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Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Titel: Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Declan Hughes
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hin?«
    Delaney sah mich an, und ich nickte, obwohl ich nicht wusste, worum es ging. Er zog ein Bündel Scheine aus der Tasche und hielt es ihr hin. Sie beäugte das Geld, als wäre es Dreck, dann sah sie ihn auf dieselbe Weise an. Delaney war ohnehin schon am Anschlag, weil er einen Schuss brauchte, und ich befürchtete, ihr Blick würde ihn ganz aus der Fassung bringen.
    »Ist das Drogengeld?« Sie spuckte die Worte förmlich aus.
    »Ich habe ihm das Geld gegeben«, schwindelte ich. »Stecken Sie es ein. Nehmen Sie sich ein Taxi bis Heuston, und fahren Sie von da mit dem Zug nach Galway. Ich werde sehen, was die Polizei Ihnen anbieten kann, dann setze ich mich mit Ihnen in Verbindung.«
    Sie richtete ihren Blick auf mich. Er war schwer auszuhalten, dieser Blick, vor allem, wenn man die ganze Nacht auf den Beinen gewesen war. Sie gefiel mir. Delaney mochte nicht stark genug sein, um es zu schaffen, sie aber schon.
    »Wenn kein Entzug für ihn rausspringt, können Sie’s vergessen«, sagte sie.
    Ich nickte.
    Über dem Kühlschrank befand sich ein Gefrierfach mit drei Schubfächern. Sie zog das unterste auf, nahm ein paar Pakete Fischstäbchen, Erbsen und Kartoffelpuffer heraus und förderte dann eine Butterbrotdose aus Plastik zutage, die sie mir in die Hand drückte. Ich machte sie auf. Drinnen lag eine blutgefüllte Spritze in einem verschlossenen Plastikbeutel.
    »Die Mordwaffe. So heißt das doch, oder?«
    Ich starrte sie fassungslos an, und sie lächelte beinahe.
    »Hab ich eingesteckt, als ich mit Colm Hyland das Boot von Peter Dawson geputzt hab«, sagte Delaney.
    »Los, warten Sie draußen, ich muss mich von dem Penner hier verabschieden«, sagte Sharon.
    Von draußen klang es eher wie Mutter und Sohn als wie Mann und Frau.
    Als wir das Haus verließen, weinte Delaney. Ich fand das durchaus angemessen.
    Ich setzte mich ans Steuer. Auf der Fahrt zum Wald zog Delaney ein Päckchen Heroin aus der Tasche. Er schwitzte und war ganz zappelig, ich sah genau, wie dringend er es brauchte. Dann kurbelte er das Fenster herunter und warf das Päckchen auf die Straße.
    »Was soll das denn jetzt?«, fragte ich.
    »Bullen finden Junkies so schon scheiße. Wenn ich drauf bin, macht das alles nur noch schlimmer.«
    Der Morgen war trüb, der Nebel so feucht und kalt, dass man fröstelte.
    »Dessie, hast du noch diese Postkarte von der griechischen Insel?«
    Delaney nickte.
    »Erzähl mir die Geschichte dazu.«
    »Mein Bruder ist Mitinhaber von ’nem Restaurant mit Bar. Mit fünfzigtausend kann ich mich da einkaufen. Netter Traum, was?«
    Netter Traum.
    Dave Donnelly stand vor seinem Wagen zwischen den Pinien. Ich hielt neben ihm und drehte mich dann zu Delaney um.
    »Tu mir einen Gefallen. Erwähn George Halligan nicht.«
    »Der hat doch eh kaum was damit zu tun.«
    »Er war im Fährhaus. Erwähn ihn einfach nicht.«
    »Warum nicht? Arbeitest du für ihn?«
    »Nein. Aber ich brauche einen Gefallen von ihm. Okay?«
    »Okay.«
    Ich stieg aus und begrüßte Dave.
    »Du siehst ja richtig zufrieden aus«, bemerkte ich.
    »Es geht voran«, sagte Dave.
    Er erzählte mir, dass ein paar Typen von der National Drug Unit auf der Matte gestanden und versucht hätten, den Fall zu übernehmen. Aber er hatte O’Sullivan und Geraghty informiert, und sie hatten dafür gesorgt, dass Dave die Lorbeeren einheimste.
    Ich gab ihm die Spritze und sagte ihm, worum es sich handelte.
    Dave war so begeistert, dass er mich in den Oberarm boxte.
    Dann fragte ich ihn nach Entzug und Zeugenschutzprogrammen, und er antwortete, er müsse mit DI Reed darüber sprechen, vielleicht auch mit O’Sullivan und Geraghty.
    »Was ist mit Superintendent Casey?«, fragte ich.
    »Casey hat Glück, wenn er den Rest seines Lebens mit Golfspielen verbringen darf«, sagte Dave. »Er ist am Ende und kann noch froh sein, wenn er nicht in den Knast kommt. Die NBCI-Jungs konnten gar nicht fassen, was er für Entscheidungen im Fall von Dawson und MacLiam getroffen hat.«
    »Aber er kommt doch sicher nicht in den Knast«, bemerkte ich.
    »Natürlich nicht«, sagte Dave. »Ich habe mir nur mal kurz vorgestellt, wir würden in einem Land leben, wo böse Bullen kriegen, was sie verdienen.«
    Ich holte Delaney aus dem Auto, und Dave verfrachtete ihn in seins. Dann beugte er sich noch einmal durchs Fahrerfenster.
    »Ed, Jack Dagg hat mir noch was gesagt …«
    »Komm, Dave, hör mir auf mit Jack Dagg. Dafür habe ich jetzt wirklich keinen Nerv.«
    Ich ließ den Motor an.
    »Spring

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