Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
Leben zum Lernen, Leben und Lieben da ist, was ich alles, so gut ich kann, zu tun versuche. So …« Er hielt kurz inne und sah sie neugierig an. »Jetzt weißt du, wer ich bin. Darf ich dich jetzt etwas fragen?«
»Was möchtest du wissen?«, fragte Alex leicht überrascht.
»Wie geht es dir heute? Hast du mit deinem Freund gesprochen?«
Alex schüttelte den Kopf. »Ah, das meinst du. Nein, ich habe ihn nicht angerufen. Ich werde ihn definitiv nicht auf die Sache ansprechen, bevor ich wieder zu Hause bin. Aber es geht mir gut. Im Moment jedenfalls. Bestimmt gibt es eine vernünftige Erklärung.«
»Das glaube ich auch«, pflichtete Björn ihr bei.
»Und danke. Es hat mir wirklich geholfen, darüber zu reden. Wenn man seine Sorgen mal laut ausspricht, klingt alles so… na ja, so bescheuert. Außer der Sache mit dem Erbe, das ist einfach nur seltsam, aber darüber werde ich nicht mehr nachdenken, bis ich ihn nach dem Warum und Wieso fragen kann. Aber alles andere - du hast mir geholfen, alles zu relativieren, und das war wirklich nett von dir, wenn man mal bedenkt, dass du mit Sicherheit schon genug am Hals hast mit dem heute stattfindenden Rennen… Also, nochmals danke für gestern Abend und viel Glück für heute!«
»Danke. Wartest du an der Ziellinie auf mich?«
Wie sollte Alex diese Frage nun wieder verstehen?
»Die gesamte Presse wird da sein«, erwiderte sie vage.
»Klar«, sagte er, und seine Augen sprühten vor Heiterkeit. Als Frazer endlich angekeucht kam, fügte er leise hinzu: »Aber nach der ›gesamten Presse‹ habe ich gar nicht gefragt.«
»Ich werde da sein«, erklärte Alex und erwiderte sein Grinsen. »Und am Start werde ich auch sein, um dich abdüsen zu sehen.«
»Das ist gut. Unser Team ist bei Weitem das kleinste hier, deshalb ist es wirklich gut zu wissen, dass wir auf ein bisschen zusätzliche Unterstützung bauen können«, fügte er hinzu, und sein leicht verkrampftes Lächeln verriet, dass er doch nervös war, aber bevor Alex ihm gut zureden konnte - und er wusste, dass sich die entsprechenden Worte bereits in ihrem Kopf und in ihrem Mund formten -, schluckte er sein Lampenfieber hinunter und bedachte auch Frazer mit einem Lächeln. »Alex sagt, dass Sie mich fotografieren möchten. Wie möchten Sie mich haben?«
»Na ja, nackt steht wahrscheinlich nicht zur Debatte, oder?«, fragte Frazer und grinste hoffnungsvoll.
Kapitel 31
D er People’s Park in St. Helier war der von Jecca Davies ausgewählte Austragungsort für den Start des großen Rennens. Sie mochte den Namen »People’s Park«; für ihren Geschmack vermittelte er für ihre Marketing- und Image-Zwecke genau die richtigen Assoziationen. Alle Menschen, alle Nationen kamen dort zusammen, um dem Start des wichtigsten Teils des ProTrain-Wettkampfes beizuwohnen.
Sie hatten den Wettkampf-Trubel ein weiteres Mal bewusst in die Stadt verlegt.
Zusätzlich zu dem Triathlon war als weiterer »Knaller« eine Art Jahrmarkt organisiert worden. Es gab Stände mit einer Fülle von Sportartikeln, freies Essen und Trinken. Eine große Blaskapelle spielte ein Gemisch aus Jazz und verschiedenen Nationalhymnen; God Save the Queen hatte noch nie so schwungvoll geklungen, und die Marseillaise klang wie von Guns N’ Roses gespielt. Das ProTrain-Logo war wie immer überall und auf allem präsent, doch an diesem Tag bestimmten vor allem die Nationalflaggen das Bild.
Die Kamerateams sowie einige der Journalisten, die bei der Eröffnungsveranstaltung dabei gewesen waren, jedoch nicht an allen Veranstaltungen zwischen der Eröffnung und dem Triathlon teilgenommen hatten, waren zurückgekehrt. Auch die weiblichen Models waren wieder da. Sie bahnten sich knapp bekleidet ihren Weg durch die wartende Zuschauermenge und verteilten Luftballons und Nationalflaggen, damit das Publikum etwas zum Winken hatte, sowie Pro Train-Produkte, Getränke und Müsliriegel.
Das bevorstehende Event war in aller Munde, etliche Artikel waren bereits geschrieben, und die lokale und internationale Berichterstattung in den Nachrichten hatte ein Übriges getan, um dafür zu sorgen, dass sowohl die Bewohner Jerseys als auch die Urlauber in Massen herbeigeströmt waren, um sich das Ereignis anzusehen. Jeder Zuschauer hatte seinen Lieblingswettkämpfer und suchte sich die entsprechende Flagge aus, um seinem jeweiligen Favoriten damit wie wild zuzuwinken und zuzujubeln.
Alex fiel auf, dass unter den Zuschauern jede Menge Mädchen im Teenageralter waren, die alle vor
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