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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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heraus, dass er in München studierte und gerade ein dreijähriges Sprachenstudium abgeschlossen hatte. Er hatte die Absicht weiterzustudieren und wollte im Laufe des Sommers entscheiden, was genau. Er erzählte ihr, dass er noch nicht genau wisse, welchen Studiengang er wählen würde, doch die Kriterien, die jeder möglichen Entscheidung zugrunde lagen, und die Folgen, die sie nach sich ziehen würden, legte er mit einer erstaunlichen Deutlichkeit und Weitsicht dar. Es war unverkennbar, dass er im Moment vielleicht noch nicht genau wusste, welchen Weg er einschlagen sollte, jedoch eine sehr klare Vorstellung von dem Ziel hatte, zu dem er gelangen wollte.
    Alex hörte mit vor Staunen weit aufgerissenen Augen und mit einem gewissen ehrfürchtigen Respekt zu. Sie rief sich in Erinnerung, wie sie selbst mit einundzwanzig gewesen war. Ziemlich ahnungslos war wohl die angemessenste und zutreffendste Beschreibung.
    Wie konnte jemand in so zartem Alter so viel Selbstvertrauen haben und so genau wissen, was er aus seinem Leben machen wollte? Wie konnte man mit nur einundzwanzig Jahren so sein? Und es war nicht die Arroganz der Jugend, die einem die Gewissheit verlieh, alles zu wissen, und dass das Leben schon alles richten würde, es war vielmehr ein in sich schlüssiger Lebensplan.
    An der Tür zu ihrem Zimmer hielt er ihr die Hand hin, um sich zu verabschieden.
    »Na dann, gute Nacht. Wie sehen uns morgen wieder, und ich freue mich jetzt schon darauf.«
    »Ich mich auch. Wobei wir vielleicht so tun sollten, als ob wir uns zum ersten Mal begegnen würden? Was meinen Sie? Ich will Sie schließlich nicht in Schwierigkeiten bringen.«
    »Sie meinen, wir sollten lügen?«
    »Wir versäumen lediglich, etwas zu erwähnen.«

    »In Ordnung.« Er drückte ihre Hand, um den Deal zu besiegeln. »Jetzt sind wir Komplizen. Gute Nacht, Alex Gray.«
    »Gute Nacht, Björn Sieger«, erwiderte sie.
     
    Alex fiel ins Bett, und diesmal empfand sie es zum Glück als deutlich behaglicher.
    Sie hatte tatsächlich einen der Wettkämpfer kennengelernt.
    Und nicht nur irgendeinen x-beliebigen, sondern den, der während der Eröffnungsveranstaltung allen den Kopf verdreht hatte. (Und nein, rief sie sich in Erinnerung, entgegen Bentleys Behauptung hatte sie ihn nicht angegafft.) Remy und Bentley würden vor Neid erblassen. Aber sie durfte es ihnen ja nicht sagen. Ein Deal war schließlich ein Deal. Und sie hatte so ein Gefühl, als ob Björn Sieger ein Mann war, der zu seinem Wort stand.
    Trotz seines zarten Alters war er faszinierend, das musste Alex zugeben.
    Selbstironisch, witzig, ein Gentleman und ein Gelehrter.
    Ihre Leser würden ihn lieben.
    Und was noch wichtiger war, dachte Alex, als ihr die Augen zufielen und sie der Schlaf übermannte: Sie wusste jetzt, dass bei seiner Präsentation definitiv kein Computertrick im Spiel gewesen war.
    Seine Augen waren tatsächlich so tiefblau wie das Ägäische Meer.

Kapitel 19
    O bwohl sie spät zu Bett gegangen war, wachte Alex am nächsten Morgen früh auf. Das lag unter anderem daran, dass Remy, getrieben von dem unverwüstlichen Tatendrang ihrer jugendlichen vierundzwanzig Jahre, aufgekratzt durch die Verbindungstür zwischen ihren Zimmern gestürmt kam, die Vorhänge aufriss und lauthals verkündete: »Mensch, sieh dir das bloß mal an!«, als ob sie noch nie zuvor in ihrem Leben einen Sonnentag gesehen hätte.
    Alex bereitete Remys beschwingter Optimismus ein wenig Sorge.
    Es grenzte beinahe an Manie, als ob sie Angst hätte, dass alles um sie herum auf sie niederstürzen würde, wenn sie auch nur einen Moment lang aufhören würde zu grinsen, oder als ob sie durch das Anheben ihrer Mundwinkel jegliche Bedrohung durch Ärger und Ungemach von sich fernhalten könnte.
    Wie wenn man einen Schirm aufspannt, um sich vor Regen zu schützen.
    Alex hingegen glaubte fest daran, dass es einem guttat, sich ordentlich auszuweinen.
    Wenn man zu viel in sich hineinfraß, war es sehr wahrscheinlich, dass das Fass irgendwann überlief. Eine tickende Zeitbombe explodierender Gefühlsregungen, die darauf wartete, jeden Augenblick hochzugehen.
    Ihre Sorge stand ihr offenbar im Gesicht geschrieben, denn Remy hörte plötzlich auf, aufgekratzt umherzuhüpfen, und sah sie neugierig an.
    »Was ist denn?«

    »Was ist denn?«, wiederholte Alex die Frage verwirrt.
    »Na ja, du siehst mich an, als würdest du erwarten, dass jeden Moment Männer in weißen Kitteln hier reinspaziert kommen, um mich in ein schönes

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