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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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ein Ziel feuern und ständig ringsum treffen, nur nie das Ziel selbst.
    Er verbannte diese Gedanken und konzentrierte sich auf die bevorstehende Aufgabe. In diesem Stadthaus würden sie hoffentlich etwas finden, was ihnen mehr darüber verriet, für wen Ranga gearbeitet und was er eigentlich getrieben hatte.
    »Wusstest du«, fuhr Danielle fort, »dass er einer der Ersten gewesen war, die bewiesen haben, dass genetisches Spleißen im Labor erheblich der Art und Weise unterlegen ist, wie es Viren und Bakterien seit Äonen bei ihren Wirten tun?«
    Ihre Stimme war freundlich. Das half.
    »Das wusste ich nicht«, sagte er. »Ich weiß nicht einmal genau, was es bedeutet.«
    »Es bedeutet, man nimmt inzwischen an, dass die Hälfte der DNA in unserem Genom von Viren und Bakterien stammt. Material, das bei Infektionen dort abgelegt wurde und jetzt Teil dessen ist, was wir als die menschliche DNA ansehen.«
    »Wir sind also teilweise Viren?«, fragte Hawker.
    »In gewisser Weise.«
    Es hörte sich äußerst merkwürdig für ihn an.
    »Dein Freund hat auch dabei geholfen, die Hauptstränge der menschlichen DNA zu entschlüsseln und drei verschiedene Techniken der Gen-Sequenzierung entwickelt, die als gewaltige Fortschritte auf diesem Feld gelten.«
    Hawker hatte nichts von alldem gewusst. Es spielte damals keine Rolle für ihn. Aber er hatte es immer merkwürdig gefunden, dass ein Mann wie Ranga ein solches Leben führte.
    »Warum hat er dann ein Leben voller Privilegien, Geld und Ansehen hingeschmissen, um sich in den schmutzigsten Winkeln dieser Welt herumzutreiben?«
    Danielle schüttelte den Kopf. Und Hawker vermutete, wenn sie herausfinden wollten, wer Ranga getötet hatte und warum, würden sie auch diese Frage beantworten müssen.
    Er dachte an Rangas Nachricht auf dem Speicherstick.
    Ich hoffe, das bist du, mein Freund. Erinnerst du dich an meine Frage? Ob es eine Strafe Gottes gibt? Ich bin einer Antwort nahe. Ich fürchte, mir steht eine Strafe bevor. Nicht von Gott, sondern von den Menschen. Ich habe schreckliche Dinge getan, um zu verhindern, dass meine Hoffnung stirbt. Aber jetzt hat sich alles gewendet. Sie haben alles. Sie haben, was sie brauchen, um eine Seuche auszulösen. Sie haben alles außer der Sprengladung. Du musst mir helfen, sie zu finden, bevor die sie finden. Ich bin so nahe dran. So nahe an einem Abschluss, aber sie werden mich stoppen.
    Ich kann dich bezahlen, wenn du nach Paris kommst. Mir fällt niemand außer dir ein, dem ich trauen kann. Ich brauche Augen und Ohren, die nach ihnen Ausschau halten und lauschen. Sie sind überall und nirgends. Sie jagen mich wie Hunde. Sie werden mich finden, wenn ich bleibe, und sie werden mir Fallen stellen, wenn ich fliehe. Ich kann ihnen nicht mehr lange einen Schritt voraus sein. Du schuldest mir nichts, aber ich bitte dich dennoch, denn wen könnte ich sonst bitten? Wer sonst würde kommen?
    Die Nachricht ließ viel Spielraum für Interpretationen. Sie enthielt eine E-Mail-Adresse, über die Hawker antworten konnte. Was nicht passiert war. Die Möglichkeit dazu hatte nicht bestanden. Keegan hatte zwei Wochen gebraucht, um Hawker in Kroatien zu finden. Und Ranga war schon einen Tag danach getötet worden.
    Irgendwie machte es das schlimmer. Hawker nahm an, Ranga war in dem Glauben gestorben, allein zu sein. Verlassen. Irgendwie zerriss es Hawker das Herz, dass sein Freund gedacht haben musste, der eine Mensch, nach dem er die Hand ausgestreckt hatte, habe ihn den Hunden überlassen.
    Sonst enthielt die Nachricht nicht viel. Keine Einzelheiten, vor wem er auf der Flucht war. Keine Informationen, was genau so kurz vor dem Abschluss stand.
    Das war nicht verwunderlich. Wäre Hawker gekommen, hätte er ihm alles sagen können, und wenn nicht, blieben die Geheimnisse gewahrt.
    »Die Nächste rechts«, sagte Danielle.
    Während Hawker ihren Anweisungen folgte und den Wagen durch die Straßen von Paris steuerte, dachte er an Rangas Leben. In jeder Phase seines Handelns hatte Ranga Entscheidungen getroffen, die ihn auf andere, dunklere Pfade führten. Hawker war früher einem ähnlichen Kurs gefolgt. Durch Glück oder Gnade oder eine Kombination aus beidem war ihm eine Atempause von seiner selbst verursachten Verdammnis gewährt worden.
    Daran versuchte er sich zu erinnern. Er musste sich darauf konzentrieren, die Leute zu finden, die seinen Freund gefoltert und getötet hatten, weil es sein Job war, nicht um persönlich Rache zu üben. Wenn er Letzteres zuließ,

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