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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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die offene Hand.
    »Außerdem tun wir das zu ihrem eigenen Besten, Harris. Möglicherweise sehen sie das nicht sofort ein, aber mit der Zeit werden sie es begreifen.«
    »Und wir werden davon natürlich überhaupt nicht profitieren, oder?«, fragte Harris und versuchte zu klingen, als hoffte er auf das genau Gegenteil. Kommt schon, Jungs. Wir wissen doch, was gespielt wird.
    »Aber natürlich werden wir das.« Graham reagierte, ganz wie gewünscht, mit einem schiefen Grinsen. »Ist ja wohl klar, dass die Beute an den Sieger geht. Wir haben hier in Eden keine Demokratie, aber dafür funktioniert es auch, und zwar ausgezeichnet. Und diejenigen, die sich um die Planung und den Schutz der anderen kümmern, verdienen den Löwenanteil. Nichts zu Extravagantes natürlich, aber wir werden uns unseren gerechten Anteil holen.«
    »Soll ich ihm von meiner Idee erzählen, Graham?«, fragte Markowski eifrig. »Von den Gemeinschaftsfrauen?«
    »Nein, warte damit noch. Ich habe immer einen Platz für Burschen wie dich, Harris.« Graham triefte vor Schmalz. Er witterte ein gutes Geschäft. »Helle Burschen. Burschen, die man respektiert und denen man gehorcht. Ob du es glaubst oder nicht, Kowski hier und ich, wir können dir da noch manches beibringen.«
    »Genau, zum Beispiel, wie man sich seine Freunde aussucht«, knurrte Markowski. »Schwarz und Weiß will ich nur an einem einzigen Ort zusammen sehen: in einer verdammten Kekspackung.«
    »Bleib ruhig, Kowski«, sagte Graham. »Weißt du, Harris, selbst dein Kumpel Buddy könnte es zu was bringen, wenn er nur lernen würde, ein bisschen lockerer zu sein.«
    »Ich rede mit ihm«, versicherte Harris. »Er wird zur Vernunft kommen. Wahrscheinlich ist er immer noch wütend, weil du uns nicht nach Eden hereinlassen wolltest.« Er nickte Markowski zu.
    »Wegen diesem alten Mist?« Der Pole winkte ab, als ginge es um eine Belanglosigkeit von vor zwanzig Jahren.
    Graham drehte die Handflächen nach oben. »Harris, du und Buddy müsst das verstehen. Wisst ihr, wie viele Leute wir schon hereingelassen haben, die sich im Nachhinein als Gefahr erwiesen?«
    »Die Hurensöhne kommen mit Bissen hier rein.«
    »So ist es. Sie kommen hierher, nachdem sie gebissen wurden, und wollen es verbergen. Und dann wird es brutal. Oder sie kommen hierher und haben ihre eigene Vorstellung davon, wie die Dinge in Eden laufen sollten …«
    »Und dann wird’s brutal«, grinste Markowski.
    »Genau wie mit diesen Spinnern drüben in Jericho. Würdest du mir glauben, dass sie ein paar von ihren Bewohnern im Lager behalten haben, nachdem Zombies aus ihnen wurden? Die Religiösen unter ihnen haben versucht, für sie zu beten. Sie zu heilen.«
    »Sie haben allen möglichen bizarren Scheiß versucht«, bestätigte Markowski.
    »Sogar Aromatherapie.«
    »Verrückt, oder?«
    »Gefährlich«, gab Harris zu.
    »Weißt du, was wir hier mit den Untoten machen, Harris?«, fragte Markowski, und ein hämisches Grinsen trat auf sein Gesicht.
    »Aus irgendeinem Grund glaube ich nicht, dass es nach Harris’ Geschmack ist, aber du kannst es ihm gleich trotzdem zeigen. Erst mal: Harris, wir verstehen uns doch, oder? Du und ich, meine ich.«
    Harris ließ es sich durch den Kopf gehen, hauptsächlich des Effekts halber. »Ja.«
    Graham lächelte, und Harris konnte nicht fassen, wie jemand, der so dumm war, es geschafft hatte, sich zum Diktator aufzuschwingen.
    »Gut. Es freut mich, das zu hören, Harris. Ich halte dich auf dem Laufenden, und wenn es so weit ist – lange wird es nicht mehr dauern -, möchte ich, dass du und dein Kumpel Kowski und noch ein paar andere nach Jericho begleiten.«
    »Ich bin dabei.« Graham schluckte jedes Wort und lächelte zu Markowski hoch.
    »Kowski, warum zeigst du Harris nicht, wie wir unsere Jungs hier bei Laune halten?«
    »Komm mit, Harris, und mach schon mal die Hose auf. Ich bring dich ins Spielzimmer.«
    Markowskis Kichern klang eher bedrohlich als freudig. Er ging zur Tür.
    Harris stand auf und nickte Graham zu. Zum Glück erwartete sein Gegenüber keinen Händedruck.
    Im Nebenzimmer spielte Thompson mit seinem Feuerzeug, während Ben herumstand und ein gelangweiltes Gesicht machte.
    Markowski führte Harris durch das Haus, in die Küche und zu einer Treppe hinunter in den Keller.
    Auf halber Höhe der Treppe hielt Harris an und griff nach den Pistolen. Markowski blieb ebenfalls stehen, drehte sich verwundert um und grinste. »Entspann dich.« In der Stimme des Polen lag etwas

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