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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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in einigen Tagen nach Wiltshire, und dort wird er seine ganze Zeit mit diesem Tier verbringen!
    – Wir müssen ihn begleiten. Wir müssen irgendetwas unternehmen, das ihn wieder zu Verstand bringt. Es war ein Schock, der seinen Geist verdüstert hat, also bedarf es vielleicht wieder eines Schocks, ihn daraus aufzurütteln. Wir müssen nachdenken.
    – Marcus, begann Lorraine nach einer beeindruckend kurzen Pause für einen solchen Gedanken,– ich glaube, mir fällt da etwas ein …

21 Der Herr der Ringe
    Die Leiche war früh am Morgen aus dem brennenden Lagerhaus geborgen worden. In Glen zog sich alles zusammen, als er sie ansah; so unempfindlich er auch gegenüber toten Körpern geworden war, die sich zum Teil in unaussprechlichem Zustand befanden, war ihm doch nie eine wie diese untergekommen. Das Fleisch war vom oberen Teil des Körpers verbrannt, das Gesicht nicht zu erkennen. Unheil ahnend, da er den schweren Atem Freddy Royles hinter sich hörte, sah Glen, dass die alles verzehrenden Flammen die Arschbacken fast unversehrt gelassen hatten.
    – Na, das war dann wohl n regelrechter Hinterlader, ja?, somersetelte Freddy.
    – Na ja, ja, ich meine, es war ein Feuer in ner Schwulendisco. Der Boyfriend von dem Kerl ist hiergewesen, um die Leiche zu identifizieren, sagte Glen mit einem Nicken zu der verkohlten Masse,– Er hat ihn nur am Ring erkannt, daran konnte er ihn identifizieren.
    Freddy stieß seinen Zeigefinger ins Arschloch der Leiche.– Ja, ist so ziemlich das Einzige, was unversehrt ist … weiß trotzdem nicht, woran er es erkennen konnte, für mich sehen die meisten total gleich aus. Muss wahre Liebe gewesen sein, wie?
    Glen schüttelte den Kopf und deutete auf den Goldreif an einem der verkohlten Finger der Leiche.– Dieser Ring, Freddy, sagte er.
    – Ups! Jetzt seh ich, was du meinst, alter Junge!, lachte Freddy.
    Glen kam es beinahe hoch beim widerlichen Geruch des verkohlten Fleischs. Er schien alles zu durchdringen. Er rieb sich noch eine Portion Mentholcreme unter die Nase.
    Nachdem er sich mit der Leiche vergnügt hatte, goss Freddy Feuerzeugbenzin ins Arschloch und zündete es an.
    – Was soll das denn?, schrie Glen auf.
    – Nur ums diesem Pathologen da nicht ganz so leicht zu machen, Beweise zu finden, grinste Freddy, als Glen erneut würgen musste.

22 Ohne Titel– Erste Fassung
    Seite 204
    – Das zarteste und saftigste Lammfleisch, das ich seit Jahren gekostet habe, sagte Denby, dann erstarrte er. Das Wort »Lamm« schien in seinem Schädel widerzuhallen. Flossie. Er sah zu Harcourt auf, der seinen Pokal mit Wein füllte.
    – In der Tat, sagte Harcourt lächelnd,– Fleisch, das, wie ich höre, inwendig mit den Körpersäften eines der angesehensten englischen Aristokraten mariniert wurde.
    Denby schaute zu Marcus Cox hin. Es war nicht das hämische Lächeln, das er im Gesicht seines Freundes erwartet hatte, sondern der seltsame Ausdruck von Anteilnahme und Mitleid, der ihn davon überzeugte, dass irgendeine furchtbare Tat begangen worden war. Harcourt jedoch legte kein solches Mitgefühl an den Tag. Seine Schultern begannen zu zucken, und ein Kichern ließ seine stämmige Gestalt erzittern.
    – Ihr … Denby sprang auf und brüllte,– Verdammt sollt Ihr sein … wenn meiner Flossie nur das kleinste Haar gekrümmt wurde, schwöre ich bei Gott … er brach ab und stürmte in die Küche.
    Er sah das verängstigte Gesicht der Köchin, MrsHurst, ebenso wie den Kopf seines geliebten Schafs Flossie, der ihn, vom Körper abgetrennt, vom Küchentisch mit einem, wie es ihm schien, todtraurigen und strafenden Blick anstarrte.
    Er knickte ein wie unter der Wucht eines Schlags, richtete sich dann rasch wieder auf und stürzte auf die zitternde alte Frau zu.
    – Verdammt, du böse Hexe! Dein dürrer Körper soll ins Grab fahren, und deine schwarze Seele in die Hölle!
    – Es war nicht mein Werk, Herr!, schrie die Frau.
    – Wer hat diese kranke, kriminelle Schlächterei veranlasst?, brüllte Denby.
    – Es war die junge Mistress, Sir, Miss Lorraine, sie hat mir gesagt, ich soll es tun …
    – LÜGNERIN !, schrie Denby und griff nach einem Hackbeil auf dem Tisch.
    Lorraine stand unter der Tür.– Mylord, wenn Ihr Vergeltung üben wollt, kühlt Euren Mut an mir. Denn es stimmt, ich war es, die dies veranlasste!
    Denby sah sein Mündel an. Als er ihr in die Augen blickte, sah er keine Falschheit in ihnen, nur die unbeirrbare Ergebenheit dieser jungen Frau, die in der Tat seit dem Ableben

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