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Edelmann und Satansfreund

Edelmann und Satansfreund

Titel: Edelmann und Satansfreund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ritter, die unentschieden ausgegangen war.
    Selbst mir kroch ein kalter Schauer über den Rücken. Ich dachte daran, wie knapp ich dem Tod oder einer schweren Verletzung entgangen war.
    So schnell ging das manchmal.
    Mit dem Handrücken rieb ich mir den Schweiß von der Stirn. Ich schwitzte trotz der Kühle. Jetzt wußte ich auch, daß ich Hildes Beobachtungen verdammt ernst nehmen mußte. Ich verstand ihre Angst und Besorgnis.
    Für eine nicht sehr lange Zeit blieb ich noch in diesem dunklen Keller stehen, bevor ich mich drehte und auf die Treppe zuschritt. Bevor ich hochstieg, drehte ich mich noch einmal um.
    Nichts war mehr zu sehen. Eine normale, finstere, dicke Steinwand lag vor mir.
    Ich wußte aber jetzt, daß sie nicht normal war und etwas Tödliches in ihr lauerte. Die Idylle des kleinen Ortes Zavelstein hatte Risse bekommen…
    ***
    Im Burghof angelangt, blendete mich das helle Sonnenlicht. Ich zwinkerte einige Male, bevor ich die Brille mit den dunklen Gläsern aufsetzte. Hilde sah ich nicht. Die Familie mit den beiden Kindern war immer noch da. Sie standen am Kiosk und aßen Eis. Mittlerweile waren noch mehr Besucher eingetroffen, die sich auch oberhalb des Burghofs bewegten. Sie kletterten dort über die teilweise erhaltenen Wehrgänge, und ich sah auch Besucher im zweiten Keller rechts neben dem Turm verschwinden. Es paßte mir überhaupt nicht, daß die Ruine so gut besucht wurde. Aber ändern konnte ich es nicht. Außerdem hatte der Ritter bisher noch keinen Menschen umgebracht. Er war auf eine bestimmte Person fixiert, auf Hildegard von Zavelsreuth, und das mußte, verdammt noch mal, seinen Grund haben. Wo steckte sie?
    Ich drehte mich nach links und hörte im selben Augenblick ihre Stimme.
    »Da bist du ja endlich.«
    Hilde hatte im kühleren Schatten der Mauer gewartet, denn auf dem Hof war es ziemlich heiß geworden. Sie sah mir sofort an, daß etwas passiert war, traute sich aber nicht, eine Frage zu stellen.
    Ich nickte ihr zu.
    »Was soll das heißen, John?«
    »Du hast recht gehabt.«
    Sie trat dicht an mich heran und faßte nach meiner Hand. »Moment mal, hast du ihn etwa gesehen?«
    »Das habe ich.«
    Hilde war sprachlos. Sie preßte die Hand gegen ihre Brust, wo das Herz schlug, und wußte nicht, wo sie genau hinschauen sollte. Entweder zu mir oder zum Kellereingang hin. Schließlich entschied sie sich für meine Person. »Dann… dann ist er dir begegnet?«
    »In der Wand, Hilde.«
    »Wie, in der Wand?«
    »Ganz einfach. Du hast ihn doch auch dort gesehen oder nicht?«
    »Stimmt, schon, ich hab ihn gesehen, aber nicht im Keller, sondern hier draußen. Das brauche ich ja nicht zu wiederholen.«
    »Wir müssen jetzt davon ausgehen, Hilde, daß dieser für dich und mich noch namenlose Ritter das gesamte Gemäuer hier an der Südseite beherrscht. Es gehört ihm, zumindest der alte Teil der Burg. Das ist er doch – oder?«
    »Ja, das ist er.«
    »Wunderbar.«
    »Tut mir leid, John, ich kann daran wirklich nichts Wunderbares finden. Das ist mir alles zu fremd. Ich verstehe das alles nicht, wirklich nicht. Ich habe echte Angst. Er ist auf mich fixiert und…« Sie runzelte die Stirn.
    »Warum schaust du mich so an?«
    »Das will ich dir sagen. Er ist nicht nur auf dich fixiert, sondern auch auf mich.«
    »Was meinst du denn damit?«
    »Weil mich dieser Ritter angegriffen hat. Er kam nicht selbst aus der Wand, aber sein Schwert schaffte es, die Grenzen zu überschreiten. Ich hatte schon eine Ahnung und habe mich zuvor etwas zurückgezogen. Mein Glück, sonst läge ich jetzt tot oder verletzt unten im Keller. Damit sind auch meine letzten Zweifel ausgeräumt.«
    »Hattest du die denn?«
    »Ein paar, Hilde.«
    »Ich bin doch keine Spinnerin oder irgendeine Tussi, die sich so etwas einbildet und hysterisch reagiert. Nein, nein, das ist alles so verdammt wahr gewesen.«
    »Ich weiß es jetzt.«
    »Und weiter?« fragte sie.
    Ich tippte gegen ihre Schulter. »Für dich ist dieser Ort hier tabu. Ich würde auch gern andere Besucher von hier fernhalten, aber das wird wohl nicht möglich sein. Jedenfalls wirst du ihn nicht mehr betreten, bevor der Ritter nicht vernichtet ist.«
    »Das hast du vor?« Sie blickte mich zweifelnd an und hatte dabei ihre Stirn gerunzelt.
    »In der Tat. Deshalb bin ich ja hergekommen. Ich werde mich um ihn kümmern.«
    »Bist du sicher, daß du auch gewinnen wirst?«
    Ich hob die Schultern. »Meine Güte, Hilde, was ist schon sicher? Es ist mein Job.«
    »Ritter oder ähnliche

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