Eden Hill Die letzte Hüterin (German Edition)
Onkel ein Hexenmeister, aber außer der dunklen Aura, die das gesamte Burgareal zu tränken schien, wies nichts an ihm daraufhin, wie sie fand. Er sah mit seinen für die schottischen Highlands untypisch tiefschwarzen Haaren und der gebräunten Haut eher, wie einer dieser Lebemänner aus die man in den Klatschnachrichten so oft sah. Der teuer wirkende Anzug und die Lederschuhe wiesen ihn als vermögend aus. Auch in den Bergfried hatte er wohl einiges aus diesem Vermögen gesteckt, von innen wirkten die alten Mauern mit den geschmackvollen Wandteppichen, den Lampen, die wohl über einen eigenen Generator mit Strom versorgt wurden, dem flauschigen Teppich und den antiken aber gut restaurierten Möbeln wohnlich und einladend. Als er sie schließlich am Fuß der Treppe in ein Zimmer führte, weiteten sich Ellys Augen, wäre sie nicht eben durch einen mittelalterlichen Gang gekommen und davor zu Fuß den Hügel hochgekommen sie hätte geglaubt in einem schicken Pariser Büro zu sein, zumindest so, wie sie es sich vorstellte. Die groben Steine waren sorgfältig verputzt, in einem warmen Rose Ton ausgemalt und mit schnörkellosen modernen Büromöbeln eingerichtet. Als Krönung des ganzen Stand auf dem schwarzen Schreibtisch ein Laptop. Elly starrte den Raum mit ungläubigem Blick an, eine Folterkammer hätte sie hier weniger überrascht als dieses moderne Büro, ein plötzliches lautes Krächzen auf ihrer Schulter riss sie aus ihrer Erstarrung sie gab sich einen Ruck und zwang sich ihren Blick von der Einrichtung loszureißen und auf ihren Onkel zu richten. Der war Gott sei Dank höflich genug ihren kurzen Aussetzer zu ignorieren und ihr nur mit einer galanten Bewegung den Stuhl vor dem Schreibtisch hervorzuziehen. Wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt stieg Nervosität in ihr hoch, so ließ sie sich zwar zögerlich auf dem Sessel nieder blieb aber angespannt, der Rabe hüpfte von ihrer Schulter auf die Lehne und inspizierte augenscheinlich hoch interessiert das Innere des Zimmers.
Ihr Onkel ließ sich im Sessel gegenüber nieder sah ihr nun direkt ins Gesicht und begann zu sprechen: " nun Eleonore ich werde es gleich mal gerade heraussagen. Deine Großmutter hat mich vor Deiner Geburt weggeschickt, wie sie es gerne nennt, und zwar weil ich meine Magie nicht so einsetzen wollte, wie sie es gerne gehabt hätte. Ich wollte mich nicht nur auf die Naturzauber beschränken, sondern auch andere Möglichkeiten erforschen, ich bin nun ein dunkler Magier." „Du gibst es einfach so zu?“, erwiderte die junge Frau verblüfft. Ihr Onkel lachte laut auf und fuhr dann immer noch lächelnd fort: "Was hattest Du vermutet? Dass ich mich als armes Opfer meiner bösen Mutter und als harmloses Lämmchen darstellen würde? Lass Dir eines sagen meine liebe Nichte niemand mit unserem magischen Potenzial ist harmlos. Die Frage ist immer nur was wir damit anstellen, was bedeutet Deiner Ansicht nach dunkler Magier? Was hat sie Dir darüber beigebracht?" Elly schwieg kurz und antwortete dann langsam: „Eine Person die böse Magie anwendet." Er schüttelte resigniert den Kopf und sagte dann seufzend: „ wie ich sehe, ist sie immer noch eine intolerante alte Närrin, die alles außer ihrem Weg für böse hält. Hör mir zu Magie ist Macht, deine Gabe ermöglicht es Dir diese Macht zu gebrauchen. Was Du damit anfängst, ist immer Deine Entscheidung. Die verschiedenen Wege, die wir alle gehen sind, nur verschiedene Arten dasselbe zu tun." Elly schnaubte empört und funkelte ihren Onkel wütend aus ihren grünen Augen an und schoss zurück: „Das ist eine Lüge ihr benutzt Blut für Eure Rituale wir Naturhexen würden das niemals tun." Er antwortete völlig ruhig und immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen: " Blut ist Leben junge Hexe und Leben ist der Preis für machtvolle Zauber. Aber sag mir ist es verwerflicher ein paar Tropfen Blut eines willigen Helfers oder sein eigenes zu opfern als Teile von Pflanzen, die doch ebenfalls Lebewesen sind. Bloß weil sie nicht schreien können, heißt das nicht, dass sie keine Schmerzen leiden, wenn man sie verstümmelt. Ich werde auch hier nicht lügen es gibt Hexer, die nicht nur Blut, sondern ganze Leben opfern und die Dämonen beschwören, aber die sind selbst unter uns sogenannten dunklen Magiern verpönt. Was ich Dir anbiete, ist auch nicht meinen Weg zu gehen, sondern Deinen eigenen zu finden. Sieh Dir einfach mal ein wenig meine Welt an, während Du den Garten für mich anlegst. Ich
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