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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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und stiefel ihn n paarmal und er landet auf dem geteerten Kneipenparkplatz.– Nenn mich Rembrandt, Fotze! Immer voll auf die Palette!, brülle ich den Arsch an, der mit der Zunge am Boden klebt, jetzt ist er nicht mehr so großspurig. Mein Schuh knallt an seine Kehle, und er gibt einen quiekenden, würgenden Laut von sich. Ich trete noch n paarmal nach. Ziemlich mau das Ganze, der ist bedient, also rausche ich rüber, um Bal Rückendeckung zu geben.
    Das Blöde ist nur, von Bal ist erst nichts zu sehen, dann kommt er zurück, total glasige Augen, Hand am bluten. Sieht ziemlich übel aus. Die Fotze hat ihn aufgeschlitzt und ist abgehauen, die dreckige linke kleine Pissnelke.
    – Die Sau hat mich an der Hand erwischt! Hat n Messer, das Schwein! War als fairer Kampf gedacht! Die Sau ist so gut wie tot! Verdammter Scheißer!, schnaubt Bal, dann blitzen seine Augen auf, als er den Kerl sieht, den ich abgefrühstückt hab, der bloß daliegt und sich stöhnend auf dem Boden wälzt.
    – FIIICKFREEESSEN! BESCHISSENE ILFORD-WICHSER !Dann fängt er an, dem Ilford-Sack, der sich einrollt, um sein Gesicht zu schützen, die Scheiße aus dem Leib zu stiefeln.– Moment mal, Bal, ich knack die Fotze für dich auf, sag ich und tret dem Arsch tief unten ins Kreuz, dadurch bäumt er sich auf und Bal kann die Rübe von dem Scheißer besser treffen.– EUCH FOTZEN WERD ICH’S ZEIGEN, IN NEM FAIREN KAMPF N BESCHISSENES MESSER ZU ZIEHN, IHR WICHSER !
    Wir lassen die Ilford-Fotze da liegen. Der würde noch anders aussehen, wär er nicht einer von uns gewesen, ich mein, nicht Mile End, sondern selbe Firma halt. Na ja, was sich so Firma nennt, aber die echte Firma sind die nicht. Das haben wir ja wohl klargestellt. Fußtruppen, die Fotzen da. Mit Rosinen im Kopf.
    Egal, wir lassen den Arsch aufm Parkplatz liegen und gehen wieder ins Grapes, um unsere Gläser auszutrinken. Bal zog sich sein T-Shirt aus und wickelte es um seine Hand. Stand da wie Tarzan, der Mann. Sah echt böse aus, die Hand und so, brauchte dringend n paar Stiche in der Ambulanz im London Hospital am Ende der Straße. Das musste aber noch warten: Jetzt war erst mal Show angesagt, Triumph.
    Denn es war ein geiles Gefühl, da in die Bar reinzuspazieren: Wie die Honigkuchenpferde grinsten wir. Unsere Jungs applaudierten, als wir reinkamen; ein paar von den Ilford-Fotzen verdrückten sich hier und da durch die Tür. Les aus ihrem Mob kam rüber.
    – Schön, das wär ja jetzt geklärt, offen und ehrlich, Kumpels, meinte er. Kein schlechter Kerl, der Les: ganz reeller Typ, wenn ihr wisst, was ich meine.
    Aber Bal ist nicht richtig glücklich. Kein Wunder bei der aufgeschlitzten Flosse.– Offen und ehrlich, von wegen, du Arsch. Irgend so n Pisser hat Hypo n Messer zugesteckt!
    Les zuckt bloß mit den Schultern, als wüsste er von nichts.Stimmt vielleicht. Kein übler Kerl, der Les.– Davon weiß ich nichts, Bal. Wo stecken die denn, Greenie und Hypo?
    – Das Großmaul ist Greenie, oder? Letzter bekannter Aufenthaltsort in Einzelteile zerlegt aufm Parkplatz. Die Sau von Hypo ist zur U-Bahn gerannt. Hat wahrscheinlich die East London Line über den verdammten Fluss genommen. Der kann nächste Saison bei Millwall mitmachen!
    – Komm schon, Bal, wir sind alle West Ham. Da gibt’s doch kein Vertun, meinte Les. Les war okay, aber irgendwas an dem Sack ging mir auf den Senkel. Ich nahm meinen Kopf zurück und knallte ihm eins auf die Nase. Ich hörte es knacken und sah ihn zurücktaumeln, bemüht, mit der Hand das rausschießende Blut zu stoppen.
    – Scheiße noch mal, Thorny … wir stehen doch auf der selben beschissenen Seite … wir sollten uns nicht unternander schlagen … sagt er, total am Japsen, während sein Blut auf den Boden spritzt. Hört gar nicht mehr auf zu laufen. Das hat gesessen. Aber das ganze Blut. Der blöde Spinner sollte seinen Kopf in den Nacken legen. Jemand könnte dem Wichser mal n Taschentuch geben.
    – Und vergesst das ja nicht, ihr Ilforder Fotzen, rief Bal und nickte mir zu. Er sah rüber zu Shorthand und Riggsie.– Na los, Kollegen, mal ne Runde für Les und die Jungs da drüben. Schließlich gehören wir alle zur Firma!
    – Oi!, rufe ich zu den Ilfords rüber,– Einer von euch Säcken sollte Les jetzt mal n Taschentuch holen, oder n Handtuch vom Scheißhaus oder so was! Oder soll der hier verbluten, ey?
    Jetzt spuren sie aber, die Scheißer.
    Ich sah rüber zu Chris, dem Wirt, der n paar Gläser spülte. Sah aus, als wär er genervt.–

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