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Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Titel: Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Declan Hughes
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Podge Halligans Wissen an sich genommen hat«, sagte ich. »Ich war im Hennessy’s und habe Podge mehr oder weniger deutlich gesagt, dass ich sie für Tommy aufbewahre. Sie haben Peter Dawsons Leiche seit Freitag am Hals und suchen nach einem Weg, sie elegant loszuwerden. Und während ich mit George im Hennessy’s sitze, fahren sie nach Quarry Fields, schlagen das Haus kurz und klein und finden die Glock im Kofferraum des Mietwagens.«
    »Und dann hat Podge sie genommen und sie zu Dawsons Leiche auf das Boot gelegt? Wie soll er denn überhaupt in den Royal Seafield Club gekommen sein? Ich glaube kaum, dass er Mitglied ist«, sagte Dave.
    Ich zuckte die Achseln. Den Bootsmann Colm wollte ich mir selber vorknöpfen.
    »Ich weiß nur, dass weder eine Leiche noch eine Waffe dort waren, als ich mir das Boot mittags angeschaut habe. Es war blitzsauber.«
    »Hast du was gefunden?«
    Nur ein Foto von meinem Vater und John Dawson.
    »Nein, nichts«, sagte ich.
    »Haben Sie eine Ahnung, wo Ihr Kumpel Tommy Owens jetzt stecken könnte?«, fragte Reed.
    »Haben Sie es schon bei seiner Mutter versucht?«
    »Er ist gestern nicht nach Hause gekommen.«
    »Er ist kein Mörder, Inspector Reed.«
    »Wir haben Beweise, dass er der Täter ist, aber nichts, was auf die Halligans hindeutet.«
    »So läuft das, wenn jemandem was angehängt werden soll.«
    »Und wieso sollten wir davon ausgehen?«
    »Ich werde ihn finden. Und ich werde beweisen, dass er es nicht war«, sagte ich.
    Reed stieß ein ton- und freudloses Lachen aus. Dann machte sie Dave mit dem berühmten Finger ein Zeichen.
    »Das Verhör endet um 10 Uhr 35«, sagte Dave. Er beugte sich vor und schaltete den Kassettenrecorder aus.
    »Denken Sie daran, Mr. Loy, wir haben Verschiedenes gegen Sie vorzubringen. Sie sind nicht in der Position, überhaupt jemanden zu finden«, sagte DI Reed.
    »Sollte ich dann nicht vor Gericht gestellt werden, um für meine Sünden zu büßen?«
    »O ja, das sollten Sie.«
    Reed sah mich einen Augenblick lang unverwandt an, spitzte dann die Lippen und ging zur Tür.
    »Unglücklicherweise sind die Anklagepunkte nicht haltbar«, sagte Dave und schüttelte betrübt den Kopf.
    »Wie bitte?«
    »Ein Formfehler bei der Festnahme.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Garda Nolan hat das falsche Datum auf das Festnahmeformular geschrieben«, sagte Dave. »Du bekommst eine Verwarnung, dann darfst du gehen.«
    »Und was passiert mit Garda Nolan?«
    »Garda Nolan wird lernen müssen, seinen Job richtig zu machen. Sorg einfach dafür, dass dein Wagen angemeldet und ordentlich versichert ist, Ed. Und hör auf zu saufen wie ein Loch – und falls doch, fahr wenigstens nicht anschließend noch Auto wie ein Arschloch.«
    »War das jetzt meine offizielle Verwarnung?«
    Reed drehte sich noch einmal zu mir um.
    »Nein, die kommt jetzt«, sagte sie. »Der Fall Peter Dawson ist ab sofort Sache der Polizei. Wir kümmern uns um alles, was damit zu tun hat, auch darum, Tommy Owens zu finden. Sie halten sich da raus, Mr. Loy. Ohne Wenn und Aber. Wir wollen keine Hilfe von außen, und wir brauchen auch keine. Also Finger weg von dem Fall. Verstanden?«
    Ich schaute erst sie, dann Dave an. Auch da gab es kein Wenn und Aber, kein Nicken oder Zwinkern: Es war eine waschechte Verwarnung.
    »Verstanden«, sagte ich.
    Ich konnte schon immer gut lügen.

Zehn
    Ich holte mir einen Kaffee zum Mitnehmen, setzte mich am Seafield-Pier auf eine Bank und sah den Möwen zu, die kreischend ihre Sturzflüge vollführten, und den Booten im Hafen, die mit geblähten Segeln kamen und gingen. Es war Makrelenzeit, und die beiden Männer in dem kleinen grünen Fischkutter draußen in der Bucht schienen die Fische mit der Hand aus dem Wasser zu klauben. Das Spurensicherungsteam hatte die Promenade längst verlassen, aber im Royal Seafield Yacht Club wimmelte es immer noch von Polizisten.
    Ich rief Linda an, aber sie ging nicht ans Telefon. Ich hinterließ Beileidsbekundungen auf dem Festnetz und auf dem Handy und sagte ihr, sie solle mich anrufen, wenn ihr danach sei. Ich versuchte, möglichst gefasst und geschäftsmäßig zu klingen, aber mir selber konnte ich damit nichts vormachen. Und ihr hoffentlich auch nicht.
    Dann rief ich Tommy Owens’ Mutter an. Sie sagte, sie habe Tommy seit zwei Tagen nicht mehr gesehen, schien darüber aber nicht weiter beunruhigt zu sein. Als Nächstes versuchte ich es bei Paula, seiner Exfrau. Sie sagte, sie habe Tommy seit zwei Wochen nicht mehr gesehen, er

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