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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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den Hafen und das Meer.
    Remy nahm auf dem Stuhl Platz, den er für sie hervorzog, und hielt ihm, auch wenn sie sich ein bisschen bescheuert vorkam, endlich die Blumen hin, die sie die ganze Zeit viel zu fest umklammert hatte.
    »Äh … die sind für Sie. Ich weiß, Blumen sind nicht jedermanns Sache, aber ich wollte mich irgendwie bedanken und wusste nicht recht, was …« Sie verstummte, als er die Blumen entgegennahm und erfreut aufjuchzte.
    »Danke. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen, aber trotzdem vielen Dank. Was für ein schöner Strauß! Ich stelle ihn am besten sofort in Wasser … und dann bringe ich Ihnen die Speisekarte.«
    »Er scheint sich wirklich zu freuen, dich wiederzusehen.« Alex setzte sich gegenüber von Remy hin, streckte ein
Bein aus und verpasste ihr einen sachten Tritt ans Schienbein.
    »Ja, sieht tatsächlich so aus«, entgegnete Remy und strahlte plötzlich, doch im nächsten Moment meldeten sich Zweifel, und das Lächeln verblasste. »Meinst du wirklich?«
    »Ja«, antwortete Alex und strahlte Remy an. »Definitiv. Ich würde sagen, die Anziehung beruht auf Gegenseitigkeit.«
    »Ich habe nie behauptet, dass ich mich von ihm angezogen fühle.«
    »Es war auch nicht nötig, dass du es ausdrücklich aussprichst.«
    »Oje.« Remy wirkte verlegen. »Ist es so offenkundig?«
    »Ja. Für mich jedenfalls. Aber er kann es immer noch so verstehen, dass du aus reiner Dankbarkeit gekommen bist. Es besteht also kein Grund, nervös zu werden.«
    Trotz Alex’ Beteuerungen stürmte Remy sofort auf die Toilette und besprenkelte ihr glühendes Gesicht mit kaltem Wasser. Was war denn bloß mit ihr los? Hatte sie sich nicht geschworen, sich wegen eines Mannes nie wieder zum Narren zu machen? Und jetzt tat sie genau das - nur ein paar Tage nach dem letzten Desaster.
    Aber dieser Mann hatte irgendetwas.
    Etwas, das ihr gefiel.
    Das ihr sogar sehr gefiel.
    Sie sah in den Spiegel über dem Waschbecken.
    Ihr Gesicht war rosig, ihr Mund schmallippig, als ob sie sich Sorgen machte, doch ihre Augen sprühten nur so vor Lebensfreude.
    Es gab nichts, was einen derart vor Lebensfreude sprühen ließ, wie wenn man sich zu jemandem hingezogen fühlte.
    Das Problem war nur, dass es nichts gab, was einen sich bescheuerter fühlen ließ, als wenn dieses Gefühl auf einem Missverständnis beruhte. Doch sie war ziemlich sicher, dass sie dieses
Mal nicht danebenlag. Sie zog ihre Mundwinkel mit aller Kraft zu einem Lächeln hoch und ließ sie in dieser Position, als sie zurück ins Restaurant ging. Joe stand an der Bar. Er drehte sich zu ihr um, und ihr Lächeln erblühte auf ganz natürliche Weise, als sie zu sprechen ansetzte, doch in dem Moment trat jemand zwischen sie.
    Es war der umwerfend gutaussehende Kellner vom Abend zuvor. Er hatte seinerseits ein zuckersüßes Begrüßungslächeln aufgesetzt. Sie sah, wie die beiden Männer einander herzlich umarmten, und dann drehte Joe sich erneut zu ihr um, sah, dass sie sie beobachtete, und bedeutete ihr, den Arm immer noch um die Schulter des anderen Mannes gelegt, zu ihnen zu kommen.
    »Remy, ich möchte Ihnen jemanden vorstellen. Tim - das ist die junge Frau, von der ich dir heute erzählt habe, der erste Mensch in meinem Leben, den ich ohne Flugzeug habe fliegen sehen. Remy - dies ist mein Partner Tim.«
    Mein Partner Tim.
    Remy spürte, wie ihr Lächeln erstarrte und ihr Herz bis in die Spitzen ihrer geliehenen Faith-Cangerine-Pumps sank.
    Der umwerfend gutaussehende Kellner war sein Partner.
    Sein Partner .
    Sie hätte es sich ja denken können.
    Joe war schwul.
    Ihr gutaussehender, charmanter, ach so attraktiver Ritter mit dem rostigen Jeep war ein Mann, der auf Männer stand und nicht auf Frauen.
    Typisch. Verdammt beschissen scheißtypisch.
    Was war denn bloß los, dass sie zurzeit dauernd an schwule Männer geriet?
    Wie war das mit den Bussen? Du stehst dir die Beine in den Bauch und wartest auf einen Bus, und dann kommen gleich drei auf einmal.

    Picasso hatte während seines Schaffens eine Blaue Periode gehabt. Vielleicht hatte sie gerade ihre Homosexuelle Periode.
     
    »Ich bin ein Schwulenmagnet«, verkündete sie seufzend, als sie sich niedergeschlagen wieder auf ihren Platz am Tisch plumpsen ließ. »Eine Art Kylie Minogue der Arbeiterklasse.«
    »Wie bitte?«
    »Joe. Er hat mich soeben seinem Partner vorgestellt… Tim.«
    »Oh Rem …«
    »Vergiss es«, sagte Remy entschlossen, mehr zu sich selbst als an Alex gewandt. Dann wäre er eben ein neuer Freund;

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