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Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Titel: Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Declan Hughes
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ich mal Inspector werden. Ich habe das alles durch Leistung erreicht, durch gute Polizeiarbeit, nicht durch Beziehungen. Mir geht’s darum, ein guter Polizist zu sein, kein Bürohengst. Wenn du mich also vor meiner Vorgesetzten blamierst, wenn du fast einen Tatort kontaminierst und dann so tust, als hätte ich dir das erlaubt, dann ist das richtig Scheiße. Verzieh dich wieder in die Staaten und mach da, was du willst, aber das hier ist mein Leben, also respektier das gefälligst, klar?«
    »Klar. Und jetzt lass du mich gefälligst los.«
    Dave ließ mich los, ich schubste ihn weg und schaute zum Haus zurück. Carmel beobachtete uns vom Küchenfenster aus. Ich setzte ein breites, falsches Lächeln auf, und als ich mich umdrehte, sah ich dasselbe Lächeln auf Daves Gesicht. Eiskalt erwischt. Zum zweiten Mal an diesem Tag verdrehte eine Frau die Augen, schüttelte den Kopf und überließ uns uns selbst. Dave schaute sofort wieder so finster drein wie eine Bulldogge.
    »Was willst du, Ed?«
    »Ist Seosamh MacLiam ermordet worden? Seit wann wird er vermisst?«
    »Das ist Sache der Polizei.«
    »Stimmt. Aber ich glaube, Councillor MacLiam war der Letzte, mit dem Peter Dawson sich vor seinem Verschwinden getroffen hat. Ich weiß, dass Dawson zu dem Zeitpunkt eine große Summe bei sich hatte und dass dieses Geld direkt von George Halligan kam. Ich glaube, dass mindestens ein Stadtrat von Seafield, wahrscheinlich sogar mehrere, etwas mit Peter Dawson zu tun hatte. Und ich glaube, dass es dabei um den Golfclub in Castlehill ging.«
    »Ist das alles?« Dave atmete schwer.
    »Bis jetzt ja.«
    »Das sind doch alles nur gottverdammte Vermutungen.«
    Dave drehte sich um und ging auf das Haus zu. Aber Carmel überließ uns doch nicht ganz uns selbst: Jetzt kam sie mit zwei Bierflaschen nach draußen und stellte sie auf den Terrassentisch. Sie sagte etwas zu Dave und ging zurück ins Haus. Dave setzte sich an den Tisch und griff nach einer Flasche. Ich setzte mich dazu und führte die andere Flasche an den Mund.
    »Carmel sagt, ich muss Geduld mit dir haben, wo du gerade erst deine Mutter verloren hast«, brummte Dave.
    »Ich will ja gar keine Gefälligkeiten«, sagte ich.
    »Und ob du das willst.«
    Dave nahm einen großen Schluck. Es war Staropramen, tschechisches Bier, eiskalt und sehr stark. Er wischte sich mit seinem breiten Handrücken den Schaum von den Lippen.
    »Außerdem sagt Carmel, dass ich keine Freunde habe.«
    »Wie kommt sie denn darauf?«
    »Weil ich keine habe.«
    Das brauchte er mir nicht zu erklären. Die wenigsten Polizisten hatten Freunde. Sie hatten andere Polizisten, die sie verstanden, sie waren verheiratet, und das hätte eigentlich reichen sollen, obwohl es meistens nicht reichte. Eine Weile tranken wir schweigend unser Bier.
    »Gib mir etwas Handfestes, Ed.« Daves Ton war alles andere als erwartungsvoll.
    »Halligan hat Dawson Geld gegeben. Das ist Fakt.«
    »Die Halligans stellen seit Jahren den Sicherheitsdienst für die Dawson-Baustellen. Da ist nichts dabei.«
    »Dann sind die Halligans neuerdings gesetzestreue Bürger?«
    »Nicht direkt. Aber ein paar ihrer Geschäfte sind legal. Jeder Cent, den sie mit Drogen verdienen, wird sofort gewaschen: Mietwohnungen, Taxiunternehmen, ein Friseursalon, ein Pub. Nicht mal das Criminal Assets Bureau kann George Halligan was anhaben.«
    »Aber sie dealen immer noch?«
    »Das wirst du ja wohl am besten wissen. Dein alter Kumpel Tommy Owens spielt da doch neuerdings den Packesel.«
    »Und ihr lasst sie einfach machen?«
    »Das hat uns die National Drug Unit vor ein paar Jahren auch gefragt. Casey, mein Superintendent, war eigentlich ganz glücklich mit dem Waffenstillstand, dann hat sich die NDU eingemischt und was von Null-Toleranz geschwafelt, um das monatliche Soll an politischer Korrektheit zu erfüllen, nach dem Motto: ›Wir müssen die Drogen von der Straße kriegen.‹ Du kennst das. Also kommen ein paar Dealer zwei, drei Jahre in den Knast, Podge kriegt fünf Jahre wegen illegalem Waffenbesitz, und was passiert? Überall in der Stadt wittern die kleinen Gangs Morgenluft und fangen an, im Revier der Halligans zu wildern. Blanchardstown, Blackcross, Clondalkin, Charnwood, jedes Viertel versucht, die Oberhand zu kriegen. Ergebnis? Totales Chaos. Fünfzehn Morde in zwei Jahren. Die NDU hat sich in der Zwischenzeit längst verdrückt, um anderswo Gutes zu tun, irgendwo wird eine Riesenmenge Koks im Wert von einer halben Million ausgehoben, das kommt gut in

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