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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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du ihm das nicht erlauben, oder? Sonst läuft es geradewegs in den Verkehr, ohne eine Sekunde nachzudenken, und der erstbeste Laster zerquetscht ihm seinen kleinen Kopf. Genau so sind diese Leute drüben in Jericho, Harris.«
    »Verdammte Hosenscheißer«, unterstrich Markowski.
    »Sie sind auf dem besten Wege, sich geradewegs in die Mäuler dieser Kreaturen zu kiffen – sich einzustimmen, hinauszuziehen und tot umzufallen.«
    »Turn on, tune in, drop out«, stellte Markowski fest, aber Graham ignorierte ihn.
    »Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen«, behauptete Harris, obwohl ihm völlig klar war, was das Schwergewicht plante.
    »Uns wird gar nichts anderes übrigbleiben, als da einzugreifen und den Laden zu übernehmen, Harris«, erklärte Markowski verärgert, und Harris hätte nicht sagen können, auf wen genau er wütend war.
    »Anders ausgedrückt, uns um sie kümmern «, fügte Graham hinzu.
    »Wovon reden Sie, Graham? Die Leute haben Ihnen bereits gesagt, dass sie mit ihrer Situation zufrieden sind.«
    Graham wirkte besorgt, und Markowski warf seinem Boss einen Blick zu, der Bände sprach. Bände, in denen das Wort begriffsstutzig eine zentrale Rolle spielte. Graham betrachtete seine Hände. Als er den Blick wieder hob, hatte seine Miene einen sanften Ausdruck.
    »Ich weiß, was sie mir geantwortet haben, Harris. Aber ich weiß auch, was die Umstände erfordern.«
    Harris betrachtete Markowski als die eigentliche Gefahr in diesem Zimmer, und falls es zu einem Kampf kam, musste er zuerst den Polen ausschalten. Das war allerdings leichter gesagt als getan. Eine Tür weiter war ein Zimmer voller Schläger, und Harris wünschte sich, er hätte Buddy neben sich gehabt.
    »Klingt das zu hart für dich?«, fragte Markowski. Die Herausforderung in seiner Stimme war unüberhörbar, eine offene Einladung.
    Harris dachte darüber nach, was er antworten sollte, und formulierte wohlüberlegt. »Hören wir auf, um den heißen Brei herumzureden. An was genau denken wir hier?«
    Das ›wir‹ schien Graham zu erleichtern. Er warf Markowski einen beruhigenden Blick zu. Die Miene des Hünen blieb düster. Harris fragte sich, wie viele Kugeln aus einer.357 wohl nötig sein würden, um Markowski zu stoppen.
    »Ich denke daran, ein kleines Team hinüberzuschicken, anfangs vielleicht sechs bis sieben Mann.« Graham stellte ihm seinen Plan in einem Tonfall vor, als ginge es um die Invasion in der Normandie. »Ich möchte dich in diesem Team haben. Kowski hat mir erzählt, wie du dich in der Drogerie geschlagen hast. Wie du noch einmal zurück bist, um Evers zu holen.«
    »Die Schwuchtel.«
    »Ich hätte das nicht getan, aber so bin ich halt. Und dann der Zwischenfall mit dem Medium. Weißt du, was mir das sagt?«
    Harris wartete.
    »Erstens sagt es mir, dieser Bursche Harris ist kein Weichei. Er hat Klöten. Dicke, haarige Klöten. Zweitens sagt es mir, du lässt dir nichts gefallen. Und drittens, sagen wir es, wie es ist, du bist ein zäher Bursche, aber kein harter Bursche. Kein Kerl wie Kowski hier. Und ich erwarte nicht, dass uns irgendwer in Jericho Ärger macht, aber falls doch, würde ich mich besser fühlen, wenn Jungs wie du Kowski begleiten und sich der Sache annehmen. Du hast eine Art, mit Leuten umzugehen, die Kowski abgeht, und dir geht seine Art ab, mit Leuten umzugehen. Und dann ist da noch dein Freund.«
    Graham meinte Buddy, und Markowski schnaufte abfällig und murmelte irgendetwas von »Hottentotten«, aber Graham ignorierte ihn. »Ich möchte, dass ihr dort hinübergeht, diesen Pazifisten erklärt, was Sache ist, und eine Verwaltung oder etwas in der Art aufbaut.«
    »Sie glauben, das nehmen die so einfach hin?«
    »Ich werde dir mal verraten, wie die Menschen funktionieren, Harris. Du gehst in ein Zimmer und knöpfst dir den größten, härtesten Kerl vor, haust ihm ein paar in die Fresse, bis er sich heulend am Boden krümmt und seine Eier hält, und alle anderen werden mit allem einverstanden sein, was du zu sagen hast.«
    »Ganz egal, was du ihnen verkaufst«, fügte Markowski hinzu.
    Graham redete, als hätte er einschlägige Erfahrung, auch wenn Harris sich nicht vorstellen konnte, wie dieser Fettkloß etwas Derartiges hätte durchziehen können. Andererseits hatte der Kerl Markowski an die Kandare genommen, wie auch immer das möglich gewesen war.
    »Und wenn irgendeiner von denen mit Kumbaja oder so’nem Scheiß kommt, dann …«, sagte Markowski und schlug zur Vollendung des Satzes die Faust in

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