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Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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etwas anderes. Dieses Dokument beschreibt in allen Einzelheiten das Ausmaß der Schadenersatzforderungen, der zivilen und strafrechtlichen Haftung und dergleichen.«
    Lash legte das Schriftstück auf den Tresen. »Ist ja nicht gerade beruhigend.«
    »Sie müssen Verständnis haben, Dr. Lash. Sie sind der erste Fremde, der Zugang zu den sensibelsten Einzelheiten unseres Unternehmens erhält.«
    Lash seufzte, nahm den angebotenen Kugelschreiber und setzte seinen Namen an zwei von gelben Reitern markierte Stellen. »Es gefällt mir ganz und gar nicht, wie Sie Ihre Mitarbeiter durchleuchten.«
    »Wir sind strenger als die CIA. Aber wir zahlen auch einzigartige Gehälter.«
    Lash reichte Mauchly die Unterlagen zurück, der sie an den Mann hinter dem Tresen weitergab. »An welchem Handgelenk tragen Sie Ihre Uhr, Dr. Lash?«
    »Was? Oh, am linken.«
    »Würden Sie dann bitte den rechten Arm ausstrecken?«
    Lash kam der Aufforderung nach und war überrascht, als der Arbeiter hinter dem Tresen ein silbernes Armband über sein Handgelenk streifte und es mit einer Art Miniaturschraubenschlüssel zusammenzog.
    »Was soll das, zum Henker?« Lash riss seinen Arm zurück.
    »Es ist streng genommen nur eine Sicherheitsmaßnahme.«
    Mauchly hob sein rechtes Handgelenk und enthüllte ein gleichartiges Armband. »Das Ding ist mit Ihrem persönlichen Identifizierungscode versehen. Auf diese Weise lassen sich all Ihre Bewegungen im Gebäude von einem Scanner nachvollziehen.«
    Lash drehte das Ding an seinem Arm. Es saß eng, behinderte ihn aber nicht.
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Es wird abgeschnitten, sobald Ihre Arbeit hier beendet ist.«
    »Abgeschnitten?«
    Mauchly, der nur selten lächelte, verzog leicht erheitert die Lippen. »Wenn es leicht abzukriegen wäre, worin bestünde dann sein Nutzen? Wir haben uns bemüht, es so einwandfrei wie möglich zu machen.«
    Lash warf einen erneuten Blick auf das enge glatte Armband.
    Obwohl er Schmuck verabscheute - er hatte sich sogar während seiner Ehe geweigert, einen Ring zu tragen -, musste er zugeben, dass das diskrete Silberband irgendwie attraktiv aussah. Besonders wenn man bedachte, dass es eine Art Handschelle war.
    »Sollen wir?«, sagte Mauchly und bedeutete Lash, in den Gang zurückzukehren. Er führte ihn zu einer anderen Reihe von Fahrstühlen.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Lash, als der Aufzug sich in Bewegung setzte.
    »Wohin Sie wollen. Wir folgen den Thorpes und den Wilners. Ins Zentrum.«

 
16
    Einen Moment lang schaute Lash Mauchly nur an. Die Worte des Vorstandsvorsitzenden fielen ihm ein: Sie erhalten, was bisher noch nie vorgekommen ist, Zugang zu Edens internen Funktionen. Sie haben um die - Ihnen nun eingeräumte - Möglichkeit gebeten, etwas zu tun, das niemand Ihres Wissensstandes bisher getan hat.
    »Zentrum«, sagte er. »Ich habe den Ausdruck schon auf der Vorstandssitzung gehört.«
    »Nehmen Sie ihn wörtlich. Dieser Turm besteht im Grunde aus drei separaten Gebäuden. Nicht nur aus Gründen der Betriebssicherheit, sondern auch wegen der unseren. Im Notfall können die drei Gebäude mit Schotts vollständig voneinander isoliert werden.«
    Lash nickte.
    »Unsere Klienten sehen nur den vorderen Bereich von Eden: die Prüfungsräume, Pausenzonen, Konferenzsäle und dergleichen. Die richtige Arbeit wird im rückwärtigen Teil getan. Räumlich gesehen ist dieser Bereich größer. Es gibt sechs Eingangskontrollpunkte. Wir sind zum Kontrollpunkt vier unterwegs.«
    »Sie haben von drei Gebäuden gesprochen.«
    »Ja. Oben auf dem inneren Turm steht das Penthouse.
    Dr. Silvers private Räumlichkeiten.«
    Lash musterte Mauchly mit neuem Interesse. Die Öffentlichkeit wusste so wenig über den Eden-Gründer und genialen Computertechniker, der hinter dieser Technologie stand; allein die Information, dass er hier wohnte, erschien ihm deshalb wie eine Offenbarung. Es bestand eine gute Chance, dass er sich in der Nähe aufhielt. Lash ertappte sich bei der Frage, was für ein Mensch Silver war. Ein exzentrischer Typ wie Howard Hughes, ausgemergelt und drogenabhängig? Ein despotischer Nero? Ein kalter und berechnender Magnat? Irgendwie schürte sein Mangel an Wissen über diesen Mann seine Neugier.
    Die Lifttür glitt auf und ließ einen breiteren Korridor sehen.
    Lash fiel auf, dass er an einer Art Glaswand endete. Darüber leuchtete die römische Ziffer IV. Menschen standen in einer Schlange vor der gläsernen Wand; sie trugen fast alle weiße Laborkittel.
    »Die meisten

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