augen stiegen. Er erinnerte sich an unser erstes Mal. Ich würde es garantiert nie vergessen. Himmel, was war ich scharf auf ihn gewesen! Er hatte mir Freuden bereitet, von denen ich bis dahin nichts geahnt hatte. Und er hatte seine Vampirzähne eingesetzt … Ich schauderte schon bei der Erinnerung daran.
»Die Kosten für das zerrissene Mieder haben sie mir damals vom Lohn abgezogen.« Ich umkreiste lächelnd mit der Fingerspitze eine seiner Brustwarzen.
»Ich hatte es eben eilig. In vielerlei Hinsicht.« Er sah ernst auf mich hinunter. »Ich weiß, du hast es oft bitter bereut, dass du meinetwegen ein Vampir geworden bist, Gloriana.«
Ich legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. »Ich bereue gar nichts, Jerry. Du hast mir ewiges Leben geschenkt, und falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Ich weiß die Annehmlichkeiten der Neuzeit durchaus zu schätzen.«
»Zum Beispiel?« Er streichelte mit dem Daumen meinen Nacken.
»Mercedes-Cabrios.« Ich küsste seine glatte Brust.
»Ich wusste, dass du dieses Auto lieben würdest.« Er öffnete grinsend den Kevlar-BH und ließ ihn auf den Teppich fallen.
»Welche Frau würde das nicht tun? Es ist unglaublich sexy.« Ich fuhr ihm mit den Zähnen über die Schulter und schmiegte den Kopf in seine Halsbeuge. Das Verlangen, mich an ihm gütlich zu tun, war weit größer als der Wunsch nach seinem Cabrio. Er bewegte kaum merklich den Kopf, um mir zu signalisieren, dass er noch nicht so weit war.
»Was magst du noch?«, fragte er mit einem sehr vertrauten spitzbübischen Grinsen.
Er konnte meine Gedanken lesen und wusste genau, was ich mochte – ihn, tief in mir vergraben, während wir uns, an die Schlafzimmertür gelehnt, leidenschaftlich liebten. Ich schüttelte den Kopf. Wer ließ sich hier nicht genügend Zeit? Er malte mit den Fingern gemächliche Kreise um meine prallen Knospen. Okay, meinetwegen konnten wir es gern auch langsamer angehen.
»Mobiltelefone.« Sein Gürtel rutschte zu Boden.
»Du kannst doch auch telepathisch mit mir
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