Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
sehe, das ist toll, und gut aussehen tun Sie auch. Sie haben die Muskeln eines Läufers.« Björn bedachte Frazers Beine mit einem taxierenden und anerkennenden Blick, woraufhin Frazers Gesicht sich wieder aufhellte. »Im Gegensatz zu Alex …«
Dabei lächelte er verschmitzt, und nun war Alex an der Reihe, beleidigt zu gucken.
»Wohl wahr. Meine Beine sind wie Wackelpudding. Nur Wabbel und ohne jede Substanz.«
»Das hätte ich selber nicht besser auf den Punkt bringen können«, fiel Frazer grinsend in die gegenseitige Stichelei ein. »Ich muss schon sagen, Björn, ich staune, dass Alex überhaupt mit Ihnen laufen darf. Sie sind doch so schnell, Alex muss Sie da entsetzlich behindern.«
»Natürlich ist er schnell«, erklärte Alex und warf Björn einen spöttischen Blick zu. »Schließlich musst du ja heute keine Models durch die Gegend schleppen.«
Auf diese Bemerkung hin schoss Björn auf Alex zu, schnappte sie sich, warf sie sich über die Schulter, als wäre sie ein Fliegengewicht, und sprintete so schnell über den Strand davon, dass Frazer einfach nicht mehr mitkam, auf halber Strecke aufgab und sich in den Sand fallen ließ. Nachdem er ein wenig verschnauft hatte, zoomte er die beiden ganz einfach heran und machte seine Fotos von dort, wo er lag.
Ein großes Stück weiter den Strand hinunter flehte Alex Björn an, sie herunterzulassen.
»Okay, okay, du hast es mir gezeigt, jetzt lass mich bitte wieder runter! Du wirst dich noch verletzen, und dann war die ganze harte Arbeit umsonst. Setz mich ab, bevor du dir eine Zerrung zuziehst oder einen Bandscheibenvorfall bekommst.«
»Gut. Machen wir einen Deal: Ich lasse dich runter, und du versprichst mir aufzuhören, dich selbst schlechtzumachen.« Er ließ sie herunter, bis ihre Füße den Boden berührten, hielt ihre Arme jedoch weiterhin fest, sodass sie ihn ansehen musste. »Jetzt hör mir mal zu, Alex Gray, du bist hübsch, clever, sympathisch und witzig, es macht Spaß, mit dir zusammen zu sein, und du bist NICHT dick. Warum finden Frauen sich immer dicker, als sie in Wahrheit sind? Du bist genau wie meine Schwester. Sie ist schlank und sieht super aus, aber sie jammert ständig herum, dass sie viel zu FETT ist!«
Er hatte erwartet, dass sie sauer auf ihn sein würde, doch Alex lächelte.
»Du hast eine Schwester?«, fragte sie strahlend.
»Ja.«
»Wie heißt sie?«
»Gabriele. Was gibt es da zu grinsen?«
»Na ja, jetzt bekomme ich endlich doch ein paar persönliche Informationen.«
»Und das ist alles, was du brauchst, um glücklich zu sein?«
Alex nickte.
»Ehrlich?«
Sie nickte erneut.
»Okay …« Er hielt kurz inne, dann hockte er sich in den Sand. »Setz dich zu mir«, forderte er sie auf, als sie überrascht zu ihm hinabsah.
Alex tat wie geheißen.
»Mein Name ist Björn Oliver Sieger, ich bin einundzwanzig Jahre alt und habe im April Geburtstag, was mich wohl zu einem Widder macht, aber ich glaube nicht an Horoskope; es ergibt für mich einfach keinen Sinn, dass jeder einzelne Mensch, der in diesem Monat geboren ist, am gleichen Tag die gleichen Probleme haben soll. Meine Hobbys sind Laufen, Schwimmen und vor allem Skifahren; ich liebe die frische Luft
und den herrlich blauen Himmel oben in den Bergen. Außerdem trinke ich gern guten Rotwein, bevorzugt mit sehr guten Freunden, die gern lachen und bis in die frühen Morgenstunden beisammensitzen und darüber reden, wie man die Welt retten kann. Meine Lieblingsfarbe ist blau, weil sie mich an den Himmel und ans Meer erinnert, und ich glaube wahrhaftig, dass der Hund der beste Freund des Menschen ist und dass ein Mensch ohne seine Freunde nichts ist. Ich stehe meiner Familie sehr nahe. Mein Vater, Erhard Sieger, ist Arzt, meine Mutter, Ariane, war Krankenschwester, so haben die beiden sich kennengelernt, aber sie hat ihren Beruf aufgegeben, nachdem Gabriele und ich geboren waren. Gabi ist drei Jahre jünger als ich und beginnt im September in Berlin mit ihrem Medizinstudium. Meine Eltern leben immer noch in dem Dorf, in dem ich geboren wurde; die Gemeinde heißt Kissing und liegt in der Nähe von Augsburg … Ja«, er lachte, als Alex den Mund öffnete, um etwas zu sagen, »so heißt mein Dorf wirklich, aber es ist nicht so, dass wir uns dort immer nur küssen. Ich hatte eine glückliche Kindheit, meine Eltern haben mir beigebracht, dass man im Leben hart arbeiten muss, aber auch gut leben soll, dass man stets an seine Mitmenschen denken soll, aber auch an sich selbst, und dass das
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