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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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und hat mich immer Born genannt, bis er es vor einer halben Stunde aufgegeben und mich nur noch B genannt hat. Ist ja auch viel einfacher. Er ist mein neuer Freund hier, stimmt’s Lewis?«
    »Klar, Mann.« Der Kellner kam zu ihnen und grinste breit. Er hielt Björn seine Hand hin, und die beiden Männer umklammerten kumpelhaft ihre Handflächen, als wollten sie sich im Armdrücken messen. »Auf dieser Insel gibt es keine Barbadier, deshalb bin ich dafür, dass du diesen Wettkampf gewinnst, B, mein Bruder.«
    »Noch etwas, das Studenten sehr schnell lernen«, erklärte Björn grinsend und bedachte sowohl Lewis als auch Alex mit einem
entwaffnenden Grinsen. »Freundschaften in Bars zu schließen. Und jetzt erzählen Sie mal, Alex Gray, warum treiben Sie sich noch so spät hier herum?«
    »Ich konnte leider auch nicht schlafen. Bin wohl zu aufgeregt von dem ganzen Rummel … ich meine …« Alex suchte nach besseren Worten.
    »Sie meinen, dass Sie zu früh von Ihrer eigenen Party zu Bett geschickt wurden?«
    »Genau. Tut mir leid, ich wollte Ihnen nicht unterstellen, dass Sie mich nicht verstehen … Ihr Englisch ist hervorragend.«
    »Danke. Ich studiere Sprachen.«
    »Das heißt, Sie sprechen noch weitere?«
    »Ja. Außer Englisch spreche ich Französisch, Italienisch und Russisch, und vor kurzem habe ich auch noch mit Bulgarisch und Tschechisch angefangen.«
    »Wow.« Alex blinzelte kurz vor Staunen über die Ungeheuerlichkeit, dass jemand zusätzlich zu seiner Muttersprache sechs so unterschiedliche und komplizierte Sprachen beherrschen konnte.
    Er zuckte bescheiden mit den Schultern. »Ich mag es mit den Leuten, denen ich begegne, kommunizieren zu können. Ich glaube, wenn ich einen Wunsch freihätte, würde ich mir wünschen, sämtliche Sprachen unseres Planeten zu beherrschen. Können Sie sich vorstellen, was Sie alles bewerkstelligen könnten, wenn Sie in der Lage wären, mit allen Menschen zu kommunizieren? All die Probleme, die wir lösen könnten, anstatt sie zu verschärfen?«
    »Nichts ginge mehr in der Übersetzung verloren«, stimmte Alex ihm zu. »Eine faszinierende Vorstellung. Und was haben Sie nach der Uni vor?«
    »Vielleicht gehe ich zur Bundeswehr. Ich habe schon zwei Jahre Offiziersausbildung hinter mir.«
    Alex runzelte die Stirn.

    »Wie alt sind Sie denn, Björn?«
    »Einundzwanzig.«
    Alex riss die Augen auf.
    Als er erwähnt hatte, dass er Student sei, hatte sie geglaubt, dass er am Ende seiner Promotion stünde.
    Er war erst einundzwanzig! Und er hatte schon so viel erreicht. Hatte er denn mit fünfzehn oder sechzehn mit der Uni angefangen?
    »Aber ich studiere erst mal weiter, bevor ich entscheide, ob das das Richtige für mich ist.«
    »Wollen sie noch mehr Sprachen lernen?«
    »Natürlich, aber ich habe auch noch andere Interessen. Zum Beispiel Philosophie. Und ich interessiere mich sehr für Politik.«
    »Dann dürfte diese Veranstaltung eine interessante Studie für Sie abgeben.«
    Er lachte. »Ja, ich glaube, da könnten Sie recht haben.« Er sah sich um, als wäre er auf der Hut vor Wanzen. »Obwohl ich im Moment eher an Big Brother denke als an Big Ben. Ich meine natürlich den Big Brother von George Orwell, nicht die Fernsehsendung.«
    »Natürlich.« Alex lächelte. »Obwohl Sie ja durchaus eine Chance haben, hier als Promi groß rauszukommen.«
    »Um Gottes willen, nein!« Er tat so, als wäre er entsetzt. »In dem Fall müsste ich sofort abreisen.«
    »Reizt es Sie denn nicht, berühmt zu sein?«
    »Wie soll ein Sportler schnell laufen, wenn sein Kopf für seinen Körper zu groß ist?«, entgegnete er achselzuckend.
    »Dann sind Sie also wegen des Sports hier und nicht wegen des Ruhms?«
    »Auf jeden Fall. Ich bin ein begeisterter Sportler, aber was irgendwelche Auszeichnungen angeht, interessieren mich momentan nur akademische Würden.«

    »Sehr löblich.«
    »Meinen Sie? Das ist gut. Ich habe diese Antwort nämlich extra für morgen einstudiert«, erklärte er und nickte feierlich. »Ich dachte, dass es vielleicht besser klingt als: ›Ich bin hier, um mich in Ruhm und Reichtum zu suhlen‹.«
    Auf sein breites Grinsen hin prustete Alex los.
    »Und warum sind Sie hier? Bitte verraten Sie es mir. Sie sehen gar nicht aus wie eine abgebrühte Journalistin.«
    »Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich genau das bin. Eine Journalistin, meine ich. Allerdings gebe ich mir alle Mühe, nicht abgebrüht zu sein.«
    Er machte ein langes Gesicht. »Entschuldigen Sie bitte. Ich habe

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