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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Remy zu umarmen, sie hochzuheben und durch die Luft zu schwingen, und als er sie wieder auf die Füße stellte, gab er ihr in einem Anfall von adrenalinbedingtem Selbstvertrauen obendrein auch noch einen Kuss auf die Lippen.
    Plötzlich schrie Bentley.
    Bentley erhob normalerweise nie die Stimme.
    »Er hat angehalten!«
    »Was?«
    »Er hat angehalten. Er tritt auf der Stelle! Was zum Teufel ist da los? Ich glaube, er sieht nach hinten.«
    Bentley richtete sein Fernglas in die Richtung, in die Björn blickte.

    »Was um Himmels willen macht er denn da?«, murmelte er, während er die Wasseroberfläche absuchte, und dann hielt er plötzlich inne. »Ich glaube, weiter hinten hat jemand ein Problem.« Und dann hob er erneut die Stimme. »Da winkt jemand, wartet mal. Er ist weg, er ist untergegangen …« Er senkte sein Fernglas, sah sich nach allen Seiten um. Schließlich erblickte er in der Nähe ein paar Angehörige der ProTrain-Polizei und winkte ihnen wie ein Wahnsinniger mit beiden Armen zu.
    »He, Sie da! Toyan hat da draußen Schwierigkeiten! Einer der Wettkampfteilnehmer braucht Hilfe!«
    »Was!« Als Alex den Namen eines ihrer Lieblingsteilnehmer hörte, schnappte sie sich Bentleys Fernglas, das immer noch um seinen Nacken hing.
    »Alex, willst du mich erwürgen!« Alex ließ los, und Bentley, der ihre Sorge sah, überließ ihr unwillig sein Fernglas.
    »Oh, mein Gott! Da stimmt etwas ganz und gar nicht! Er geht immer wieder unter«, schrie Alex, das Fernglas auf ihren Freund gerichtet.
    »Er hat einen Krampf!«, rief Bentley, die Worte regelrecht entrüstet ausspuckend. »Dieses dämliche Weib!« Er warf Jecca Davies einen wütenden Blick zu, die von den panischen, von Bentley alarmierten Ordnern aus dem VIP-Bereich geholt worden war. »Warum zum Teufel glaubt sie wohl, ist bei fast allen professionellen Veranstaltungen das Schwimmen die erste Disziplin? Und wo, verdammt noch mal, bleibt das Rettungsboot?«
    Das Rettungsboot hatte sich ein Grüppchen von VIPs unter den Nagel gerissen, um damit eine kleine Spritztour durch die Bucht zu machen. Sie kamen jetzt zwar rasch zurück, nachdem sie von den Schiedsrichtern über Funk zurückbeordert worden waren, doch sie waren noch immer viel zu weit weg, um schnell Erste Hilfe leisten zu können.
    Plötzlich schrie Alex. »Er schwimmt zu ihm zurück!«

    Björn hatte die Richtung gewechselt und durchkämmte mit schnellen Zügen das Wasser in die Richtung, in der Toyan soeben erneut an die Oberfläche gekommen war, um gleich wieder unterzugehen.
    »Jetzt wird er das Rennen verlieren!«, kreischte Remy, denn sein Zögern und sein Richtungswechsel erlaubten es Danny MacDougal, mit kräftigen Kraulzügen an ihm vorbeizuziehen.
    Durch seinen Ehrgeiz und seine entschlossene Konzentration blind für alles, was nur ein paar Meter von ihm entfernt geschah, gab Danny auf der verbliebenen Strecke bis zum Ufer noch einmal alles, dann richtete er sich taumelnd auf, ließ die Wassertropfen und seine Müdigkeit von sich abperlen und zwang seine vor Muskelkater schmerzenden, zu Krämpfen neigenden Beine, ihn die letzten fünfzig Meter bis zur Ziellinie zu tragen. Als er durch das Band lief, die Hände nach oben gereckt und wildes Triumphgebrüll ausstoßend, musste er erstaunt feststellen, dass dort nur sein eigenes Team und ein paar loyale Fans auf ihn warteten, um ihm zu gratulieren.
    Alle übrigen Zuschauer blickten hinunter zum Strand und zu Björn, der jetzt vorsichtig seinem schwer hinkenden Kontrahenten Toyan aus dem Wasser half. Einige der Zuschauer wollten helfen und gingen ein paar Schritte auf die beiden zu, doch da hob Björn die Hand, um sie zu stoppen, wandte sich Toyan zu und redete mit ihm. Er sagte ihm irgendetwas, das niemand sonst verstehen konnte. Toyan antwortete nicht sofort, er musste erst einmal Luft holen, bevor er dazu imstande war, und als er so weit war, nickte er nur.
    Daraufhin ließ Björn ihn los.
    Und dann gingen beide gemeinsam auf die Ziellinie zu.
    Langsam, aber zielstrebig brachten sie die kurze Distanz hinter sich. Toyan hinkte immer noch furchtbar, Björn behielt ihn im Blick, doch er half ihm nicht, und während sie liefen, begann die Menschenmenge zu klatschen, erst verhalten, und
dann schien es, als ob jedes einzelne Paar Hände und jede einzelne Stimme an diesem Strand sich dem tosenden Beifallssturm und der Woge der Anfeuerungsrufe anschlossen.
    Als die beiden die Ziellinie passierten, war der Jubel ohrenbetäubend.
    Toyan taumelte und fiel

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