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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Anstalten aufzustehen, aber dann krümmte er sich unter Schmerzen und sank wieder zu Boden. »Was ist los mit dir, verdammt?«
    Sie ging rückwärts aus der Tür und bedeutete Scindo, ihr zu folgen. Er schlurfte mit seinen Fesseln unbeholfen hinter ihr drein, und sie schloss die Tür und sperrte sie ab.
    »Komm mit«, sagte sie, ging in Richtung Haustür und wickelte eine Jacke über Scindos mit Klebeband gefesselten Hände.
    Sie öffnete die Tür, in ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sie hatte das nicht tun wollen, aber Hawker hatte sie gezwungen.
    »Die Treppe hinunter!«, rief sie. Scindo zögerte, und aus dem Vernehmungszimmer drangen gedämpfte Geräusche, da Hawker aus Leibeskräften brüllte und gegen die verschlossene Tür schlug.
    »Beweg dich«, rief Danielle.
    Scindo gehorchte und hastete die Treppe hinunter, so schnell es seine Fesseln erlaubten. Danielle folgte, sie fragte sich, wohin zum Teufel sie fahren sollte, und sie wollte nicht einmal daran denken, was nun passieren würde.

47
    Danielle fand ein verlassenes Gebäude zwei Meilen von dem sicheren Haus entfernt. Es sah aus, als wäre es früher eine Garage für große Fahrzeuge oder ein militärisches Depot gewesen, aber schwerer Beschuss oder Bombardierung hatten es zu weiten Teilen zerstört. Das Dach war zur Hälfte verschwunden, und der große Raum füllte sich allmählich mit Sand und Wüstenpflanzen.
    Sie steuerte in den geschütztesten Bereich und versteckte den Wagen. Dann befahl sie Scindo auszusteigen und führte ihn in ein verlassenes Büro. In einer Ecke standen Aktenschränke, angesengt und teilweise geschmolzen von der Hitze, entweder von den gefallenen Bomben oder den Bränden, die ihnen gefolgt sein mussten.
    Sie half Scindo in den Raum und führte ihn zu einem Platz an der Wand, wo er sich mit angezogenen Knien hinsetzte. Die verbundene Hand, in die ihm Hawker geschossen hatte, blutete wieder heftig.
    »Danke«, sagte er.
    »Halt den Mund!«
    Sie richtete die Waffe auf ihn.
    Sie dachte an Hawkers Worte, dass der Teufel immer kämpft, indem er trennt: Menschen voneinander, Adam von Eva, die Menschheit von Gott. Sie fühlte sich, als wäre sie selbst in zwei Teile gerissen worden.
    »Die Leute, die du beschützt, sind Mörder«, sagte sie und sah Scindo böse an. »Selbst wenn du Dr. Milan oder die französischen Polizisten nicht getötet hast, gehörst du mit dazu.«
    »Warum haben Sie mich dann gerettet?«, fragte Scindo trotzig.
    »Ich habe versucht, ihn zu retten«, sagte sie.
    Er schwieg.
    »Warum beschützt du sie?«, fragte sie.
    »Sie haben mich aufgenommen«, sagte er. »Ich gehöre zu ihnen.«
    Er sprach gut Englisch, wenn auch mit französischem Akzent.
    »Wenn du zu ihnen gehören würdest, wären sie zurückgekommen und hätten dich geholt«, versuchte sie die Oberhand zu gewinnen.
    »Das haben sie getan.«
    »Nein, hier nicht«, sagte sie. »Und sie werden es auch nicht mehr tun, es sei denn, um dir eine Kugel in den Kopf zu jagen, damit du nicht redest. Wie sie es bei deinen Freunden in Frankreich getan haben.«
    Damit schien sie dem Ziel schon näher zu kommen. »Sie haben diese Männer erschossen«, sagte er in scharfem Tonfall.
    Sie schüttelte den Kopf. »Haben wir dich getötet, als wir die Gelegenheit dazu hatten? Nein, wir haben dich gefangen genommen. Wir haben dich verhört. Leute zu ermorden ist nicht unsere Art.«
    Er sah sie böse an. Er glaubte ihr erkennbar nicht. Oder es war ihm egal. »Was hätten wir davon, Leute umzubringen, die uns Dinge verraten könnten? Hm? Wir haben deine Freunde nicht getötet. Wir hätten sie verhört, wenn wir gekonnt hätten. Und die französische Polizei hätte es genauso gemacht. Einer von euren Leuten hat sie getötet, damit sie nicht reden.«
    Scindo starrte sie an. Er schien wütend zu werden. Ob auf sie oder weil er den Eindruck gewann, sie könnte die Wahrheit sagen, wusste sie nicht. Sie musste es drauf ankommen lassen.
    »Hier gibt es keine Rettung für dich«, sagte sie. »Sie haben dich da draußen liegen lassen, nachdem sie hatten, was sie wollten. Du bist entbehrlich, wie immer du heißt.«
    »Ich bin Scindo.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Sie müssen gedacht haben, ich bin tot.«
    »Sie hätten nachschauen können. Sie hätten uns alle mit Leichtigkeit töten und dann nach dir sehen können. Aber sie haben es nicht getan – sie sind weggefahren. Ich sage dir, du bist jetzt allein.«
    Das schien ihm mehr auszumachen als alles andere bisher.
    »Sie

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