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Ed King

Ed King

Titel: Ed King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Guterson
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22. April 1963 über einen Scheck von 250 Dollar unter dem äußerst geheimnisvollen Kürzel BGASO. Ein weiterer Scheck, diesmal über 125 Dollar, war am 22. Mai unter demselben Kürzel vermerkt, und ein dritter Scheck an BGASO, wieder über 125 Dollar, stammte vom 13. Juli.
    BGASO? Fünfhundert Dollar? Wenn für die Bürgerrechtsunion nur zehn Dollar heraussprangen? Was oder wer war BGASO? Zumal der dritte Scheck an einem Tag ausgestellt wurde, an dem Dan und Alice zu Hause in Portland waren?
    Ed meldete sich auf einer Höhe von fünfzehntausend Metern über Kalifornien bei Cybil. »Nenn mir alle Organisationen mit der Abkürzung oder den Initialen B-G-A-S-O«, forderte er sie auf.
    »Meinen Sie B-A-G-A-S-O? Das ist Esperanto und bedeutet ›Gepäck‹. Oder Bagaso auf Tagalog, ebenfalls das Wort für Gepäck. Oder Begaso auf Cebuano …«
    »Halt«, sagte Ed. »Ich meine B-G-A-S-O. Als Abkürzung oder als Initialen.«
    Eine quälend lange Pause. »Versuch es mit ›O‹ für ›Orgeon‹ und suche unter Abkürzungen und Initialen.«
    Eine zweite lange Pause, gefolgt von der Auskunft: »Verweis in Critical Issues in Child Welfare Research, Seite 231, Boys and Girls Aid Society of Oregon , Abkürzung BGASO.«
    » Boys and Girls Aid Society of Oregon . Was ist das für eine Organisation?«
    »Das beantworte ich Ihnen gerne, Ed. Also: Seit mehr als 120 Jahren unterstützt die Boys and Girls Aid Society of Oregon Kinder in Oregon. Sie tut dies auf verschiedene Weise. Erstens, indem sie Kindern fürsorgliche Eltern als Mentoren zur Seite stellt. Zweitens, indem sie für Kinder einen Platz in Heimen und bei Pflegeeltern sucht. Drittens, indem sie Kindern ein neues Zuhause durch Adoption vermittelt. Die Boys and Girls Aid Society of Orgeon  …«
    »Wie lautet die Telefonnummer?«, fragte Ed.
    Sein Anruf bei BGASO wurde allerdings auf eine Mailbox umgeleitet. Ed rief eine Angestellte im Pythia-Büro in Portland an und erklärte, sie solle umgehend den Direktor von BGASO ausfindig machen, wo auch immer er oder sie sich gerade befinde – zu Hause, in einer Bar, auf Antigua oder beim Yogakurs –, und ihm oder ihr ausrichten, Pythia brauche sofortige Einsicht in ihre Adoptionsunterlagen. Dann ging er ins Cockpit und teilte Guido Sternvad mit, dass sich ihr Flugziel geändert habe: Sie flogen nach Portland.
    Guido knabberte an einer Minikarotte und sagte: »Genau das meine ich. Sehen Sie? Sie platzen hier herein und erklären mir, wir fliegen nach Portland. Schön und gut, nur habe ich hier das Kommando und nicht Sie.«
    »Portland«, sagte Ed. »Es geht um dringende Geschäfte. Keine Zeit für dumme Späße.«
    »Ich habe andere Optionen«, erwiderte Guido. »Ich könnte einen Triebwerksausfall über dem Pazifik herbeiführen. Nicht dass ich Ihnen Angst einjagen möchte, aber es ist eine Möglichkeit, wissen Sie. Ich könnte auch mit dem Schleudersitz aussteigen, ich …«
    »Alles gut zu wissen, Guido«, sagte Ed, »aber ich muss gerade dringend ans Telefon.«
    Es war seine Angestellte in Portland, die die Direktorin von BGASO ausfindig gemacht hatte. »Sie bestehen allerdings auf einer formalen Anfrage«, sagte sie. »Sie wollen einen Ausweis und …«
    »Ich habe dafür keine Zeit«, sagte Ed. »Wer ist der Chef? Mit wem habe ich zu tun?« Er ließ sich den Namen, Mindy Kemp, und die Rufnummern geben. Dann meldete er sich unter einer der Rufnummern und sagte: »Hier ist noch einmal Pythia. Sie haben gerade mit Pythia gesprochen. Und nun hören Sie noch einmal von Pythia. Bin ich verbunden mit Mindy Kemp? Wie geht es Ihnen?«
    »Gut.«
    »Nun, ich möchte, dass es Ihnen noch viel besser geht, Mindy. Sagen wir ruhig, millionenmal besser. Wie klingt das? Hören Sie. Ein Mitarbeiter von Pythia wird gleich bei Ihnen vorbeikommen, wo immer Sie Ihr Archiv haben, und dieser Mitarbeiter wird Ihnen einen Scheck überreichen, einen Spendenscheck, ausgestellt auf den Namen Ihrer Gesellschaft, und zwar über – nun, wie viel wollen Sie? Nennen Sie eine Summe.«
    »Mit wem spreche ich?«
    »Mit einem Bevollmächtigten von Pythia.«
    »Wer gibt mir die Garantie?«
    »Hören Sie zu, machen Sie jetzt nur keinen Fehler. Was ist Ihr größter Traum? Sie haben gerade das große Los gezogen. Alles kann sich in den nächsten Sekunden für Sie ändern. Aber Sie dürfen keine weiteren Fragen stellen.«
    »Also dann, eine Million.«
    »Sagen wir fünf Millionen. Wir stellen Ihnen einen Scheck über fünf Millionen aus. Fünf

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