Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
liebe Gott hat dir das nicht abgenommen«, sagte Remy mit einem trockenen Lachen, als sie ihre Namen auf dem Tischplan entdeckte. »Und falls doch, scheint er dir nicht wohlgesinnt zu sein… Der Wettkämpfer an deinem Tisch ist Hans Müller.«
»Oh, Scheiße!«, entfuhr es Frazer. »Und was ist mit euch? Sagt mir bitte, dass ich zumindest mit euch am gleichen Tisch sitze!«
Remy schüttelte den Kopf.
»Mit keinem? Nicht einmal mit Bentley?«
Sie schüttelte erneut den Kopf. »Heute Abend mischen sie uns wirklich alle durcheinander.«
Frazer zog eine Schnute. »Na gut, wenn der liebe Gott mich nicht erhört, muss ich mir eben etwas anderes einfallen lassen und zu einem kleinen Teufel mutieren. Komm, Remy!« Er nahm ihre Hand und steuerte den ihm zugewiesenen Tisch an.
Alex suchte immer noch nach ihrem Namen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte.
»Kommen Sie, setzen Sie sich zu mir, Alex.«
Es war Björn.
»Darf ich das denn?«
Er nickte. »Klar. Ihr Namensschild steht direkt neben meinem.«
»Wirklich?«, fragte sie überrascht.
Er beugte sich zu ihr hinüber und flüsterte ihr verschwörerisch ins Ohr: »Jetzt steht es neben meinem. Ich habe die Schilder ausgetauscht. Sie hatten Ihnen den Platz neben Vitali Vassilier zugewiesen.«
»Das ist nicht Ihr Ernst!«
»Doch. Absolut!« Beim Anblick von Alex’ entsetztem Gesichtsausdruck musste er lachen. »Sie sollten Ihr Gesicht sehen. Spaß beiseite - sie hatten Sie zwischen Seamus McGarian und Joe Dodds gesetzt.«
Jetzt guckte Alex noch entsetzter.
»Das ist ja noch schlimmer. Vielen Dank, dass Sie mich davor bewahrt haben.«
»Und ich verspreche Ihnen, dass ich dabei gar nicht eigennützig war«, erklärte er grinsend.
Flirtete er etwa mit ihr?, fragte sich Alex verwundert. Er hatte sie nur angelächelt. Er war nun mal ein sympathischer Kerl und lächelte alle möglichen Leute an. Aber dies war kein normales Lächeln gewesen, es war ein wahres Lächeln gewesen.
Bedächtig, bewusst und, ja, man konnte sagen, verführerisch.
Und er hatte ihr Namensschild umgestellt, damit sie neben ihm saß.
»Darf ich fragen, warum Sie mich gerettet haben, Björn?«, fragte sie ihn so beiläufig wie möglich, während sie ihm zu seinem Tisch folgte.
»Um Ihnen die Wahrheit zu sagen: weil sie mich neben Michael Bentley gesetzt haben, und dieser Mann ist mir unheimlich.«
»Und da war ich das geringere Übel!« Sie lachte vergnügt.
»So etwas in der Art.«
Er hatte heute weder sein übliches Lycra-Trikot noch einen Trainingsanzug an. Die Wettkämpfer trugen auch nicht die eher formalen blauen Anzüge, die sie beim Wissenstest angehabt hatten. Sie waren zwar dennoch ganz in Blau gehüllt - was für eine Überraschung aber auch, dachte Alex -, doch diesmal trugen sie blaue Hosen und blaue Hemden, die allesamt unterschiedlich geschnitten und für jeden einzelnen Teilnehmer individuell maßgeschneidert waren. In seiner blauen Chino-Hose aus einem weichen Wollstoff und seinem perfekt geschnittenen Hemd mit kleinen silbernen Manschettenknöpfen in der Form von P sah er sehr elegant und sehr sexy aus.
»Ihr Outfit gefällt mir. Ist das ProTrain-Blau?«
»Nein«, entgegnete er vergnügt. »Björn-Blau.«
»Es passt zu Ihren Augen«, murmelte sie, ohne groß darüber nachzudenken, was sie da sagte.
Doch er lächelte sie einfach nur erneut an und zog ihr höflich den Stuhl unter dem Tisch hervor, was sie noch mehr in Verlegenheit brachte.
»Meine Chefin möchte, dass Sie in meinem Artikel die Hauptrolle spielen«, sagte sie schließlich, als er sich neben sie setzte und sie endlich ihre Stimme wiedergefunden hatte.
»Tatsächlich?« Er schien ehrlich überrascht, dass man sich so für ihn interessierte.
»Ist das von Ihnen aus in Ordnung?«
»Wenn es für Sie in Ordnung ist.«
»Natürlich. Das heißt allerdings, dass ich Ihnen noch mehr Fragen stellen muss.«
»Was müssen Sie wissen?«
»Meinen Sie, was ich wissen muss oder was ich wissen möchte ?«
»Gibt es da einen Unterschied?«, fragte er und lächelte sie neugierig an.
Alex ließ sich einen Moment Zeit mit der Antwort.
Flirtete sie jetzt etwa mit ihm ?
Nein, natürlich nicht.
Das würde sie doch nicht tun.
Unsicher, was sie als Nächstes sagen sollte, murmelte sie kryptisch: »Na ja, ich muss vor allem meine Leser glücklich machen.« Und dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit dankbar einem Kellner zu, der mit Alkoholnachschub an den Tisch gekommen war.
»Danke, das ist sehr nett von
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