Eden Inc.
sonniger Tag.
Silver warf ich erneut gegen die Tür. Lashs Ellbogen gab unter dem Druck leicht nach, dann versteifte er sich wieder.
Er versuchte Silver, Mauchly, seine eigene verzweifelte Lage und alles andere zu vergessen.
Er schloss die Augen. Tief einatmen. Luft anhalten. Jetzt ganz langsam ausatmen. Noch einmal einatmen. Du bist ganz weich, ganz entspannt.
Liza schwieg noch immer.
Langsam verblassten die von außen kommenden Geräusche und Empfindungen. Lash richtete seine Gedanken weiterhin auf den Strand und das leise Rauschen der Brandung.
Du merkst, wie dein Kopf sich entspannt. Du spürst, wie er sich langsam zur Seite neigt. Jetzt spürst du, wie deine Halsmuskeln sich entspannen. Der Druck im Brustkorb lässt nach, deine Atmung kommt wie von selbst.
»Christopher.« Lizas körperlose Stimme meldete sich.
»Ja.« Du spürst, wie deine Arme sich entspannen. Zuerst der rechte, dann der linke. Lass sie locker herunterhängen.
»Wiederhole bitte deine letzte Aussage.«
Du spürst, wie deine Beine sich entspannen. Zuerst das rechte, dann das linke. »Hat Richard Silver diese Schnittstelle benutzt, um mich betreffende Daten einzusehen?«
»Ja, Christopher.«
»Waren diese Unterlagen extern oder intern?«
Keine Antwort.
Und jetzt langsam und tief einatmen. »Befanden sich die Unterlagen, auf die Richard zugegriffen hat, in deinem Datenspeicher oder in Datenspeichern außerhalb der Eden Incorporated?«
»In beiden.«
Konzentrier dich auf den Strand. »Hat Richard Silver diese Unterlagen auf irgendeine Weise modifiziert oder verändert?«
Keine Antwort.
»Liza, hat Richard Silver diese Unterlagen modif ...«
»Nein.«
Nein? Wollte sie damit sagen, dass er die ihn betreffenden Unterlagen doch nicht manipuliert hatte? Oder verweigerte sie eine Antwort? Aber das war doch . Lashs mühevoll errungene Konzentration brach zusammen.
Er holte tief Luft und warf einen Blick hinter die PlexiglasAbtrennung. Silver war mehrere Schritte zurückgegangen und stand nun neben Tara. Sie schauten ihn an. Beide ließen eine besorgte Miene sehen.
»Christopher«, sagte Silver. »Kommen Sie bitte einen Moment heraus. Ich muss mit Ihnen reden.«
Von Liza kam keine Reaktion mehr. Silvers Augen wiesen nun einen gequälten Ausdruck auf.
Er griff in die Tasche, zückte ein Handy und wählte eine Nummer. »Edwin?«, sagte er. »Ich bin’s, Edwin - Richard.«
Dann nahm er das Handy vom Ohr, damit Tara und Lash die Antwort hören konnten.
»Ja, Dr. Silver«, erwiderte Mauchlys blecherne Stimme.
»Wo sind Sie im Moment?«
»Wir haben die interstrukturelle Barriere gerade durchbrochen.«
»Behalten Sie Ihre Position bei. Gehen Sie erst weiter, wenn Sie Anweisungen von mir erhalten.«
»Könnten Sie das wiederholen, Dr. Silver?«
»Ich habe gesagt, Sie sollen Ihre Position halten. Machen Sie keinen Versuch, das Penthouse zu betreten.« Dann hob Silver das Handy wieder ans Ohr. »Es ist alles in bester Ordnung. Ja, Edwin, in bester Ordnung. Ich werde mich in Kürze wieder melden.«
Als Silver das Telefon wieder in die Tasche schob, sah er allerdings gar nicht so aus, als sei für ihn alles in bester Ordnung.
»Es ist lebenswichtig, dass wir uns unterhalten, Christopher.
Und zwar sofort.«
Lash zögerte noch einen weiteren Moment. Dann schwang er die Beine aus dem Schalensitz, entfernte die Kabel von seiner Stirn und verließ die Kammer.
55
Mauchly musterte kurz sein Handy, als bezweifle er, dass es richtig funktionierte. Dann hob er es wieder an den Mund.
»Könnten Sie das wiederholen, Dr. Silver?«
»Ich habe gesagt, Sie sollen Ihre Position halten. Machen Sie keinen Versuch, das Penthouse zu betreten.«
»Ist alles in Ordnung?«
»Es ist alles in bester Ordnung.«
»Ganz bestimmt, Sir?«
»Ja, Edwin, in bester Ordnung. Ich werde mich in Kürze wieder melden.« Das Handy verstummte mit einem Zirpen.
Mauchly betrachtete es noch einmal eine ganze Weile.
Trotz der Verzerrung bestand kein Zweifel, dass es Silvers.
Stimme gewesen war. Allerdings wies sie einen Unterton auf, den er noch nie gehört hatte. Deswegen fragte er sich, ob Lash Silver womöglich bedrohte. Wurde er in seinem Penthouse als Geisel gehalten? Andererseits hatte die Stimme nicht verängstigt geklungen. Wenn ihm überhaupt etwas aufgefallen war, dann höchstens eine Art Müdigkeit.
»War das Silver?«, fragte Sheldrake von unten.
»Ja.«
»Wie lauten seine Befehle?«
»Das Penthouse nicht zu betreten. Wir sollen unsere Position
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